US-Linke bricht mit Obama

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Die Logik des "kleineren Übels" kennen wir in Deutschland gut. Jahrzehntelang hat die SPD davon gelebt, dass Millionen Menschen ihr Stimmkreuzchen dieser Partei gaben, obwohl sie keineswegs ihre Interessen vertrat. Was wurde nicht alles erfunden, um das zu rechtfertigen. "Immer noch besser als CDU/CSU/FDP". "Die Opposition gegen die Rechtsparteien darf sich nicht zersplittern". "Stimmen für linke Parteien, die nicht über die 5 %-Hürde kommen, sind verlorene Stimmen". "Die SPD macht zwar die selbe Politik wie die CDU, aber man kann wenigstens leichter und mit mehr Erfolgsaussichten Druck auf sie ausüben" ... Dann hat die SPD gezeigt, was sie kann, wenn sie an der Regierung ist. Ein gewisser Höhepunkt war Schröder, der "Genosse der Bosse", der Mann, der von der "grossen Politik", wie geschmiert gleitend, in die "grosse Wirtschaft" überwechselte.

 

Die Logik des "kleineren Übels" wirkt in den USA auch. Sie hat Obama, einen Mann der Banken und Konzerne mit der selben imperialistischen aussenpolitischen Konzeption wie sein tumber Vorgänger Bush, ins Präsidentenamt getragen. Und der USamerikanische Genosse der Bosse zeigt auch, was er kann. - Nichts, aber auch nicht das Mindeste hat er von seinem grossmäuligen und betrügerischen "Yes we can" realisiert, aber alles, was die Spekulanten und CEOs von ihm wünschten.

 

Wie in Deutschland gegenüber der SPD, war die USamerikanische Linke mit Obama geduldig bis zur Selbstaufgabe. Wo Bush dümmlich grinste, hatte Obama stets einen bedauernd zum Himmel gerichteten Augenaufschlag parat. "Ich würde ja so gern anders, aber ich kann nicht" (schliesslich haben die Geldsäcke meinen Wahlkampf nicht für umsonst bezahlt). Die Belohnung war die faktische Cancelung des neuen Krankenversicherungsgesetzes, Hunderte Milliarden Dollar Steuergelder für die "Finanzindustrie" auf Kosten der Masse der Bevölkerung, eine eher noch aggressivere Aussenpolitik als selbst unter Bush und, last but not least, ein neuer Krieg, diesmal gegen Libyen.

 

Das Ende der Geduld mit und der trügerischen Hoffnung auf Obama scheint sich jetzt anzubahnen. Ein Teil der USamerikanischen Linken wendet sich von dem hinterfotzig smarten Blender ab. Näheres dazu unter dem folgenden Link:

 

http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP06811_180411.pdf

 

 

 

 

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