Ecuador: Wie ein deutscher Emigrant den Putschversuch erlebt hat

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

 

Mike Kempec ist aus dem deutschen Mezzogiorno nach Ecuador übersiedelt. Nach einem Besuch in der alten Heimat in seine neue zurückgekehrt, erlebte er den Putschversuch. Hier der Text in seinem Blog:

 

Ich will es mal so Berichten wie ich es so mit bekommen habe und wie es einige meiner Freunde hier im Land mir berichtet haben. Das was im Fernsehen und den Zeitungen berichtet wurde lasse ich mal außen vor.
Es fing damit an die Polizei zu Streiken anfing, auch hier in meinem kleinen Ort. Was hier bei mir kaum aufgefallen ist, ist natürlich in den eh schon von Kriminalität gebeutelten Großstädten, das Chaos. Fast alle Geschäfte schlossen oder machten gar nicht erst auf. Viele Leute trauten sich nicht auf Arbeit. Zufahrtsstraßen wurden von Streikenten Polizisten blockiert. Klar das die Verbrecher Morgenluft schnupperten und raubten und plünderten was nur möglich war. Die meisten Leute verbarrikadierten sich in ihren Häusern und hofften das dies bald ein Ende hat.

Jetzt mal kurz zu den Gründen des Polizeistreiks. Vor 2 oder 3 Jahren hatte die Polizei eine Ordentliche Gehaltserhöhung bekommen. Das war dafür gedacht das die Korruption weniger wird. Früher hat ein Polizist so 300 – 400 $ bekommen (unterste Dienstgrade), heute liegt das Einkommen bei 700 – 800 $, was für die Verhältnisse hier recht gut ist. Auch gab es alle 5 Jahre eine Beförderung und nach etlichen ( Ich weiß es nicht genau wieviel) Dienstjahren ein Grundstück und wohl auch ein Haus. Der Präsident Corra wollte diesen extra Bonus nun abschaffen. Was heißt das eine Beförderung erst nach je 7 Jahren möglich ist und kein Haus und Grundstück mehr gibt. Das die Polizisten da nicht erfreut drüber waren , kann sich jeder vorstellen. Der Präsident sagte das es nun genug Gehalt gibt und es diese extra Boni nicht mehr braucht.
Aber irgend wie klingt mir das alles nicht sehr stimmig. Ich glaube das dies ein guter Anlass war um einen Umsturz zu versuchen. Mann schießt nicht auf seinen Präsidenten wegen eines Bonus. Es wurden mehrere Personen getötet. Unter anderen Personenschützer des Präsidenten und auch Polizisten. Ich glaube das da von langer Hand ein Umsturzversuch gestartet wurde der zum Glück für das Land abgewehrt wurde. Vielen Menschen sind an diesem Tag durch Überfälle und Raub um Leben gekommen. Es wurden in Guyaquil alleine 3 Banken an diesem Tag ausgeraubt, in Quito waren es 2 Banken und im ganzen Land mit Sicherheit noch mehr.
Selbst hier bei mir im Dorf hat man an diesen Tagen kaum jemand auf der Straße gesehen. Es war beängstigend.

Die Lage hat sich wieder beruhigt und alles scheint wieder beim Alten. Ich hoffe das die Vernunft siegt und es so bleibt.

 

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Quelle: http://wolkentaenzer.blog.de/2010/10/05/ankunft-chaos-9531949/

 

 

 

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