Wahl in Polen zu mehr als der Hälfte Nicht-Wahl

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Die Wahlbeteiligung lag nur noch bei 47 Prozent. Die angegebenen Prozentzahlen müssen also, an der Gesamtzahl der Wahlberechtigten gemessen, mehr als halbiert werden. Die neue/alte Regierung repräsentiert nicht mehr als ein gutes Fünftel der Bevölkerung.

9. Oktober 2011

Laut einer kurz nach Schliessung der Wahllokale um 21.00 Uhr bei TVP veröffentlichten Prognose reicht es für die bisherige Koalition zu einer knappen Mehrheit im Sejm. Die Wahlbeteiligung war extrem niedrig.

Nach der Prognose erhält die Bürgerplattform (PO) 39,6 % der Stimmen und 212 Sitze im Sejm, der kleine Koalitionspartner PSL kommt auf 8,2 % und 27 Sitze. Zusammen verfügt die Koalition also über 239 Sitze. Bei den Sejmwahlen 2007 erreichte die PO 41 5 % und die PSL 8,9 %.

Die übrigen drei Parteien, die im Sejm vertreten sein werden, kommen dagegen nach dieser Prognose zusammen nur auf 220 Sitze. Die nationalkonservative PiS erhält mit 30,1 % (2007 =32,1 %) 158 Sitze, die Palikot-Bewegung mit 10,1 % 39 Sitze und das Linksbündnis SLD, sicherlich der eigentliche Verlierer der Wahl, mit nur noch 7,7 % 23 Sitze. 2007 hatte die SLD noch bei 13,1 % gelegen, sie vor allem hat also an die neue Palikot-Bewegung verloren.

Allerdings ist es gut möglich, dass das endgültige Wahlergebnis doch noch eine bedeutsame Verschiebung erbringt.

Nachtrag 21.50 Uhr: Die Landeswahl-Kommission hat soeben die landesweite Wahlbeteiligung bekannt gegeben. Sie lag mit 47,7 deutlich unter der von 2007. Laut Medienmeldungen war um 18.00 Uhr die Wahlbeteiligung in den polnischen Städten mit niedriger Arbeitslosigkeit, wie Warschau und Posen, relativ hoch. Die Wahlbeteiligung in Krisenregionen, wie Masuren oder der Wojewodschaft Lubuskie, dagegen deutlich niedriger als im Landesdurchschnitt.

 

Quelle: http://www.infoseite-polen.de/newslog/?p=5618#more-5618

 

 

Veröffentlicht in Osteuropa

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