Microkredite

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Microkredite waren eine Zeitlang der Renner in den Debatten um die Überwindung der Armut in "unterentwickelten" Weltregionen. Eine der Figuren, die von wohlmeinenden "sozial bewegten" Leuten in der "1.Welt" als Heilsbringer beweihräuchert wurden, war Muhammad Yunus, der 2006 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Microkredite sollten angeblich Millionen Arme in die Lage versetzen, bei geringen Zinsen und humanen Rückzahlungsbedingungen, selbständige Existenzen zu gründen, als Kleinbauern oer kleine Gewerbetreibende. Diesem "Projekt" zufolge brauchte es keine soziale Revolution, um das Elend zubeseitigen, sondern - Microkredite.

 

Bei Wikipedia steht unter dem Stichwort Mikrokredite:

 

"Mikrokredite sind ein Instrument der Entwicklungspolitik und werden häufig auch als erfolgreiche Beispiele im Rahmen des Management-Konzepts "Base of the Pyramid" angeführt. Sie sind jedoch keine neue Erfindung. Schon das vor 150 Jahren entwickelte Genossenschaftsmodell basiert auf dem Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip, nach dem heute viele Mikrofinanzinstitute in den Entwicklungsländern arbeiten. Schon 1976 gab es in Bangladesch ein derartiges Programm, das von Muhammad Yunus initiiert wurde, und aus dem 1983 die Grameen Bank hervorging. Im Jahr 2006 erhielten Yunus und die Grameen Bank für diese Bemühungen um die „wirtschaftliche und soziale Entwicklung von unten“ den Friedensnobelpreis. ...

1995 gründete die Weltbank die Consultative Group to Assist the Poor (CGAP, „Beratungsgruppe für die Unterstützung der Armen“) mit dem Ziel, 200 Millionen US-Dollar für die Vergabe von Mikrokrediten zu mobilisieren. Ein erster Höhepunkt der Entwicklung war der Microcredit Summit im Jahr 1997.

Die Vereinten Nationen sehen in der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument zur Erreichung der Millenniumsziele zur Reduktion von Armut. Sie haben 2005 zum Jahr der Mikrokredite ausgerufen.

Seit 2006 gibt es über das gemeinnützige Unternehmen Kiva im Internet die Möglichkeit, Mikrokredite direkt an einen selbst ausgesuchten Kreditnehmer in einem Entwicklungsland zu vergeben.[2] Auch andere Organisationen bieten mittlerweile diese Möglichkeit an."

 

Was für ein menschenfreundliches Projekt, nicht wahr ?

 

Und so sieht die Wirklichkeit aus:

 

http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,6bxhgihj6tfgh6ye~cm.asp

 

Und das sind die Menschenfreunde, die die indischen Bauern dazu bringen, sich aufzuhängen, weil sie die Drohungen und Nachstellungen ihrer Schuldeneintreiber nicht mehr aushalten. - Wieder nach Wikipedia:

 

"Die Geldmittel für Mikrokredite stammen einerseits aus Spareinlagen der lokalen Bevölkerung (dann handelt es sich um echte Mikrofinanz-Institute), oft aber von internationalen Kapitalgebern. Bei einigen Organisationen, beispielsweise der Opportunity International, stammen die Geldmittel aus Spenden von Privatpersonen. Zudem gibt es einige Kapitalanlageprodukte mit ethischer Ausrichtung, die sich an die Anleger der Ersten Welt richten. Internationale Kapitalgeber sind z. B.:

Fazit:

 

Die Mikrokredite sind nichts anderes als ein Betrugsmanöver, mit dem auch noch aus den Allerärmsten der Armen Zins und Zinseszins gepresst wird. Sie sind ein zuverlässiger Weg in noch grösseres Elend und den Suicid aus purer Verzweiflung.

 

Das, liebe wohlmeinende grüne Menschenfreunde ist das Resultat Euerer Anmassung, den Armen in der "3. Welt" "helfen" zu wollen, in dümmlich-zynischer Verdrehung der Tatsache, dass es eben diese "3. Welt" ist, auf deren Kosten die "1. Welt" lebt.

 

Das wolltet Ihr aber doch nicht ?

 

Nein. Aber das kommt heraus, wenn man als satter Kleinbürger karitative Anwandlungen kriegt und das schlechte Gewissen mit (geklauten) Almosen betüdeln will. Wenn Ihr es ehrlich meinen würdet, müsstest ihr revolutionären Parteien und Bewegungen in der "3. Welt" spenden, weil die einzige Hoffnung der Armen in einem Umsturz der Eigentums- und Machtverhältnisse liegt. Vor allem aber müsstet Ihr die Eigentums- und Machtverhältnisse in der "1. Welt", im eigenen Land, umstürzen helfen, weil diese eine der Hauptursachen für das Elend auch anderswo sind. DAS wäre "ganzheitlich" und "nachhaltig".

 

 

Veröffentlicht in Westliche Werte Boerse

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M
<br /> <br /> Es ist ja immer verdächtig, wenn einer den Friedensnobelpreis bekommt. Aber ausgerechnet Halsabschneider Yunus - der ja auch hierzulande erstmal als Wohltäter der Armen gefeiert wurde. Ich fand<br /> es aber früher schon eigenartig, wie man allen ernstes behaupten konnte, dass ein - und sei es ein noch so kleiner - Kredit gegen einen Zinssatz von rasanten 25 Prozent oder mehr eine Wohltat für<br /> die ganz Armen sein sollte. Aber so ist es ja immer: Je ärmer die Leute, desto dringender brauchen sie das Geld, desto mehr Zinsen werden ihnen abgeknöpft. Und wenn sie sich dann aufhängen ist<br /> das ein bedauerlicher Kollateralschaden. Offenbar bringen sich aber noch nicht genug Leute um, als dass das Geschäftsmodell der Mikro-Kredite ernsthaft gefärdet wäre. Wobei, dass Geschäftsmodell,<br /> aus armen Leuten Profit für die reichen Leute zu pressen, funktioniert in zahlreichen Varianten auch hier ganz hervorragend. Und das mit globalen Folgen. Insofern stimme ich absolut zu, dass nur<br /> mit einem Umsturz der Verhältnisse HIER das Elend in der Welt nachhaltig beseitigt werden kann. <br /> <br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> "Umsturz der Verhältnisse hier" - da sind wir uns einig. Das ist zwar keine hinreichende Bedingung für die Beseitigung des Elends auf der Welt, aber eine notwendige.<br /> <br /> <br /> <br />