Pünktlich zur "Reichs-Pogrom-Nacht" erneuter Brandanschlag auf Falken-Haus

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Das steht nicht in BLÖD und kommt auch nicht als Top-Nachricht in der Tagesschau: "Pünktlich" zum Jahrestag der "Reichs-Progrom-Nacht", die der Auftakt zur systematischen, industriemässig betriebenen, Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und den besetzten Gebieten war, wurde in Berlin-Neukölln ein Heim der sozialistischen Jugendorganisation Die Falken angezündet.

 

Die vom deutschen Geheimdienst durchsetzte Nazi-Szene hatte gegen das Heim schon im Juni einen Brandanschlag verübt. - Und nichts geschieht von Staatsseite. Keine Spur von "wehrhafter Demokratie". Dafür, praktisch zur selben Zeit, salbunsgvolle Reden über Toleranz und "Vergangenheitsbewältigung" aus Anlass der Nazi-Pogrome. In der Abwehr des faschistischen Terrrors von heute wäre sie zu "bewältigen", die "Vergangenheit". Aber die faschistischen Umtriebe von heute werden ebensowneig "bewältigt" wie die geschichtlichen. Es geht nur ums "Ansehen Deutschlands", das mit Sonntagsreden gepflegt wird, während man die Nazibanden unbehelligt lässt und der deutsche Staat ihnen mit Verfassungschutzagenten sogar noch die Kader stellt. 

 

Erneuter Brandanschlag auf Neuköllner Falken-Haus | Drucken | E-Mail

 

 
 

 

Zerstörtes Falken-Haus in Neukölln

Zerstörtes Falken-Haus in Neukölln

 

Am frühen Morgen des 9. November 2011, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, wurde zum wiederholten Male ein Brandanschlag auf das Anton-Schmaus-Haus der Neuköllner Falken verübt.

Bereits in der Nacht zum 27. Juni des Jahres haben Rechtsextremisten das Haus, in dem nur einen Tag zuvor eine Kindergruppe übernachtete, in Brand gesteckt und dabei erheblichen Sachschaden verursacht. Das Haus sollte am 4. Dezember wiedereröffnet werden. Die Arbeiten zur Instandsetzung waren noch in vollem Gange. Der Schaden ist erneut erheblich und macht die Nutzung für längere Zeit unmöglich.

Karsten Thiemann, Vorsitzender der SJD-Die Falken Neukölln, erklärte hierzu: "Wir sind entsetzt über die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Rechtsextremisten und über die offensichtliche Hilflosigkeit der Politik. Um demokratische Kinder- und Jugendarbeit zu verhindern, scheuen die Verbrecher nicht davor zurück, Menschenleben zu riskieren, im Gegenteil: Sie nehmen Verletzung und Tod bewusst in Kauf. Nichts aber auch gar nichts unterscheidet die Neo-Nazis von heute von den Brandstiftern des 9. November 1938."

Die SPD und CDU forderte er nachdrücklich auf, in den Berliner Koalitionsverhandlungen konkrete Schritte zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und zur Stärkung demokratischer Jugendarbeit zu beschließen. Dazu brauche es mehr, als nur Lippenbekenntnisse.

"Wir werden unsere Arbeit für die Demokratie und eine gerechtere Gesellschaft nicht aufgeben." so Thiemann weiter. "Diese Arbeit wird weiterhin gewaltfrei bleiben, aber wir brauchen endlich klare Signale und Maßnahmen der Politik, die beweisen, dass der Staat nicht länger bereit ist, den Nazi-Terror hinzunehmen.

Spendenaufruf!
Wieder sind wir auf die finanzielle Hilfe angewiesen! Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern!

Hier die Kontoverbindung:
SJD-Die Falken KV Neukölln
Postbank Berlin
BLZ: 100 100 10
Konto: 560 79 106
Zweck: Soforthilfe ASH
Wir stellen auch bei Angabe der vollständigen Adresse eine Spendenquittung aus.

