Rechtsentwicklung in Europa: Das Geschäft mit der Angst
Das Geschäft mit der Angst
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von NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Tagung. 14.-15. Oktober 2011
Europaweit sind Rechtsaußenparteien auf dem Vormarsch. Besonders in Westeuropa kommt in diesen Kreisen ein kulturreligiös verklausulierter Rassismus zum Vorschein: Mit Kampagnen gegen Moscheebauten, Minarette oder gegen das Kopftuch versuchen sie, Zustimmung zu gewinnen.
Im Fokus der Agitation stehen dabei Muslime, die als Projektionsfolie für eine imaginierte Gefahr durch eine vermeintlich „fremde Kultur“ dienen:
Zugewanderte = Islam = Gewalt = Bedrohung lautet dabei die rassistische Gleichsetzung.
Die Achse rechtspopulistisch aufgeladener Muslimfeindlichkeit reicht von der traditionellen extremen Rechten bis weit hinein in die politische Mitte. Trotz der gemeinsamen Feindbilder stellt sich die Situation in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich dar:
- Wo sind dabei die Grenzen zwischen sogenannten populistischen und extrem rechten Gruppierungen?
- Wo liegen die Übergänge von Vorurteilen zu einem rassistischen Weltbild?
- Vollzieht sich eine transnationale propagandistische Neuformierung von Rechtsaußen?
- Welche Handlungsanforderungen lassen sich aus diesen Entwicklungen ableiten?
- Was kann in Deutschland aus den Erfahrungen mit diesem Problem in anderen Ländern gelernt werden?
Diese Fragen werden nicht nur in Wissenschaft, Politik und Medien kontrovers diskutiert, sondern sind auch in der Praxis der Bildungs-, Antidiskriminierungs- und Sozialarbeit von großer Bedeutung.
Auf der Tagung sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede rechtspopulistischer und rassistischer Formationen in Westeuropa analysiert werden.
Insbesondere sollen dabei die muslimfeindliche Propaganda und ihre Möglichkeiten und Grenzen vor dem Hintergrund eines gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozesses Gegenstand der Diskussion sein. Nicht zuletzt sollen städtische und zivilgesellschaftliche Aktivitäten gegen Rassismus miteinander verglichen und Möglichkeiten gemeinsamer Handlungsstrategien diskutiert werden.
Programm
Freitag, 14.10.2011
Rechtspopulismus, Muslimfeindlichkeit und die extreme Rechte. Analyse der Situation in Westeuropa
9.30 Uhr
Anreise, Anmeldung
10.00 Uhr
Begrüßung und Einleitung.
Dr. Werner Jung, NS-DOK Köln, Gabriele Hammelrath, VHS Köln, Prof. Dr. Fabian Virchow, FH Düsseldorf
10.30 Uhr
Die Panikmacher.
Die deutsche Angst vor dem Islam
Patrick Bahners, Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
11.30 - 12.30 Uhr
Impulsreferate
Nachholende Modernisierung?
Muslimfeindlichkeit und die extreme Rechte in Deutschland
Alexander Häusler, FH Düsseldorf,
Islamophobie und Parteien. Vom rechten Rand in die Mitte der österreichischen Parteienlandschaft
Dr. Farid Hafez, Universität Wien
12.30 Uhr Mittagspause
13.30 - 15.15 Uhr
Impulsreferate
Recht auf rassistische Meinungsäußerungsfreiheit in der direkten Demokratie? Das Beispiel Schweiz
Doris Angst, lic.phil., DAS in Law, Eidg. Kommission gegen Rassismus
Biedermänner und Brandstifter. Beobachtungen zu Ideologie und politischem Stil der Lega Nord
Prof. Dr. Aram Mattioli, Universität Luzern
Das Ende der Stabilität und Toleranz? Rechtspopulismus in den Niederlanden
Prof. Dr. Friso Wielenga, Universität Münster
15.30 - 17.00 Uhr
Podiumsdiskussion mit den Referierenden
Moderation: Dr. Frank Überall, Köln
17.00 Uhr Ausklang
Samstag, 15.10.2011
Kommunale Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Muslimfeindlichkeit
10.00 Uhr Begrüßung
Hans-Peter Killguss, Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus
10.15 Uhr
Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime
Dr. Navid Kermani (angefragt)
10.45 - 13.00 Uhr Workshops
WS 1: Aktivitäten gegen Rassismus und Diskriminierung in Köln.
Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung
WS 2: Kommunale Handlungsstrategien im Umgang mit antimuslimischem Rassismus und Rechtspopulismus im Berliner Wahlkampf.
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR)
WS 3: Kommunale Islamforen als Interventions- und Präventionsstrategie gegen Rechtspopulismus.
Kommunales Islamforum Düren
WS 4: Antimuslimisch-rassistische Diskurse und die Lebenswirklichkeiten junger Muslime in Deutschland.
Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln, Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen Köln
WS 5: Interaktion mit muslimischen Verbänden in der kommunalen Integrationspolitik und die Problematik des politischen Fundamentalismus.
NS-DOK Köln, FH Düsseldorf
13.00 Uhr Ende der Veranstaltung, Ausklang
Schriftliche Anmeldung bis zum 30. September 2011 per Post, Fax oder E-Mail
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus
Appellhofplatz 23 - 25, 50667 Köln
Fax: 0221 - 221 - 25512
E-Mail: ibs@stadt-koeln.de
www.nsdok.de/ibs
Bitte geben Sie Ihren Namen, ggf. Institution, Adresse und E-Mail an:
( ) Ich nehme teil am Freitag
( ) Ich nehme teil am Samstag
( ) Ich interessiere mich für Workshop Nr. am Samstag.
www.museenkoeln.de/ns-dok/default.asp?s=2000