Herr Schulze ist empört über die Demokratie, die keine ist
In der SZ ist ein Artikel von Ingo Schulze erschienen, einem Autor, der ehemaliger DDR-Bürger ist. Herr Schulze ist offenbar kein Linker, jedenfalls keiner im engeren Sinn, sondern ein Anhänger der bürgerlichen Demokratie - er nennt sie nicht so, sondern schreibt einfach von "der Demokratie". Als solcher ist er empört über die bürgerlich-demokratische Realität, die nicht demokratisch ist, sondern die Diktatur der Monopolbourgeoisie. Eben das empört Herrn Schulze - also die Entäuschung drüber, dass sein bürgerlich-demokratisches Ideal, die Illusion von einem Staat, der für das Gemeinwohl da zu sein habe, nicht viel mit der Realität zu tun hat. Das war noch nie anders, aber die Krise bringt das an schärferes Licht. Die Illusionen zerbröckeln.