USA gegen Venezuela und andere ALBA-Staaten

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Wer sich einen Ueberblick ueber den Stand der Linksentwicklung in Lateinamerika und ihre Gefaehrdungen verschaffen will, wird den hier verlinkten Text mit Gewinn lesen. Der Autor beschaeftigt sich seit langem mit Lateinamerika, und das kommt dem Text zugute.

 

Hier der Link: http://www.arbeiterstimme.org/internationales.htm#venezuela_alba2010

 

 

Bei der Gelegenheit etwas zu der Zeitung, aus der der Artikel stammt, und die leider nicht allzuvielen Leserinnen und Lesern bekannt sein duerfte:

 

Das Blatt erscheint ungefaehr vierteljaehrlich. Herausgeber ist die gleichnamige Gruppe Arbeiterstimme. Diese Gruppe steht in der Tradition der KPD-Opposition, die in der Zeit der Weimarer Republik, Ende der 1920er Jahre, entstanden ist und deren "Erben" bis heute eigenstaendig organisiert sind.

 

Die KPD-Opposition (KPD-O, KPO) konnte zu keiner Zeit grossen Masseneinfluss gewinnen, hatte in der Weimarer Zeit allerdings einige "Hochburgen". In der Zeit des deutschen Faschismus leistete sie in tiefster Illegalitaet Widerstand. Nach der Befreiung schloss sich ein Teil der Mitglieder in der sowjetisch bestezten Zone bzw. der spaeteren DDR der SED an, in den Westzonen einige der SPD. 1947 wurde die ARPO (Gruppe Arbeiterpolitik) als quasi organisatorische Fortsetzung der KPO gegruendet, die bis heute besteht und die gleichnamige Zeitung Arbeiterpolitik herausgibt.

 

Die Gruppe Arbeiterstimme spaltete sich 1971 von ihr ab und arbeitet seitdem eigenstaendig. (Ich lese beide Zeitungen, und aus ihnen erschliesst sich mir nicht, worin so gravierende Unterschiede bestehen, dass man sich nicht gemeinsam organisieren kann.)

 

In der Zeit der Gruendung der KPO waren Heinrich Brandler und August Thalheimer (der zeitweilig an der Moskauer Sun-Yatsen-Universitaet lehrte) fuehrende Koepfe. Sie galten in der KPD als "Rechtsabweichler". Einer der Streitpunkte war die RGO-Politik der KPD (Rote Gewerkschaftsopposition), die zeitweilig linkssektierische Zuege hatte.

 

Der bedeutende Theoretiker Prof. Wolfgang Abendroth, gehoerte zeitweilig der KPO an und war spaeter auch ihrer Folgeorganisation verbunden. Abendroth hatte einen Lehrstuhl an der Uni Marburg (Politologie). Seine wissenschaftliche Arbeit und politische Position beeinflusste die Linke in Westdeutschland ueber Jahrzehnte, darunter Aktivisten der 68er Bewegung und nicht zuletzt Generationen von Gewerkschaftsfunktionaeren.

 

Heute ist die Gruppe Arbeiterstimme klein, wie ihre "Schwesterorganisation" ARPO auch. Aber in ihr bewahrt sich ein wertvolles Stueck Theorie und praktischer Arbeiterbewegung, die sich nicht sozialpartnerschaftlich korrumpieren liess und Wissen und Erfahrung in eine sich anbahnende neue polititische Etappe transportiert, in der die Linke diese gut wird brauchen koennen.

 

 

Veröffentlicht in Lateinamerika

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