Noch einmal zu Chinas Haltung zum nordkoreanischen Nukleartest

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Gestern habe ich einen Beitrag von german.china.org gespiegelt, um zu zeigen, wie in China über den nordkoreanischen Nukleartest berichtet wird: link . In den bürgerlichen Medien war ja ausschliesslich darauf abgestellt worden, dasss "auch China" sich den Protesten anschliesst. Heute hat german.china.org nun zwei Artikel nachgeschoben:

 

http://german.china.org.cn/international/2013-02/14/content_27952534.htm

 

und

 

http://german.china.org.cn/international/2013-02/14/content_27954914.htm

 

Das entspricht schon eher dem, was in den westlichen Medien über die Haltung der VR China behauptet wird. Die Formulierung sind aber diplomatisch. Man muss genau lesen. Z. B. wird die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel gefordert. Das ist etwas anderes als die Forderung nach einseitigem Verzicht der DVRK. Das beinhaltet auch die Forderung nach Abzug der USamerikanischen Atomwaffen, die in Südkorea stationiert sind - eine Tatsache, die von der westlichen Meinungsmache konsequent verschwiegen wird.

 

Die Hauptorientierung der chinesischen Aussenpolitik ist, Ruhe für den weiteren wirtschaftlichen Aufbau zu schaffen. Alles, was in Richtung Erhöhung von Spannungen geht, soll gedämpft, in den Hintergrund gedrängt, mit Kooperation und guter Nachbarschaft überlagert werden. Das ist gegenüber dem bedrohten Nordkorea nur bedingt solidarisch. Aber das ist für China offenbar weniger wichtig, als der Erhalt des Friedens. Zu berücksichtigen ist dabei wahrscheinlich, dass es zwar keine förmliche Schutzerklärung für die DVRK gibt, dass es aber ohnehin auch für den verbohrtesten Imperialisten glasklar ist, dass die VR China es nicht dulden würde, wenn die US-Armee Nordnkorea aufrollen und damit direkt an die eigene Grenze heranrücken würde.

Veröffentlicht in Nordkorea

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