Deutsche Parteien-Stiftungen: Wühlarbeit in Lateinamerika

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

amerika21.de hat Informationen über die ausländische Einflussnahme auf die bevorstehenden Wahlen in Nicaragua zusammengetragen. Das ist nur ein Beispiel. In ganz Lateinamerika sind diverse von den Regierungen der USA, Deutschlands, Spaniens und anderer "westlicher" Staaten gesteuerte "zivilgesellschaftliche" Organisationen am Werk, um auf die inneren Verhältnisse dieser Staaten Einfluss zu nehmen. Unter dem Deckmantel der Hilfe, der Förderung der Menschenrechte und der Demokratie und von Bildungsangeboten sind diese formal regierungsunabhängigen Organisationen in Wirklichkeit ein Segment der imperialistischen Einflussnahme. Es geht um die Herstellung bzw Bewahrung günstiger Bedingungen für den Kapitalexport, um die Stützung - und immer wieder auch Installierung, wie jüngst in Honduras - von Regierungen, die dem "Westen" willfährig sind und um die Unterminierung von Linksregierungen, die eine unabhängige und den eigenen nationalen Interessen entsprechende Politik verfolgen.

 

Deutschland mischt dabei aktiv mit, in konkurrierender Kooperation mit den entsprechenden "Stellen" anderer Staaten, v.a. der USA. Die westeuropäische Koordination läuft zum Teil über die EU. Zu den Transmissionsriemen deutscher Einmischungspolitik gehören die Parteien-Stiftungen.

 

Hier der amerika21-Bericht zu Nicaragua:

 

http://amerika21.de/nachrichten/2011/02/23852/eu-einfluss-wahlen-nicaragua 

 

verwandte Artikel bei amerika21 gibt es im Dossier Deutsche Stiftungen in Lateinamerika:

 

http://amerika21.de/dossier/stiftungen

 

Die deutschen Parteien-Stiftungen werden - wie die Parteien selbst, aber in noch grösserem Umfang - hauptsächlich vom Staat finanziert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU gibt z.B. an, 97,5 % ihres Etats aus Steuermitteln zu erhalten.

 

 

 

 

 

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A
<br /> <br /> Mit diesem Thema habe ich mich auch schon des öfteren beschäftigt...und mir ist es unverständlich, warum seitens der von Wühlarbeit betroffenen Staaten nichts unternommen wird. Deshalb habe ich<br /> auch bei amerika21 per mail nachgefragt.<br /> <br /> <br /> "Venezuela und Nicaragua versuchen mit dem kürzlich erlassenen "Souveränitätsgesetz" dieser Entwicklung zu begegnen. In Kürze erscheint bei amerika21 ein Artikel darüber."<br /> <br /> <br /> Die betroffenen Staaten der Region müssen dringend handeln - und sich außerdem überlegen, mit wem sie überhaupt diplomatische Kontakte wollen, bzw. wie diese zu gestalten sind. Eine zentrale<br /> "ALBA-Botschaft" wäre meines Erachtens die beste Lösung.<br /> <br /> <br /> <br />
Antworten
S
<br /> <br /> Vermutlich können es sich die betroffenen Staaten wirtschaftlich nicht leisten, die Einmischung rigoros zu unterbinden; wobei die Einmischung ja in allen lateinamerikanischen Staaten stattfindet,<br /> auch in solchen, deren Regierungen mit den USA oder/und z.B. Spanien kollaborieren und für die die ausländische "Unterstützung" für den eigenen Machterhalt nützlich oder sogar notwendig ist.<br /> <br /> <br /> <br />