Für Libyen gibt es eine gewisse Hoffnung

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Nach einer libyschen Meldung gab es ein Gefecht in Bengasi, der Hochburg der Aufständischen. Bewohner eines Stadtteils sollen gegen die bewaffneten Kräfte des sogenannten Nationalrats gekämpft haben. Nach anderen Meldungen sind Ras Lanuf und Brega von den Regierungstruppen genommen worden und wird in - oder vor - Ajdabiya, der letzten Stadt vor Bengasi selbst, gekämpft. Damit scheint das Gebiet, das die Aufständischen beherrschen, auf die nordöstliche Ecke Libyens mit den beiden Städten Bengasi und Tobruk zusammengeschmolzen zu sein. Möglichweise gibt es noch einige kleinere Widerstandsnester der Aufständischen weiter im Westen, die inmitten der von Gaddafi kontrollierten isoliert sind und sich so nicht lange werden halten können.

 

 In den diversen Videos machen die aufständischen Truppen den Eindruck, unorganisiert und ohne militärische Führung zu agieren. Man sieht nur Handfeuerwaffen, Maschinengewehre und Bazookas. Das sind keine Waffen, mit der man Flugzeuge, Artillerie und Panzer wirksam bekämpfen kann. Die Regierungstruppen scheinen dagegen planvoll und professionell zu agieren und verfügen über die gesamte Palette  von Waffen der Bodentruppen, dazu die Luftwaffe und eine kleine Flotte.

 

Vor jetzt einer Woche gab es die ersten Anzeichen dafür, dass die Initiative von den Aufständischen auf die Regierung übergegangen war ( http://kritische-massen.over-blog.de/article-libyen-zwischenstand-68737075.html ). Das ist inzwischen sicher. Die Truppen Gaddafis haben sogar sehr schnelle Fortschritte gemacht. Ihr Ziel ist offenbar Bengasi, von dem sie nicht mehr weit entfernt sind.

 

Ich schliesse aus den diversen Filmaufnahmen, dass die Regierung keineswegs von der Bevölkerung isoliert ist. Im gerade eroberten Ras Lanuf stehen die Soldaten entspannt auf der Strasse herum, man sieht keine feindseligen Reaktionen der Bevölkerung. Das Bild von dem "Diktator mit nur noch wenigen Getreuen" auf der einen Seite und dem ganzen Volk auf der anderen war, glaube ich, einfach eine Ente, mit der die Massenmedien die Menschen irregeführt haben, ebenso wie die Gräuelgeschichten über die "übermässige Gewalt" der Regierungskräfte.

 

Ohne es mit genügend Fakten beweisen zu können, denk ich, dass der Bürgerkrieg für die Aufständischen verloren ist. Wenn die Imperialisten sich jetzt nicht sehr schnell militärisch einmischen - und zwar nicht nur mit Agenten und sonstiger verdeckter "Hilfe"  - , sondern mit massiven Bombardements und mit regulären Bodentruppen, wird ihnen der Vorwand für die Einmischung - der "Schutz" der Aufständischen, die angeblich die Bevölkerung repräsentieren - sehr bald abhanden gekommen sein.

 

In den diplomatischen Manövern um die Frage der "Flugverbotszone" scheint für die USA ein Fixpunkt zu sein, dass sie ohne "deutliche Zustimmung aus der Region" und UNO-Mandat nicht offen militärisch eingreifen. Sie haben Angst vor den arabischen Massen. Die besondere Forschheit von Sarkozy und Cameron ist, hoffe ich, Maulheldentum. Falls es überhaupt einen praktischen Zweck gibt, könnte er allenfalls darin bestehen, die Händel mit Libyen anzufangen, um damit ein "Nachziehen" der USA zu ermöglichen, die dann die Möglichkeit hätten, ihr "Engagement" damit zu erklären, dass ihnen nichts anderes übrigbleibe, als die "Freunde" zu unterstützen - in der Hoffnung, nicht schon wieder als die Hauptkriegstreiber dazustehen. Die Vorbehalte, die sich die Obama-Regierung selbst gesetzt hat, machen den Zeitfaktor zum vielleicht entscheidenden Punkt. Wenn sich das Geschiebe in der UNO noch länger fortsetzt, könnte Gaddafi vollendete Tatsachen schaffen und den Gelüsten nach Unterwerfung Libyens damit die Basis entziehen. Wenn Russland und China noch zwei Wochen mauern, hat sich die Sache womöglich erledigt.

 

Das wäre die günstigste Entwicklung für die libysche Bevölkerung. Ichhoffe, dass es so kommt.

 

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update 13.3.2011:

 

Zur Eindordnung der Befürwortung einer Flugverbotszone durch die Arabische Liga schreibt Mein Parteibuch: 

 

http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/03/13/arabische-liga-unterstutzt-bezuglich-libyen-flugverbotszone-ohne-ausandische-militarintervention/

 

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update 13.3.2011:

 

Zur Rolle der Massen-Medien im Libyen-Konflikt schreibt Jens Berger bei Nachdenkseiten:

 

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8662

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Afrika

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Kommentiere diesen Post
P
<br /> <br /> Ichhoffe, dass es so kommt.<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> empfehle dem verfasser dieses textes, sich aus der politik zurückzuziehen, hat schon genügend inkompetente leute dort<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> lg<br /> <br /> <br /> <br />
Antworten
S
<br /> <br /> Empfehlung abgelehnt.<br /> <br /> <br /> lg<br /> <br /> <br /> <br />