Weitere Informationen: www.falken-neukoelln.de

 

Veröffentlicht in Gegen Rechts

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R
<br /> <br /> @gkb:<br /> <br /> <br /> "Pfeiffer, sä faseln." - Sehr gehaltvoller Kommentar. Wohl zu viel Verbinderfilme aus der Nazi-Zeit gesehen, oder was?<br /> <br /> <br /> Marx scheint dann wohl ebenfalls gefaselt zu haben, als er in den Thesen zu Feuerbach schrieb: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt drauf an, sie zu<br /> verändern."<br /> <br /> <br /> Und sich von Genossen, denen Nazis gerade (zum wiederholten Male) die Hütte abgefackelt haben, zu entsolidarisieren, indem deren Spendenaufruf mit hohlen Phrasen abgebügelt wird, sagt ja auch<br /> schon einiges aus.<br /> <br /> <br /> @ Sepp: In allen Kommentaren, die ich von gkb auf Deinem Blog gesehen haben (ich gebe zu, es waren nicht alle), war lediglich stumpfes Rumgetrolle zu finden. Ich hätte solche Pfeifen bzw.<br /> Pfeiffer längst in den Kommentarspamorkus verbannt.<br /> <br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> retmarut: Kommentarspamorkus: Dass gkb da noch nicht sitzt, hat zwei Gründe, einen sozusagen nostalgischen und einen eher rationalen. gkb und ich kennen uns schon sehr lang und waren mal<br /> Genossen. Zweitens weiss ich, dass etliche MGler und MG-nahe Leute in meinem Blog mitlesen. Ohne dass ich grosse Hoffnungen hätte, finde ich, dass ihnen das nicht schadet. Eine kleine Hoffnung<br /> habe ich doch, dass nicht bei allen "Hopfen und Malz verloren" ist. Die MG ist eine Kinderkrankheit wie Keuchhusten. Den Virus gibts, und man muss mit ihm umgehen. ( http://kritische-massen.over-blog.de/article-marxistische-gruppe-klassenkampf-im-kopf-63516999.html )<br /> <br /> <br /> <br />
G
<br /> <br /> Pfeiffer, sä faseln.<br /> <br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Und Du schlägst einen Haken (einen Hasen-Haken).<br /> <br /> <br /> <br />
G
<br /> <br /> Du müsstest mal aufschreiben, was du denn anderes tust als Argumente aufschreiben und weiterzureichen. Ich halte das an sich nicht für falsch, aber du anscheinend. Den Rest deiner Antwort<br /> verstehe ich nicht.<br /> <br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Ja, mit einem Blog kann man schwerlich was anderes tun als was hineinschreiben, und Argumente halte ich auch wfür wichtig. In meiner Antwort ging es aber um etwas anderes: um die Verabsolutierung<br /> von Argumenten, so, als wäre ein  Argument, das für taten spricht, schon die Tat selbst. Das beste Argument ist aber ohne Taten so gut wie nichts. Und es kann sogar dazu benutzt werden, von<br /> Taten abzusehen. <br /> <br /> <br /> <br />
G
<br /> <br /> Wenn es dir darum geht, Geld für die "sozialistische" Jugendorganisation Die Falken aufzutun, würde ich vorschlagen, sich vertrauensvoll an deren Ex-Chef Sigmar Gabriel zu wenden.<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> Wenn es darum geht, den Umgang des deutschen Staats mit Neonazis salopp zu skizzieren, finde ich das Zitat unten exemplarisch falsch. Du tust so, als würde das "Ansehen Deutschlands" nur mit<br /> Sonntagsreden gepflegt.<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> In einem Staat, der seine Nationalisten z.B. gegen die faulen Griechen oder die US-Ratingagenturen allein durch Pressefreiheit wie ein Mann auf die Palme bringen kann, fallen Nazis unangenehm<br /> auf. Und das bekommen sie von der Polizei auch zu spüren.<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> Keinen Fußbreit dem falschen Argument! ;-|<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> "Es geht nur ums "Ansehen Deutschlands", das mit Sonntagsreden gepflegt wird, während man die Nazibanden unbehelligt lässt und der deutsche Staat ihnen mit<br /> Verfassungschutzagenten sogar noch die Kader stellt."<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br /> <br /> <br /> <br /> <br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Hier war nicht vom "Ansehen Deutschlands" im allgemeinen die Rede, sondern von von der speziellen Scheinheiligkeit der deutschen Staatsrepräsentanten in Sachen Faschismus. Der deutsche Staat hält<br /> sich tatsächlich seine Faschisten, wie skizziert. Dass die zur Zeit in einem Laufstall gehalten werden, über den sie nicht ungestraft hinausdürfen, ist dazu überhaupt kein Widerspruch.<br /> <br /> <br /> "Kein Fussbreit dem falschen Argument" - das ist wirklich die Quintessenz dessen, was Ihr macht. Anstatt auf die gesellschaftlichen Realitäten einzuwirken, unter denen die "Argumente" eine nicht<br /> gerade privilegierte Stellung einnehmen, bewegt Ihr Euch im Himmel der "richtigen Argumente". "Am Anfang war das Wort und nichts als das Wort". In der christlichen Mythologie ist es dann immerhin<br /> "zu Fleisch geworden". Bei Euch noch nicht.<br /> <br /> <br /> <br />