Auf den Hund gekommen: Genosse Baier in Assisi

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Dr. Walter Baier war einmal der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Österreichs. Jetzt ist er Chef der transform. Und weil die Kommunisten bekanntlich gute Internationalisten sind, lässt das Internetportal kommunisten.eu auf den ehemaligen oder für manche immer- noch-Genossen nichts kommen und widmet dem Herrn Dr. Baier einen freundlichen Artikel, in dem diese veraltete Geschichte mit dem Klassenkampf nicht mehr vorkommt, dafür aber der Papst. Der hat nämlich den Herrn Dr. Baier nach Assisi eingeladen. Zu diesem weltbewegenden Ereignis schreibt kommunisten.eu das hier: http://www.kommunisten.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=3100:friedenstreffen-ich-glaube-schon-dass-der-papst-die-gottesfrage-ueberschaetzt&catid=35:europa&Itemid=67 .  Um die Peinlichkeit auf die Spitze zu treiben, hängt kommunisten.eu auch noch den Wortlaut der Rede des Herrn Dr. Baier an, die dieser Herr dem Papst gehalten hat :  http://www.kommunisten.eu/attachments/3100_MarxistInnen-ChristInnen(WBaier).pdf .

 

Gegenrede:

Univ. Prof. i. R. Dr. Gerhard Oberkofler: Zwecklügen

 

Bekanntlich werden die Verdienste des Doktor Walter Baier um die Transformierung der Kommunistischen Partei Österreichs zu einer Wiener Grätzlpartei von den Gegnern des Sozialismus jedweden Couleurs sehr geschätzt. Schließlich hätte sich eine starke Kommunistische Partei Österreichs beispielsweise um das Friedensengagement eines immerwährend neutralen Österreich mit Erfolg einsetzen können. Das hätte der Europäischen Union unangenehm werden können. Bei seinen diversen Aktivitäten konnte sich Baier auf die Beratschlagung mit der rechtskatholischen Gruppierung Fokolare ebenso verlassen wie auf das Versagen der korrumpierten Parteikader.

Jetzt fungiert Baier in der Eigenschaft als "nichtglaubender Linkslinker" und "Intellektueller", was immer damit gemeint sein soll, als eine Art Parteisekretär der Organisation transform!, deren Finanzierung im Dunklen liegt. Angeblich soll viel Geld von Brüssel kommen, was vorauseilenden Gehorsam zur Europäischen Union einschließlich ihrer militärischen wie ökonomischen Kriege verlangt. Ob der Hausmeister der Wiener Drechslergasse, wo der Sitz der sogenannten KPÖ ist, aus den Geldern der früheren KPÖ etwas dazu gibt, ist nicht bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.


Bild: Servicio Fotografico L'Osservatore Romano


Auf der homepage der Fokolar Bewegung www.fokolare.at wird berichtet, dass Baier Ende Oktober an einem Weltfriedensgebet in Assisi unter Anleitung von Papst Benedikt XVI. teilgenommen hat. Er habe dabei betont, "dass die Einladung an ihn als Person und als Intellektuellen ergangen sei und nicht als Delegierter einer Organisation".

Zwecklügen spielen in der Welt des Katholizismus ebenso eine große Rolle wie in der von Baier vertretenen Politik. Aber müssen diese gleich so blödsinnig sein? Weder als Atheist noch als Person kann Baier im Vatikan irgendwie bekannt gewesen sein, vielmehr hat er als eine von Fokolare als nützlich eingeschätzte Figur seine Rolle bei der Manipulation der Menschen zu erfüllen. Dass die Kirche solche Figuren herankarren muss, ist allerdings auch ein Beweis für die krisenhaften Erscheinungen, in der die Katholische Kirche steckt.

 

Quelle: http://www.kominform.at/article.php/20111101131030284

 

 

Oberkofler hat den Herrn Dr. Baier in einem anderen Beitrag so gewürdigt:

 

Univ. Prof. i. R. Dr. Gerhard Oberkofler: Ist Dr. Walter Baier ein Osho-Sannyasin?

 

 

Auf dem Weltsozialforum in Dakar, das den Armen der Welt eine Fata Morgana der Zivilisation des Reichtums als Hoffnung vermitteln sollte, hat sich, unvermeidlich, der dorthin von Transform!europe - kulturelles Netzwerk der Europäischen Linken - delegierte Dr. Walter Baier zu Wort gemeldet:

"Wir brauchen eine neue Ethik, eine neue Moral. Im Dialog müssen wir uns auf das Leben besinnen. Niemand hat die Autorität, seine Ideen durchzusetzen, niemand darf die Richtung diktieren. Wir müssen den Dialog festigen, die Kräfte vereinen, um die Ethik zu ändern. Und dann geht es damit in die Politik, wirtschaftliche Gesetze müssen dahingehend geändert werden.... Wir brauchen die Liebe, um fähig zur Politik zu sein. Es genügt nicht, sich in den politischen Mechanismen auszukennen (...). Hingabe ist verlangt. Ohne die Liebe wird keine Strukturveränderung etwas nützen. Nennen wir sie wie wir wollen: Geschwisterlichkeit, Liebe, Solidarität".


KATHPRESS: Auch Ex-KPÖ-Chef Baier nimmt am vom Papst für den 27. Oktober in Assisi anberaumten Friedenstreffen teil


Solches Liebesgeschwätz, das die rechtskatholische Bewegung fokolare gerne propagiert, erinnert fatal an die Psalmen des Guru Osho (1931-1990), der in den 1980er Jahren im dekadenten, vormals sich links gebenden Intellektuellenmilieu in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich eine diesem angemessene Rolle gespielt hat und dessen Anhänger heute noch immer spirituelles Coaching und ähnliches gegen gute Bezahlung anbieten. Ist das bloß eine zufällige Parallele?

Auf der von der Europäischen Linken gut bezahlte Dr. Walter Baier, von em. Univ. Prof. Dr. Peter Fleissner u. a. gestalteten homepage von transform! at - Verein zur Förderung linker Diskurse und Politik: http://transform.or.at/news/ ist als Quelle eines abgebildeten Porträts von Karl Marx auf Guru Osho hinweisender link angegeben [16. 09. 2011]:

www.messagefrommasters.com/Osho/osho/Osho-on-karl-marx

Zufall oder Absicht? Jedenfalls wird deutlich, dass auf dem Grab der KPÖ noch indische Kerzerln flackern.

 

Quelle: http://www.kominform.at/article.php/20110917103142813

 

Nach dem oben verlinkten Artikel bei kommunisten.eu stelle ich mir die Frage, ob es in der DKP auch eine Sannyasin-Fraktion gibt. Oder eine transform-Fraktion ? Das interessiert mich, weil ich Mitglied der DKP bin und ich mich öfter mal, wie auch in diesem Fall, schäme, dass die Partei im Internet durch kommunisten.eu repräsentiert wird.

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