Die AmSeL und das Herzele floeten ein Duett fuer Gimpel
In einer Reaktion auf die Blossstellung der AmSeL als kryptofaschistisch schrieb Ziran/moltaweto allerlei Beschwichtigendes, natuerlich ohne auch nur mit einem Wort darauf einzugehen, wie die woertliche Zitate aus seinem Text denn andres verstanden werden koennten als dass sie in den Kontext jenes Faschisten-Segments gehoeren, das die Fortexistenz des Deutschen Reiches halluziniert, der BRD die Legalitaet abspricht und sie als "Pseudostaat" bezeichnet.
Auf Zirans Text ("Ein buntes (Kessl-?) Treiben ..." http://moltaweto.wordpress.com/ ) , gibt es, Stand 27.10, elf Reaktionen. Drei sind interessant unter dem Gesichtspunkt, wer hier zustimmend reagiert:
- "aristo sagt: Der Artikel findet meine uneingeschraenkte Zustimmung."
- "Womblog sagt:" (Text des Kommentars besteht in der Ueberschrift und dem ersten Satz von Zirans Text) - Es duerfte wohl keine Ueberinterpretation sein, wenn man daraus Zustimmung liest.
- "Mein Politikblog sagt:" (Genau das Selbe wie Womblog.)
Auftritt Petra Herzele: "Ich kann an den Artikeln von Amsel nichts rechstlastiges finden oder erkennen ! Menschen, aufgrund von andersartigen Meinungen, in eine Schublade zu stecken (heutzutage mit Vorliebe in die rechte Ecke), ist nichts anderes als "Vorurteile" zu haben ... " ein unbedarftes Muetterchen, das dabei ist, sich in einen Gimpel zu verwandeln ? Naja, es geht so weiter: "... Eines der groessten Wunder der Erde ist die Artenvielfalt. Diese Vielfalt ist im Menschen durch verschiedenes Denken vorhanden, als auch in den Rassen ..."
Herr Ziran kann natuerlich seinerseits in den rassigen Bemerkungen der Frau Herzele nichts Rechstlastiges entdecken und freut sich ueber die freundliche Zuschrift. Man schreibt ein wenig hin und her, Tenor: Toleranz gegen Schubladendenken, Gemeinsinn gegen zersetzende Dialektik, etwas Harmloseres als unsereins gibt es unter der Sonne nicht. Man floetet im Duett fuers Publikum, in dem sich hoffentlich ein paar Gimpel finden.
Die Rassekundigkeit der Frau Herzele bringt mich zum Googeln. Was springt auf den Bildschirm ? - Die "Community Jahrhundertluege", verlinkt mit der "Initiative fuer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Das Netzwerk". Und welches Anliegen treibt die "Initiative fuer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit um ? Das: "Aufhebung aller Besatzungsrechte in Deutschland, Abzug der alliierten Streitkraefte und Herstellung der vollen Souveraenitaet des Landes ... Noch vorhandene nationale Eliten muessen die Verantwortung uebernehmen, die patriotischen Kraefte des Volkes aus der Umklammerung fremd bestimmter Kraefte zu befreien ... Es sollte eine Konferenz der Willigen sowie vetrauenswuerdigen Mitstreiter stattfinden, um Strategie und Aktionsplaene abzustimmen. Die Konferenz versteht sich als Gremium des Volkes und soll die Grundlagen dafuer schaffen ... eine Nationalversammlung einzuberufen ..."
Als Impressum firmiert ein Holger Froehner, c/o Phoenix Unternehmensberatung, Halle.
Dass Herr Ziran an Frau Herzele nichts Rechtslastiges entdecken kann und sie wiederum nicht an ihm, ist also nicht direkt ein Wunder. Die Kameraden von der "Initiative Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" verfahren naemlich gerade so wie die die AmSeL-Kameraden: Unter Missbrauch positiv besetzter Begriffe wie Demokratei und Rechtsstaatlichkeit verbreiten sie faschistische Positionen.
Das ist keine Besonderheit. Faschisten leben geradezu von Verstellung, Taeuschung, Irrefuehrung und politischem Betrug. Wuerden sie allzu offen aussprechen, was sie wirklich wollen, wuerden sie nicht viele Menschen erreichen. Deshalb verstecken sie ihre eigentlichen Aussagen zwischen schier endlosem Geschwafel. Zirans Texte sind dafuer ein Musterbeispiel.
Die Nazis nannten ihre Verbrecherorganisation Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Diese Partei war weder national, noch sozialistisch, noch hatte sie etwas mit der politischen Arbeiterbewegung zu tun. Sie nannte sich so, um zu betruegen. In Wahrheit war sie ein Vehikel der grossen Banken und der Industrie, derjenigen Teile des Monopolkapitals, die sich von Aufruestung und Krieg die fettesten Gewinne versprachen. Der richtige Name fuer diese Partei waere Banken- und Industriepartei gewesen. Aber dann haette sie kein Mensch gewaehlt. Des halb nannte sie sich Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ganz so, wie sich heute Leute dieser Couleur "Deutsche Volksgewerkschaft" oder "Initiative fuer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" nennen.
Der Betrug an der Masse der Menschen im Dienst des grossen Kapitals ist der Job von Faschisten, wenn sie von der Leine gelassen werden. Zu dem Zweck hat die Nazi-Partei systematisch die Arbeiterbewegung imitiert, bis hin zu solchen "Kleinigkeiten", dass sie die Melodien beliebter Lieder fuer sich "beschlagnahmte" und ihnen einen neuen faschistischen Text unterlegte. Die Nazis arbeiteten systematisch unter den Arbeitslosen, den kleinen Selbststaendigen, die ihre soziale Stellung bedroht sahen, den einfachen Arbeitern und Angestellten, allen, die unter den kapitalistischen Verhaeltnissen der Weimarer buergerlichen Demokratie schlecht lebten und Angst vor der Zukunft hatten. Und sie fand die Gimpel, die fuer kostenlose Stiefel und eine schneidige SA-Uniform "Heil Hitler !" groehlten - und sechs Jahre spaeter ins Verderben geschickt wurden.
Gar nicht anders arbeiten die Faschisten auch heute. Die Vokabeln, hinter denen sie sich verstecken, haben sich geaendert. Aber auf die kommt es eh nicht an. Man nimmt einfach die, die am meisten "ziehen" und am unverdaechtigsten sind.
Die rechtsradikale Szene ist heute nicht viel mehr als ein wirrer Haufen von politischen Krakeelern. Aber etwas anderes waren Mitte der 1920er Jahre die Hitler und Goering, Himmler und Goebbels auch nicht - Spinner mit wahnhaften Ideen. Aber dann wurde die Uzufriedenheit ueber die Verhaeltnisse immer groesser, und dann kam die Weltwirtschaftskrise. Und es kam der Tag, an dem die grossen Herren befanden, so gehe es nicht weiter, die Massen gehen nach links, es wird gefaehrlich, wir brauchen einen Bluthund. Und die Wirrkoepfe und Klrakeeler wurden zu Fuehrern und Staatsmaennern gemacht.
So weit ist es heute nicht. Die Faschistenszene agiert sozusagen im Wartestand, uebt, -zig kleine Fuehrerlein suchen sich zu profilieren, die zustaendigen Dienste halten sie an der Leine und in der Spur. So lange die Herrschaften, auf die es ankommt, der Meinung sind, dass man diese doch etwas anruechige Meute nicht braucht, wird nicht viel aus ihr werden. - Aber wehe, wenn !
Wehret den Anfaengen !