Libyenkrieg - Wirre und Irre.
Eine "wirre Rede" habe Gaddafi gehalten, meldet heute die Nachrichten?-Agentur dts. Die FAZ untertitelt ebenfalls ein Foto von Gaddafi mit "wirre Rede".
Ich habe noch keine Übersetzung der Rede gefunden, aber über ihren Inhalt teilen dts und FAZ mit: Gaddafi habe gedroht, den gegen Libyen kriegführenden Regierungen könne es genauso ergehen, wie der libyschen, die von den NATO-Halsabschneidern systematisch gejagt, deren Wohnungen und Büros in Schutt und Asche gelegt werden und die jeden Augenblick gewärtig sein müssen, von einem Auftragskiller ermordet zu werden. Gadaffi habe gesagt, wenn die Zerstörung Libyens durch die NATO nicht aufhöre, könne die libysche Führung den Beschluss fassen, ebenso zu verfahren.
Was ist daran wirr ? Was wäre logischer, als dass die libysche Führung einen solchen Beschluss fassen würde ? Drückt die Wertung, das sei "wirr" nicht - neben der hetzerischen, aufs eigene Publikum berechneten Absicht - die grenzenlose Überheblichkeit, den tatsächlich nicht nur wirren, sondern irren Dünkel eines Westens aus, der meint, die Staatsführer anderer Länder persönlich zu jagen, zu bomben, vor dem Hurengerichtshof in Den Haag unter "Anklage" zu stellen, sei ganz in Ordnung, andersherum aber sei das undenkbar und könne nur einem kranken Hirn entspringen ? Die Respektlosigkeit vor der Souveränität anderer Staaten, die Barbarisierung der internationalen Beziehungen bis hin zum Auftragsmord an anderen Staatsführern geht eindeutig von den imperialistischen Staaten aus. Selbstverständlich wird das, egal ob jetzt im Libyenkrieg oder bei anderer Gelegenheit, auf die überheblichen Kanaillen in Washington und Berlin, Paris und London zurückfallen. Selbstverständlich wird die eine oder andere dieser Kanaillen in Zukunft gelegentlich von einer Bombe zerrissen oder einem Scharfschützen erschossen werden, wenn sie so weitermachen. Das ist nicht "wirr", sondern absolut logisch.
Wirklich verrückt ist, wie die Regierenden im Westen und die Mainstream-Medien die Lage in Libyen darstellen. Bei dts und FAZ sind es "Tausende" Anhänger Gaddafis, die seiner Rede zugehört haben, bei focus ist es eine "Gruppe". Die "Schönung" der Berichterstattung in den Medien der ehemals sozialistischen Staaten war im Vergleich dazu ein Ausbund gewisserhafter Journalistik. Die heutige Verdrehung und direkte Umkehrung der Realität in den Medien ist so absurd wie die Durchhaltepropaganda in den letzten Tagen des Nazi-Regimes. In Wirklichkeit waren in Tripolis mindestens HUNDERTAUSENDE Menschen auf der Strasse. - DAS war die "Gruppe" des focus.
Die Überheblichkeit der Herrschenden im Westen und ihrer Journaille zeigt sich nicht nur im Umgang mit anderen Staaten, sondern auch mit der eigenen Bevölkerung. Als hätten die Menschen keine Augen zum Sehen und keinen Kopf zum Denken, werden Lügen aufgetischt, die Fünfjährige durchschauen können. Sie unterdrücken die Bilder von den Massen-Manifestationen in Tripolis und schreiben sie zur Versammlung einer "Gruppe" herunter, während die Bilder davon ja doch existieren und auf die Dauer nicht verheimlicht werden können. Sie vetrauen blind auf ihr hergebrachtes Monopol der "Meinungsbildung", während im Internet die unterdrückten Bilder doch zu sehen sind. Sie setzen ihre Reputation aufs Spiel, als sei daran nicht zu rütteln, während das Misstrauen und die Abscheu vor den Manipulationen immer mehr um sich greifen.
Im hier verlinkten Text von MeinParteibuch ist zu sehen, wie die "Gruppe" der Gaddafi-Anhänger ausgesehen hat. Die Tatsachen liegen blank. Die Lügen auch. Die Wirren sitzen nicht in Tripolis, sondern in den westlichen Regierungs- und Medienzentralen:
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update:
Inzwischen ist die Rede Gadaffis ins Englische übersetzt und publiziert. In den Mainstream-medien wird man sie wohl vergeblich suchen. Hier die von MeinParteibuch ins Netz gestellte Übersetzung: