Walter Benjamin und vorab eine Standpauke

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Während ich überlegte, ob ich den Artikel von Peter Goller über Walter Benjamin in mein Blog stellen will, fiel mir ein, dass nach einer Umfrage unter deutschen Studenten ein erheblicher Prozentsatz den II. Weltkrieg nicht einmal im richtigen Jahrhundert verorten kann. Das ist schier unglaublich. Vielleicht stimmt es ja auch nicht. Aber was gewiss stimmt ist, dass die Geschichtskenntnisse bei einem Grossteil der Bevölkerung nahe am Niveau des Analphabetismus sind. Das Erbe zumal der Geistesgeschichte ist fast ganz verschüttet. Das Allgemeinwissen darüber ist auf ein paar Versatzstücke reduziert, die im Bildungswesen und in den Medien transportiert werden, weil sie der Herstellung der heutigen "political correctness" dienen oder sich kommerziell verwerten lassen. Der grosse Rest verstaubt in den Bibliotheken.

 

Walter Benjamin - wer ist das denn ? Ja, man hat den Namen vielleicht schon mal gehört. Irgendwie so ein Kulturmensch von anno dunnemals. 19. oder frühes 20. Jahrhundert ? Mystiker oder Materialist ? Keine Ahnung. Keine Ahnung.

 

Es gibt dieses Allerweltswort, wonach diejenigen, die die Lehren der Geschichte nicht beherzigen, dazu verdammt sind, ihre Schrecken selber durchmachen zu müssen. Der gewöhnliche deutsche Wissensstand über die Geschichte bietet alle Voraussetzungen dafür, dass uns diese Verdammnis ereilt. Ich weiss schon, dass dieser Blogeintrag von nicht mehr als vielleicht hundert oder zweihundert Menschen angeklickt werden wird, und wer weiss, von wie vielen er dann auch wirklich gelesen wird.

 

Eine Fundgrube wäre Gollers Text. Es geht nicht nur um Walter Benjamin. Er tippt zugleich ein Kaleidoskop der geistigen, politischen, kulturellen Auseinandersetzungen an, die in der "Zwischenkriegszeit" geführt worden sind und mit der Niederlage alles Humanen und dem Sieg der Nazibarbarei endeten. All die Namen, die in Gollers Text vorkommen, sollte man kennen, und vor allem sollte man die Bücher gelesen haben, für die diese Namen stehen. - Ein persönliches Bildungsprogramm, das einen auf Jahre hinaus beschäftigen kann. Aber das wäre keine vertane Zeit. Es wäre eine spannende Entdeckungsreise, bei der man ständig wieder da rauskommt, wo wir heute stehen. Wenn genügend Menschen die Geschihte kennen würden, wären wir vielleicht nicht dazu verurteilt, ihre Schrecken noch einmal, am eigenen Leib, zu erleben. Aber das wäre ja glatt eine Kulturevolution.

 

Wer nicht revoluzzen will, sondern sondern seine Zeit lieber mit Twittern und Chatten und Videospielen vebringt, muss sich ja nicht anfechten lassen. Spielt weiter. Das hier ist kein Spiel, es ist ein wenig anstrengend:

 

Walter Benjamins Einsatz für die Arbeiterbewegung und den Sozialismus (1925-1940)

Von Peter Goller

Seit seiner kontrovers gedeuteten, teils bedauerten, teils sogar bestrittenen marxistischen, materialistischen „Wende“ Mitte der 1920er Jahre rückte Walter Benjamin der politischen Linken nahe. Benjamin überlegte, wie sein Bruder Georg Benjamin (1942 im KZ Mauthausen ermordet) der KPD beizutreten. Der nicht zustande gekommene KP-Beitritt sowie Selbsteinschätzungen von Walter Benjamin, wie jene von 1931, er verdanke viel „der metaphysischen Grundrichtung [s]einer Forschung“, sein Interesse an Franz Kafka oder der theologische Tonfall seiner späten Thesen „über den Begriff der Geschichte“ (1940) wurde und wird in der akademischen Benjamin-Literatur als Distanz zur marxistischen Arbeiterbewegung, zumindest zum („orthodoxen“) „Vulgärmarxismus“ interpretiert.1

 


Siehe auch: Gegen den Strich

 




Im Rückblick des Pariser Exils zeigte Walter Benjamin in „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ ein Element im politischen Bewusstseinwechsel eines Bürgersohns auf, dem Armut im vornehmen Wohnviertel als natürliches Verhältnis in der Form der Bettelei erschienen war, und die deshalb erst spät als gesellschaftliche Kategorie der Lohnarbeit zugeordnet werden konnte: „In dies Quartier Besitzender blieb ich geschlossen, ohne um ein anderes zu wissen. Die Armen – für die reichen Kinder meines Alters gab es sie nur als Bettler. Und es war ein großer Fortschritt der Erkenntnis, als mir zum erstenmal die Armut in der Schmach der schlechtbezahlten Arbeit dämmerte.“ (WBGS IV/1, 287) Benjamin war über die Lektüre von Georg Lukács’ „Geschichte und Klassenbewusstsein“ (1923) zur materialistischen Dialektik gekommen, vermittelt durch eine Lukács-Rezension Ernst Blochs. (WB-Briefe II, 469)

Er notierte 1929 zu „Geschichte und Klassenbewusstsein“: „Das geschlossenste philosophische Werk der marxistischen Literatur. Seine Einzigartigkeit beruht in der Sicherheit, mit der es in der kritischen Situation der Philosophie die kritische Situation des Klassenkampfes und in der fälligen konkreten Revolution die absolute Voraussetzung, ja den absoluten Vollzug und das letzte Wort der theoretischen Erkenntnis erfasst hat. Die Polemik, die von den Instanzen der Kommunistischen Partei unter Führung Deborins gegen dies Werk veröffentlicht wurde, bestätigt auf ihre Art dessen Tragweite.“ (WBGS III, 171)

 

Letztere Anmerkung nimmt Benjamins gelegentliche Auseinandersetzungen mit (Kultur-)Funktionären der Kommunistischen Internationale vorweg. So schimpft er im Mai 1935 auf den aus seiner Perspektive „subalternen [Alfred] Kantorowicz, der vom Theoretiker der Staatspartei sich bis zum kommunistischen Offiziosus heraufgeschrieben hat und in dem Ernst Bloch zur Zeit seinen rückhaltlosesten Bewunderer und Schüler hat“. Blochs Einschätzung der Moskauer Prozesse lehnte Benjamin, der sich um das Schicksal des sowjetischen Regisseurs Sergej Tretjakow oder um jenes von Willi Münzenberg sorgen sollte, 1938 ab. Wenn ihn Alfred Kurella im „linientreuen Schrifttum“ wegen seiner Arbeit über Goethes Wahlverwandtschaften als esoterischen „Gefolgsmann von Heidegger figurieren“ lässt, sei dies absurd,so Benjamin im Juli 1938. (WBBriefe V, 104 und VI, 126, 138f.)

 

Benjamin und die Oktoberrevolution

 

Der Kontakt zur bolschewistischen Revolutionärin Asja Lacis hatte den am „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ arbeitenden Benjamin ab Mitte der 1920er Jahre zur materialistischen Kunsttheorie geführt. Nach Lacis hat sich Benjamin von seiner frühen „idealistischen Schulästhetik“ gelöst. Benjamin machte „sich Gedanken, wie die herrschende Klasse es fertigbringt, mit ihren Ideen die Massen anzustecken“: „In der Zwischenzeit hatte sich Walter mit der marxistischen Literaturtheorie, die damals im Zeichen Plechanows stand und die Arbeiten der sowjetischen Literaturwissenschaft verwendete, gehörig beschäftigt. […] Ich stritt heftig mit ihm, warf ihm vor, dass er von der idealistischen Schulästhetik nicht loskommen könne.“2 In seiner Leseliste (WBGS VII/1) vermerkte Benjamin Mitte der 1920er Jahre die Lenin-Bücher von Georg Sinowjew (1920) und von Georg Lukács (1924), sowie die 1924 veröffentlichten Briefe von Lenin an Maxim Gorki. 1926 zeigte Benjamin den Briefband an: Er sprach von Lenins unerbittlicher revolutionärer Haltung, von Lenins vehementen Ausfällen gegen (von Lunatscharski ausgehende) sozialreligiöse Bewegungen, denen Gorki zeitweise anzuhängen schien. (WBGS III, 51–53)

1932 las Benjamin Trotzkis Geschichte der russischen Februarrevolution. Im Exil liest er dann 1933 den zweiten Teil des „gewaltigen Bauernromans“, also Trotzkis Band über die Oktoberrevolution. Beeindruckt war Benjamin auch von Trotzkis 1929/30 veröffentlichter Autobiographie „Mein Leben“. Leichtgläubig schreibt er im Juni 1933 an Alfred Kurella: „In spanischen Blättern stand, dass zwischen Trotzki und Stalin eine Aussöhnung stattgefunden hat. Ist das richtig?“ (WB-Briefe IV, 97, 187, 225) Während seines Aufenthalts in der Sow jetunion studierte Benjamin die Entwicklung der Oktoberrevolution vor Ort. In einem „Moskauer Tagebuch“ beschrieb Benjamin an der Jahreswende 1926/27, wie nach der Periode des „heroischen Kriegskommunismus“ unter den Bedingungen der „Neuen Ökonomischen Politik (NEP)“ die (staatskapitalistische) Klassenspaltung zurückzukehren drohte, sich eine riesige Kluft zwischen Reich und Bettel-Arm aufgetan hatte, wie mit der bürgerlichen Warenwirtschaft die Korruption der „NEPMänner“, die Wiederkehr der Bourgeoisie um sich griff, was ein Ilja Ehrenburg in seinen Erinnerungen mit der Wiedereinführung von zwei Reiseklassen, der Vertreibung einer armen Bäuerin aus der ersten „weichen“ Klasse umschreiben sollte. Der Zugführer schrie sie an: „Steig aus! Wir haben nicht das Jahr siebzehn!“ Asja Lacis habe ihm klargemacht, dass unter den Bedingungen des Aufbaus des Sozialismus in einem Land entgegen der Absicht der linken Opposition eine „Umstellung der revolutionären Arbeit in eine technische“ notwendig ist: „Jetzt werde jedem Kommunisten begreiflich gemacht, die revolutionäre Arbeit dieser Stunde sei nicht der Kampf, der Bürgerkrieg, sondern Elektrifizierung, Kanalbau, Fabrikeinrichtung.“ (WBGS VI, 355f., 367f.)

 

In der 1928 veröffentlichten „Einbahnstraße“ entschlüsselte Benjamin das jederzeit abrufbare faschistische Potenzial der bürgerlichen Gesellschaft schon als Frage, ob die Arbeiterklasse widerstehen kann. Er beschreibt mit Blick auf den imperialistischen Weltkrieg die barbarische Anwendung der technischen Produktivkräfte unter kapitalistischen Bedingungen: „Menschenmassen, Gase, elektrische Kräfte wurden ins freie Feld geworfen, Hochfrequenzströme durchfuhren die Landschaft, neue Gestirne gingen am Himmel auf, Luftraum und Meerestiefen brausten von Propellern, und allenthalben grub man Opferschächte in die Muttererde. […] Weil aber die Profitgier der herrschenden Klassen an ihr ihren Willen zu büßen gedachte, hat die Technik die Menschheit verraten und das Brautlager in ein Blutmeer verwandelt.“ Nur der sozialistische Ausweg kann – so Benjamin am Ende der „Einbahnstraße“ – eine Wiederholung dieser Barbarei verhindern: „In den Vernichtungsnächten des letzten Krieges erschütterte den Gliederbau der Menschheit ein Gefühl, das dem Glück der Epileptiker gleichsah. Und die Revolten, die ihm folgten, waren der erste Versuch, den neuen Leib in ihre Gewalt zu bringen. Die Macht des Proletariats ist der Gradmesser seiner Gesundung. Ergreift ihn dessen Disziplin nicht bis ins Mark, so wird kein pazifistisches Raisonnement ihn retten.“ (WBGS IV/1, 147f.)

 

Vergeblich versuchte Gershom Scholem Benjamins Interesse am Historischen Materialismus im Frühjahr 1931 als Attitude, als nicht gedeckten, uneinlösbaren Wechsel darzustellen. Die Ergebnisse von Benjamins Arbeit, wie der Aufsatz über Karl Kraus oder die Studien über Franz Kafka würden ihre Ergebnisse ohne jeden, ja eigentlich gegen den Einfluss historisch materialistischen Denkens erzielen. Benjamin betrüge sich auf selten intensive Art, um seine Forschungen „im Geiste des dialektischen Materialismus“ präsentieren zu können. Scholem sprach vom geradezu „ostensiblen Bemühen“ Benjamins, seine „Resultate in einen Rahmen einzuspannen, in dem sie sich plötzlich als Resultate materialistischer Überlegungen darzustellen scheinen“. Walter Benjamin hat hingegen am 7. März 1931 – im Zusammenhang mit seiner Ablehnung Martin Heideggers – das „plumpe Denken“ (auch im Sinne Brechts) verteidigt: „Nun: Hierarchien des Sinns hat meiner Erfahrung nach die abgegriffenste kommunistische Platitüde mehr als der heutige bürgerliche Tiefsinn, der immer nur den einen der Apologetik besitzt.“ (WBBriefe IV, 20, 24–28)3

 

Benjamin gegen die „freischwebend“ linksliberale Intelligenz

 

Unter dem Eindruck der kapitalistischen Weltwirtschaftskrise suchte Benjamin Anfang der 1930er Jahre direkten Kontakt zur Arbeiterbewegung. Angesichts der Massenarbeitslosigkeit zeigte er sich pessimistisch über die gespalten linken Organisationen, so im Oktober 1931 skeptisch über einen sozialistischen Ausweg aus der Krise. Alle, die Arbeit haben, gelten schon als „Arbeiteraristokraten“. Die Arbeitslosen werden stumpf-passiv, geraten dadurch in die massendemagogischen Fänge der NS-Bewegung: „Die Arbeitslosigkeit ist im Begriff, die revolutionären Programme genau so antiquiert zu machen, wie es mit den wirtschaftspolitischen bereits geschehen ist. Denn allem Anschein nach sind die faktisch von den Massen der Arbeitslosen delegierten bei uns die Nationalsozialisten; die Kommunisten haben bisher den notwendigen Kontakt mit diesen Massen und damit die Möglichkeiten einer revolutionären Aktion nicht gefunden, indem die Vertretung der Arbeiterinteressen in jedem konkreten Sinne durch das phantastische Heer der Reservearmee immer mehr eine reformistische Aufgabe wird und vermutlich auch von den Kommunisten kaum anders besorgt werden könnte als die Sozialdemokraten es tun. Jeder, der noch im Betrieb steht, ist heute durch diese bloße Tatsache schon einer Arbeiteraristokratie zugehörig, […].“ (WB-Briefe IV, 53)

 

Walter Benjamin attackierte angesichts der faschistischen Gefahr 1930/31 „linksradikale“ Intellektuelle wie Erich Kästner, Walter Mehring und Kurt Tucholsky. Diese lieferten Sozialkritik für „Großverdiener“ im „Citycafé nach Börsenschluss“. Sie machen die gesellschaftliche Kritik zum Gegenstand „des Konsums“, des „kontemplativen Behagens“, der bürgerlichen Warenwelt, indem sie soziale Opposition so umpolen, dass sie „sich unschwer“ und „gemütlich in einer ungemütlichen Situation“ dem bürgerlichen Kulturbetrieb einfügt. In seinem nach mühevoller Suche veröffentlichten Essay „Linke Melancholie“ heißt es: „Mit der Arbeiterbewegung hat [diese linksradikale Intelligenz] wenig zu tun. Vielmehr ist sie als bürgerliche Zersetzungserscheinung das Gegenstück zu der feudalistischen Mimikry, die das Kaiserreich im Reserveleutnant bewundert hat. Die linksradikalen Publizisten vom Schlage der Kästner, Mehring oder Tucholsky sind die proletarische Mimikry des zerfallenen Bürgertums.“ (WBGS III, 279–283)

Im Pariser Exil stellte Benjamin unter dem Titel „Der Autor als Produzent“ (einer Ansprache im „Institut zum Studium des Faschismus“ am 27. April 1934) gleich Bert Brecht die Forderung nach der Vergesellschaftung der künstlerischen Produktionsmittel. Die Arbeiterklasse ist nicht „Publikum“, sondern kollektiv mitwirkende Gruppe. Der antifaschistische Intellektuelle ist nicht bloß Wahrer eines vermeintlich bürgerlich humanistischen Erbes, des „Geistigen“ gegen eine dämonische Barbarei. Er ist Bündnispartner des Proletariats. Benjamin zitiert zustimmend Louis Aragon: „Es ist nicht genug, die Bourgeoisie von innen her zu schwächen, man muss sie mit dem Proletariat bekämpfen.“ Benjamin schließt mit Fragen an potentielle antifaschistische Autoren: „Gelingt es ihm, die Vergesellschaftung der geistigen Produktionsmittel zu fördern? Sieht er Wege, die geistigen Arbeiter im Produktionsprozesse selbst zu organisieren? […] Und andererseits: je genauer er dergestalt um seinen Posten im Produktionsprozess Bescheid weiß, desto weniger wird er auf den Gedanken kommen, sich als ‚Geistiger‘ auszugeben. Der Geist, der sich im Namen des Faschismus vernehmbar macht, muss verschwinden. Der Geist, der ihm im Vertrauen auf die eigene Wunderkraft entgegentritt, wird verschwinden. Denn der revolutionäre Kampf spielt sich nicht zwischen dem Kapitalismus und dem Geist ab, sondern zwischen dem Kapitalismus und dem Proletariat ab.“

 

Bertolt Brecht oder Hanns Eisler gelten Benjamin als Vertreter einer an der Vergesellschaftung der Produktionsmittel orientierten, dem Klassenkampf dienenden Intelligenz. Unter den Bedingungen des Exils verschärfte Benjamin die Kritik an „geistig“ hilflosen Antifaschisten wie Alfred Döblin, Kurt Hiller oder Heinrich Mann, da sie den politischen Aktivismus in der proletarischen Bewegung verabscheuen. Sie wollen als „Logokraten“ über bzw. „zwischen den Klassen“ stehen: „Man kann es diesem Begriff (von „reiner Geistigkeit“ – Anm.) mühelos anmerken, dass er ohne jede Rücksicht auf die Stellung der Intelligenz im Produktionsprozess geprägt ist.“ Sozialismus sei – so Döblin – als bloße „Freiheit, spontaner Zusammenschluss der Menschen, Ablehnung jedes Zwanges, Empörung gegen Unrecht und Zwang, Menschlichkeit, Toleranz, friedliche Gesinnung“ akzeptabel, – aber jenseits der „Praxis der radikalen Arbeiterbewegung“, ohne organisierte Einordnung „in die proletarische Front“. (WBGS II/2, 690f., 700f.)4

Nach der Lektüre von Brechts „Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit“ sprach Benjamin 1935 von einem Aufsatz, der „die Trockenheit und daher die Konservierbarkeit durchaus klassischer Schriften“ hat. (WB-Briefe V, 81) Wie Benjamin wendet sich Brecht gegen jene antinazistischen Schriftsteller, die Barbarei und Folter offenlegen, aber nie von den Eigentumsverhältnissen sprechen. Benjamin hat in jenen ersten Exiljahren Brecht zugestimmt: Der „Faschismus kann nur bekämpft werden als Kapitalismus, als nacktester, frechster, erdrückendster und betrügerischster Kapitalismus“. Brecht fuhr fort: „Die gegen den Faschismus sind, ohne gegen den Kapitalismus zu sein, die über die Barbarei jammern, die von der Barbarei kommt, gleichen Leuten, die ihren Anteil vom Kalb essen wollen, aber das Kalb soll nicht geschlachtet werden.“5

 

Auch in seinen Briefen polemisierte Benjamin gegen den „geistigen“ Antifaschismus. Schon im September 1933 hatte Benjamin gegenüber Scholem mit Blick auf einen soeben unter dem Titel „Sittliche Erziehung durch deutsche Erhebung“ erschienenen Aufruf Heinrich Manns angemerkt: Ein Intellektueller wie Mann „eröffnet das erste Heft [der ‚Sammlung‘] mit einer Polemik gegen das Regime, deren Hilflosigkeit schon provokatorisch wirkt“. (WB-Briefe IV, 290, 422)

Mitte Februar 1934 beobachtete Benjamin in Paris die erfolgreichen, die Volksfront vorwegnehmenden Massenproteste gegen einen faschistischen Putschversuch. (WB-Briefe IV, 351)

Die gleichzeitige Niederlage des „12. Februar 1934“, also die Illegalisierung der österreichischen Sozialisten und Kommunisten, der Sieg des katholischen Dollfuß-Faschismus erschütterten Benjamin nicht zuletzt wegen der Enttäuschung über Karl Kraus, der den „Ständestaat“ als das „kleinere Übel“ im Kampf gegen den Hitler-Terror darstellen will, was Benjamin aber als bloße Übernahme von heimwehrfaschistischer Starhemberg-Rhetorik gelten lässt. Am 26. Juli 1934 hat Benjamin aus Dänemark an Werner Kraft geschrieben: „Übrigens gehen über die Stellung von Kraus recht verbürgte aber doch fast unglaubliche Nachrichten in dem Sinne um, dass er die Politik von Dollfuß als das kleinere Übel akzeptiert habe.“ Wieder schreibt er Ende September 1934 an Kraft nach der Lektüre von Kraus’ „Warum die Fackel nicht erscheint“: „Zu den Einzelheiten der großen Darlegung in der Fackel kann ich mich noch nicht äußern, ja, ich muss dahingestellt sein lassen, ob ich es je werde tun können. Die Kapitulation vor dem Austrofaschismus, die Beschönigung des gegen die Wiener Arbeiter eingesetzten weißen Terrors, die Bewunderung für die – Lassalle ebenbürtige – Rhetorik von Starhemherg (dessen Worte ich zufällig selber im Rundfunk hörte) – all die hier einschlägigen Stellen – die ich las – machen die Befassung mit ferneren für mich zu einer unverbindlichen Sache, die – ob ich ihr nun näher trete oder nicht – für mich sich in der Frage schon liquidiert hat: Wer kann nun eigentlich noch umfallen? Ein bitterer Trost – aber auf dieser Front werden wir keinen Verlust mehr haben, der neben diesem auch nur die Erwähnung wert wäre.“ (WB-Briefe IV, 467, 506)

 

Walter Benjamin erinnerte an seine erste von Karl Kraus angeleitete Lektüre von Rosa Luxemburgs „Briefen aus dem Gefängnis“ Anfang der 1920er Jahre. Georg Benjamin hatte den Briefband seinem Bruder geschenkt. Karl Kraus hat in Der Fackel 1920 jenen Brief abgedruckt, in dem Rosa Luxemburg im Dezember 1917 aus dem Weibergefängnis Breslau vom Leid gequälter Zugtiere berichtet. Kraus hat diesen Brief dann gegen die Zuschrift einer „deutschen Frau“, einer „unsentimentalen“ hetzerischen Innsbrucker „Gutsbesitzerin“, verteidigt. (WB-Briefe II, 120 und IV, 408)

 

Benjamin für eine materialistisch antifaschistische Kunsttheorie

 

Walter Benjamin verband seine Arbeit an einer materialistischen Ästhetik 1934/35 direkt mit dem antifaschistischen Kampf. Es wäre falsch – heißt es im „Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ – die Auseinandersetzung mit der reaktionären Propagandakunst und ihrem Gerede von „Schöpfertum und Genialität“, von „Ewigkeitswert und Stil“ zu unterschätzen. Benjamin zielte auf „revolutionäre Forderungen in (der) Kunstpolitik“ ab. (WBGS I/2, 435)

 

Der Ästhetizismus der Marinetti oder der d’Annunzio bereitet den Weg für die nur scheinbar konträre faschistische Monumentalkunst, die die Massen im Rahmen von „Monsterversammlungen“ beteiligt, indem sie diese zum einzigen Zweck der Aufrechterhaltung der kapitalistischen Lohnsklaverei, der verschärften Ausbeutung mündend im imperialistischen Krieg in Szene setzt. Die Inszenierung der Massen ist notwendig, um das bürgerliche Elitewesen in (rassistischer) Herren-Manier aufrechtzuerhalten, – so Benjamin 1935: „Der Faschismus versucht, die neuentstandnen proletarischen Massen zu organisieren, ohne die Produktions- und Eigentumsordnung, auf deren Beseitigung sie hindrängen, anzutasten. Er sieht sein Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. […] Die Massen haben ein Recht auf Veränderung der Eigentumsverhältnisse; der Faschismus sucht ihnen einen Ausdruck in deren Konservierung zu geben. Er läuft folgerecht auf eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus. […] Alle Bemühungen um die Ästhetisierung der Politik konvergieren in einem Punkt. Dieser eine Punkt ist der Krieg. Der Krieg und nur der Krieg macht es möglich, Massenbewegungen größten Maßstabs unter Wahrung der überkommenen Eigentumsverhältnisse ein Ziel zu geben. […] Nur der Krieg macht es möglich, die sämtlichen technischen Mittel der Gegenwart unter Wahrung der Eigentumsverhältnisse zu mobilisieren.“ Der faschistischen Ästhetisierung des Politischen und der Apotheose des Kriegs muss der Kommunismus „mit der Politisierung der Kunst“ antworten. (WBGS I/2, 467f.)

 

1936 verteidigte Walter Benjamin in einem ersten „Pariser Brief“ den Einsatz von André Gide für die Sowjetunion und für die Volksfront gegen Angriffe der französischen Rechten. Er verwies neuerlich auf den repressiven Charakter der faschistischen „Massenkunst“, die dazu beiträgt, „die Position der Privilegierten […] gewaltsam (zu) behaupten“: „Die faschistische Kunst wird demnach nicht nur für Massen, sondern auch von Massen exekutiert. Danach läge die Annahme nahe, die Masse habe es in dieser Kunst mit sich selbst zu tun, sie verständige sich mit sich selbst, sie sei Herr im Hause: Herr in ihren Theatern und ihren Stadien, Herr in ihren Filmateliers und in ihren Verlagsanstalten. Jeder weiß, dass das nicht der Fall ist. An diesen Stellen herrscht vielmehr ‚die Elite‘. Und sie wünscht in der Kunst keine Selbstverständigung der Masse. Denn dann müsste diese Kunst eine proletarische Klassenkunst sein, durch die die Wirklichkeit der Lohnarbeit und der Ausbeutung zu ihrem Recht, das heißt auf den Weg ihrer Abschaffung käme. Dabei käme aber die Elite zu Schaden. […] Vor dem Blick der faschistischen Herren, der, wie wir sahen, über Jahrtausende schweift, ist der Unterschied der Sklaven, die aus Blöcken die Pyramiden errichtet haben, und der Massen von Proletariern, die auf den Plätzen und Übungsfeldern vor dem Führer selbst Blöcke bilden, ein verschwindender.“

Selbiges gilt für Strömungen der bürgerlich avantgardistischen bzw. faschistischen Technik-Auffassung. Da Technik unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen zu gigantischen Verwertungskrisen beiträgt und ausbeuterisch, kriegstreiberisch angewendet wird, muss ihr „Funktionscharakter“ möglichst unkenntlich gemacht werden. Das „Nicht- Verwertbare“ an der Technik muss mystifiziert werden. Eine „futuristische Betrachtung“ von Maschine und Technik ist daher erwünscht, in dem Sinn, dass etwa ein Marinetti „ihren möglichen Nutzen“ angesichts ihrer „Schönheit“, ihres „poetischen Wert“ für irrelevant erklärt hat. Dem stellte Benjamin die sowjetische Techniktheorie von Majakowski entgegen, wonach die Maschine nicht hymnische Anbetung, der „Stahl der Wolkenkratzer“ nicht „kontemplative Versenkung verlangt, sondern entschlossene Verwertung im Wohnungsbau“. (WBGS III, 485–488, 491)

In einer zweiten Fassung des „Kunstwerk-Essays“ erläuterte Benjamin: „Der imperialistische Krieg ist ein Aufstand der Technik, die am ‚Menschenmaterial‘ die Ansprüche eintreibt, denen die Gesellschaft ihr natürliches Material entzogen hat. Anstatt Flüsse zu kanalisieren, lenkt sie den Menschenstrom in das Bett ihrer Schützengräben, anstatt Saaten aus ihren Aeroplanen zu streuen, streut sie Brandbomben über die Städte hin, und im Gaskrieg hat sie ein Mittel gefunden, die Aura auf neue Art abzuschaffen.“ (WBGS I/2, 507f.)

 

Benjamin für Bertolt Brecht

 

Zu Benjamins Exil-Verdiensten zählt der politische Einsatz für antifaschistische Schriftsteller, denen er zu Publikationsmöglichkeiten verhalf. Seine in der Weimarer Republik begonnenen Brecht-Kommentare setzte er nach der Flucht aus Deutschland fort. Im Februar 1932 hatte er die Uraufführung von Brechts nach Gorki gestalteter „Mutter“ unter dem Titel „Ein Familiendrama auf dem epischen Theater“ mit der zentralen Folgerung besprochen: „Die zweifach ausgebeutete Gebärerin repräsentiert die Ausgebeuteten in ihrer tiefsten Erniedrigung. Sind die Mütter revolutioniert, so bleibt nichts mehr zu revolutionieren.“ (WBGS II/2, 511) Im März 1933 nahm Benjamin das ihm von Brecht überlassene Druckmanuskript „Die drei Soldaten“ mit auf die Flucht. Am 19. April 1933 berichtet er Scholem: „[…] im letzten Augenblick der Einfall mich packte, ein enorm provokatorisches und gleichzeitig äußerst geglücktes Werk von Brecht, das nicht erschienen ist und nur in Fahnen existiert, in meinen Koffer zu stecken. Es heißt ‚Die drei Soldaten‘ […].“ (WB-Briefe IV, 182)

 

Drei vom deutschen Imperialismus vergessene Soldaten, die das Kriegsende nicht mitbekommen, wenden sich als apokalyptische, vom Krieg verrohte Figuren gegen die bürgerliche Gesellschaft. Paradoxerweise drangsalieren, ermorden sie aber jene, die sich dieses Elend Schicksal ergeben gefallen lassen, ausgebeutete Arbeiter, hungernde Kinder, frierende Barackenmieter: „Denn sie hatten beschlossen, jetzt alle zu erschießen / Die sich etwas gefallen ließen.“6

 

1935 stellte Benjamin Brechts „Dreigroschenroman“ in die Linie der Marx’-Engels’schen „Kritik der politischen Ökonomie“: „Aber Marx, der es zuerst unternahm, die Verhältnisse zwischen Menschen aus ihrer Erniedrigung und Verneblung in der kapitalistischen Wirtschaft wieder ans Licht der Kritik zu ziehen, ist damit ein Lehrer der Satire geworden, der nicht weit davon entfernt war, ein Meister in ihr zu sein. In seine Schule ist Brecht gegangen. Die Satire, die immer eine materialistische Kunst war, ist bei ihm nun auch eine dialektische. Marx steht im Hintergrund seines [Dreigroschen-] Romans.“ (WBGS III, 449)

 

Die Barbarei des deutschen Faschismus sah Benjamin 1938 in Brechts Stücken über das „Land, in dem das Proletariat nicht genannt werden darf“ durch den Kontrast zu einem kleinbürgerlich idyllischen Licht scharf exponiert: „,Furcht und Elend des Dritten Reiches‘ ist ein Zyklus, der von 27 Einaktern gebildet wird, die nach den Vorschriften der traditionellen Dramaturgie gebaut sind. Manchmal flammt das Dramatische wie ein Magnesiumlicht am Ende eines scheinbar idyllischen Vorgangs auf. (Wer zur Küchentür eintritt, das sind die Winterhelfer mit dem Sack Kartoffeln für einen kleinen Hausstand; wer sie verlässt, das sind die SA-Leute mit der verhafteten Tochter in ihrer Mitte.)“ Als entscheidende These von Brechts „Furcht und Elend“ sieht Benjamin an: „Man kann sie mit einem Satze aus dem prophetischen ‚Prozess‘ von Kafka so formulieren: ‚Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.‘“ Brechts Zyklus erinnert Benjamin an Karl Kraus: „Der Leser empfängt ein Drama in jenem Sinn, in dem ‚Die letzten Tage der Menschheit‘ von Kraus es verwirklicht haben.“ (WBGS II/2, 516–518)

 

Während des letzten Svendborger Sommers konzipierte Benjamin 1938 Kommentare zu Brechts Gedichten, so zur „deutschen Kriegsfibel“: „Auf der Mauer stand mit Kreide: / Sie wollen den Krieg. / Der es geschrieben hat / Ist schon gefallen.“ Benjamin merkt an: „Der Dichter belehnt mit dem Horazischen aere perennius das, was, dem Regen und den Agenten der Gestapo preisgegeben, ein Proletarier mit Kreide an eine Mauer warf.“ (WBGS II/2, 562–574)7 Benjamin für die sozialistische, kommunistische Exilliteratur Seit Mitte der 1920er Jahre hat Benjamin Bücher aus dem Umfeld des Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller, der „Roten Eine-Mark-Romane“ gelesen. So trug er in seine Leseliste Larissa Reißners „Im Lande Hindenburgs“ (Berlin 1926) ein, so wollte er deren „Oktober“ (Ausgewählte Schriften, eingeleitet von Karl Radek, Berlin 1926) besprechen, wie er Anfang 1927 an Siegfried Kracauer schreibt.

 

So notiert er 1931 die Lektüre von Ernst Ottwalts „Denn sie wissen, was sie tun“, einer Darstellung der Welt arbeiterfeindlicher Studentenkorps, den Reproduktionsstätten einer hasserfüllten Klassenjustiz.

So trägt er in sein Verzeichnis der gelesenen Bücher Oskar Maria Grafs „Der Abgrund“ (London 1936) ein, einen Roman über das Versinken der (bayerischen) Sozialdemokratie im behäbig gemütlichen Reformismus, über die Spaltung der Arbeiterbewegung, ein Appell an die Einheitsfront der Arbeiterparteien, über deren Niederlage 1933, die Flucht bayerischer Sozialisten nach Wien, wo die Emigranten den Untergang des Sozialismus in den Monaten bis zum 12. Februar 1934 noch einmal in austromarxistischer Version erleben: die zaudernd lähmende Defensive von Otto Bauer, der sich an den Strohhalm einer sozialdemokratischen Exegese von „Quadragesimo Anno“ klammert, die Wiener Sozialisten, die sich im zum Potemkinschen Dorf herabsinkenden „Roten Wien“ verbarrikadieren, eine ungeduldige, aber desorganisiert hilflose Linksopposition! Im Juli 1935 berichtete Benjamin, dass er Willi Bredels Roman „Die Prüfung“, erschienen im Exil-Malik-Verlag gelesen hat: „Dieses Buch ist bestimmt lesenswert. Die Frage, warum der Verfasser in seiner Darstellung eines Konzentrationslagers es zu keinem restlosen Gelingen gebracht hat, legt lehrreiche Überlegungen nahe.“ (WB-Briefe V, 130)

Der aus dem KZ befreite proletarischrevolutionäre Schriftsteller Bredel beschreibt an Hand des KZ Hamburg-Fuhlsbüttel Folter, Solidarität, politischen Kampf im Lager, die Verbindungen nach Außen, die Rückkehr des freigelassenen Genossen zum politischen Kampf!

 

1938 bespricht Walter Benjamin dann Anna Seghers Roman „Die Rettung“ als eine „Eine Chronik der deutschen Arbeitslosen“. Sieben Bergarbeiter überleben im November 1929 überraschend ein Grubenunglück in einem oberschlesischen Montandorf, um an der gesellschaftlichen Katastrophe der kapitalistischen Massenarbeitslosigkeit zu scheitern: „Werden sie die Solidarität, die sie in der Naturkatastrophe bewährt haben, in der Katastrophe der Gesellschaft bewahren können?“ Die dumpfen Vorzeichen der gesellschaftlichen Katastrophe erreichen sie schon Stunden nach der Rettung im Krankenhaus: „,Sie machen’s vielleicht wie drüben in L. Lohnt sich nicht mehr. Stillegungsantrag.‘ Der Antrag wird gestellt und nach ihm verfahren. ‚Sechsundzwanzig Wochen lang kriegt man elf Mark fünfunddreißig Erwerbslosenunterstützung, dann kriegt man acht Mark achtzig. Sechsundzwanzig Wochen mindestens, kommt auf die Stadt an, das war die Krise, dann kommt die Wohlfahrt, macht sechs Mark fünfzig, pro Kind zwei Mark im Monat Zuschlag. Nachher kommt nichts anderes mehr.‘ Das erfahren die Leser aus dem Buch, die Betroffenen aus dem Mund einer Katharina, die als das Mädchen aus der Fremde durch die Erzählung geht.“

Die demoralisierende Verlangsamung des Arbeitslosenlebens – sichtbar an den nicht endenden Zusammentreffen in den Küchen der Bergarbeiter, die gesellschaftliche Erosion Richtung Faschismus, die Qualen des Müßiggangs, die nicht nur zu einer Streckung des Haushaltsgelds, sondern auch des psychischen Erlebnishaushalts führen, hebt Benjamin gesondert hervor: „Diese Proletarier müssen bei ihrem immer geringeren Einkommen zugleich ein immer geringeres Erleben strecken. Sie verfangen sich in nichtssagende Gepflogenheiten; sie werden umständlich; sie führen über jeden Pfennig ihres eingeschränkten psychischen Haushalts Buch. Danach halten sie sich an Exaltationen schadlos, zu denen fragwürdige Raisonnements oder fadenscheinige Genüsse sie schnell bereitfinden. Sie werden labil, sprunghaft und un- berechenbar. Ihr Versuch, so zu leben wie andere Leute, entfernt sie nur immer mehr von denen, und es geht ihnen wie ihrem Findlingen, dem Bergarbeiterdorf, wo sie zu Hause sind. ‚Die Menschen hatten auch an sonderbaren Stellen begonnen, die Erde umzugraben, um ein paar Bohnen zu ziehen oder Rhabarber, aber gerade dadurch wurde Findlingen einem richtigen Dorf immer unähnlicher.‘ Zu jedem Segen der Arbeit kommt der, dass sie die Wonne des Nichtstuns erst spürbar macht. Die Müdigkeit des Feierabends nennt Kant einen höchsten Genuss der Sinne. Müßiggang ohne Arbeit ist eine Qual. Zu jeder Entbehrung der Arbeitslosen tritt sie hinzu.“

Benjamin zeigt aber auch, wie Anna Seghers ein dagegen anwachsendes Klassenbewusstsein gestaltet: Die Hauptfigur Bentsch entwickelt sich vom katholisch braven Bergarbeitertruppführer, „der nichts auf den Herrgott und seinen Pfarrer kommen lässt“, zum vom Faschismus verfolgten Illegalen: „Er ist von Hause aus kein politischer Kopf, und ein radikaler am allerwenigsten. […] Es ist übrigens ein langer Weg. Er führt Bentsch in das Lager der Klassenkämpfer. […] Bentsch hat kein Schicksal: hätte er eines, so wäre es in dem Augenblick abgeschafft, wo er, am Schluss der Geschichte, unter den künftigen Illegalen als ein namenloser verschwunden ist.“

 

Der Terror der SA gegen Kommunisten Ende 1932, Anfang 1933 selbst bleibt schemenhaft und trotzdem meint Benjamin: „Aber das Grauen der Nazikeller ist schwerlich jemals so [wie auf den Seiten dieses Buchs] beschworen worden, die von deren Praktiken nicht mehr verraten als ein Mädchen erfahren kann, das in einer SA-Kaserne nach ihrem Freunde, der Kommunist war, fragt.“ Obwohl angesichts der Erfolge des Faschismus oft resignierend übersieht Benjamin 1938 nicht die sozialistische Perspektive des Romans: „Werden sich diese Menschen befreien? Man ertappt sich auf dem Gefühl, dass es für sie, wie für arme Seelen, nur noch eine Erlösung gibt. Von welcher Seite sie kommen muss, hat die Verfasserin angedeutet, wo sie in ihrem Bericht auf die Kinder stößt. Die Proletarierkinder, von denen sie spricht, wird kein Leser sobald vergessen.“ (WBGS III, 531–537)

 

Benjamin mit der bürgerlichrevolutionären Tradition gegen den NS-Faschismus

 

Mit der 1936 unter dem Pseudonym Detlef Holz in Luzern erscheinenden „Folge von Briefen“ über „Deutsche Menschen“ 1783 bis 1883 wollte Walter Benjamin im Zeichen der Volksfront direkt in das nazistische Deutschland hinein wirken. Seit 1931/32 hatte er eine Anthologie zum „unterschlagenen Deutschland“ in Erinnerung an das Erbe der Humanität in der deutschen Geistesgeschichte geplant: „Von Ehre ohne Ruhm / Von Größe ohne Glanz / Von Würde ohne Sold.“

 

Den Brief von Georg Forster an seine Frau vom April 1793 kommentierte Benjamin nachträglich 1939 im „Jochmann- Essay“: Georg Forsters „Werk ist im Andenken der Deutschen zerniert wie einst er selbst in Koblenz von deutschen Truppen. Kaum seine unschätzbaren Briefe aus dem Paris der großen Revolution haben den Kordon durchbrechen können. Eine Darstellung, der es gelänge, die Kontinuität des revolutionären Gedankens unter der deutschen Emigration in Frankreich von Forster bis Jochmann aufzuzeigen, würde den Vorkämpfern des deutschen Bürgertums die Schuld abstatten, die seine heutigen Nachfahren insolvent findet.“ (WBGS II/2, 573)

 

So erinnert Benjamin angesichts des Unglücks der aus NS-Deutschland Geflohenen an Georg Büchner, der in größtem Elend „unter Polizeiaufsicht“ den „Danton“ fertig stellen sollte, und deshalb Ende Feber 1835 an Karl Gutzkow schreibt: „Vielleicht hat es Ihnen die Beobachtung, vielleicht, im unglücklicheren Fall, die eigene Erfahrung schon gesagt, dass es einen Grad von Elend gibt, welcher jede Rücksicht vergessen und jedes Gefühl verstummen macht. Es gibt zwar Leute, welche behaupten, man solle sich in einem solchen Falle lieber zur Welt hinaushungern, […].“

Einen Brief von Johann Gottfried Seume aus dem Jahr 1805 gab Benjamin im Oktober 1936 gesondert in der von Willi Bredel redigierten Monatsschrift Das Wort heraus: „Unbestechlicher Blick und revolutionäres Bewusstsein haben von jeher vor dem Forum der deutschen Literaturgeschichte einer Entschuldigung bedurft: der Jugend oder des Genius. Geister, die keins von beiden aufzuweisen hatten – männliche und strengsten Sinne prosaische, wie Forster oder wie Seume es waren – haben es nie zu mehr als einem schemenhaften Dasein in der Vorhölle allgemeiner Bildung gebracht.“ Der zur Kriegsdichtung, Kriegslyrik aufgeforderte Seume verweigert. Nein er schweigt, er will nicht zum preußischen Krieg, den die Unterdrückten für ihre Unterdrücker führen sollen, aufrufen: „Der Landmann soll nun fechten. Für wen denn? Schlägt er für sich? Wird ihm der Sieger nicht noch mehr aufbürden? Ein Grenadier soll sich in die Bajonette stürzen, dessen Schwester oder Geliebte zu Hause bei dem gnädigen Krautjunker jährlich für acht Gulden zu Zwange dient; dessen Mutter oder alte Muhme, die selten satt Brot und Salz hat, ihre halbblinden Augen noch damit verderben muss, dass sie zu Frone für den Hof ihre nicht kleine Quantität Garn abspinnt; dessen kleiner Bruder für einen Groschen von der Herrschaft wöchentlich einige Male Boten gejagt wird? – Nun kommt der Krieg. […] Wo man den Landmann als Halbsklaven und den kleinen Bürger als Lasttier ansieht und behandelt, da habe ich weder etwas zu sprechen noch zu singen.“

 

Seume will sich nicht als Soldschreiber, nicht als gekaufter Intellektueller und sei es in „kritischer“ Variante hergeben. Das Folgende mag Benjamin deshalb besonders beeindruckt haben: „Dann würde es recht hübsch glatt, fein, gefällig und kraftlos sein und alle Privilegierten würden es loben und ich wäre wohl gar so glücklich, einmal 150 Taler Pension dafür zu erhalten. Dafür lieber die kleinen runden Tröster an der Wand, ehe ich so aus meinem Charakter falle. Nicht wahr, Sie sehen nun lieber, dass ich schweige? Das tue ich auch, denn ich verliere nicht gern meinen Atem in Narrheit. Entschuldigen Sie meine rauhe Sprache; die Sache erlaubt nicht, sie glatt zu machen.“8

 

Auch mit dem späten Aufsatz über Carl Gustav Jochmann wollte Benjamin dem faschistischen Bürgertum im Sinn der „Deutschen Menschen“ ein fortschrittliches Erbe entgegenstellen, an das revolutionäre Denken vor Marx und Engels erinnern. Am 29. März 1937 schrieb er an Margarete Steffin, in Jochmann einen Vordenker der klassenlosen Gesellschaft vermutend: „Ich habe einen der größten revolutionären Schriftsteller Deutschlands entdeckt – einen Mann, der zwischen der Aufklärung und dem jungen Marx an einer Stelle steht, die bisher nicht zu fixieren war. Er heißt Carl Gustav Jochmann, war ein Balte, starb mit vierzig Jahren [1830] und lebte kränklich.“ (WB-Briefe V, 503)

Jochmann prangerte mit wenigen Gesinnungsgenossen das Elend der Leib - eigenen, auch die Unterdrückung der Polen an. Als Kunsttheoretiker an Vico und Hegel geschult erkannte Jochmann die Dialektik des bürgerlichen Fortschritts mit seinen repressiv barbarischen Gegenschlägen. Jochmann stellte sich gegen den Irrationalismus der Romantiker, die sich die Geschichte – das „Epos des Mittelalters“ – nicht zur Befreiung der Menschen aneignen, sondern zur Rechtfertigung neuer „Zwingherrn“ und neuer rauschhaft Geld jagender Tyrannen. Wenn Adolf Loos mit „Ornament ist Verbrechen“ den „Goldrausch“ an „ewigen Werten“ bzw. den „ästhetischen Im perialismus“ des 19. Jahrhunderts zurückgewiesen hat, so hatte er dabei nach Benjamin in Jochmann einen Vorfahren. Jochmann ist deshalb neu gegen den Futurismus, Expressionismus und auch gegen den Surrealismus, also gegen die bürgerliche Avantgarde zu lesen, die in vielen ihrer Strömungen schattenhafter Wegbereiter des Faschismus ist, indem sie das „Prädikat des Ästhetischen“ noch für die „blutigsten Vollstreckungen“ der Kunst in Anspruch nimmt. (WBGS II/2, 572–585)

 

Benjamin mit Blanqui und „Spartakus“ gegen den sozialdemokratischen Reformismus

 

Mit der Arbeit über den sozialistischen Kunstsammler Eduard Fuchs (1937) und seinen Überlegungen zum „Begriff der Geschichte“ verband Benjamin auch eine Kritik am frühen Konformismus der Sozialdemokratie in Form eines passiv abwartenden Geschichtsoptimismus, der die Bewegung vom Klassenkampf freizustellen schien.

Benjamin sah, dass die sozialdemokratischen Parteien der II. Internationale früh mit dem rächenden revolutionären Erbe, mit „Spartacus“ brachen. Sichtbar war dies daran, dass der Name eines vom für den Sozialismus allein maßgeblichen Klassenhass geprägten Revolutionärs wie Auguste Blanqui aus der Erinnerung gestrichen wurde, dass spätestens nach dem Fall des Sozialistenverbots 1890 ein bieder sozialfriedlicher Reformismus im Sinn einer kleinbürgerlich guten Zukunft für die Enkel um sich griff. Benjamin fasst dies in einer der nachgelassenen Thesen zusammen: „Das Subjekt historischer Erkenntnis ist die kämpfende, unterdrückte Klasse selbst. Bei Marx tritt sie als die letzte geknechtete, als die rächende Klasse auf, die das Werk der Befreiung im Namen von Generationen Geschlagener zu Ende führt. Dieses Bewusstsein, das für kurze Zeit im ‚Spartacus‘ noch einmal zur Geltung gekommen ist, war der Sozialdemokratie von jeher anstößig. Im Lauf von drei Jahrzehnten gelang es ihr, den Namen eines Blanqui fast auszulöschen, dessen Erzklang das Im vorigen Jahrhundert erschüttert hat. Sie gefiel sich darin, der Arbeiterklasse die Rolle einer Erlöserin künftiger Generationen zuzuspielen. Sie durchschnitt ihr damit die Sehne der besten Kraft. Die Klasse verlernte in dieser Schule gleich sehr den Hass wie den Opferwillen. Denn beide nähren sich an dem Bild der geknechteten Vorfahren, nicht am Ideal der befreiten Enkel.“ (WBGS 1940, I/2, 700 – Die so genannten Thesen „über den Begriff der Geschichte“ sind seit 2010 auch im Band 19 der historisch-kritischen Benjamin-Ausgabe zugänglich!)

 

Benjamin über die Spanische Republik und die französische Volksfront

 

Mit zunehmender Verzweiflung beobachtete Benjamin das Schicksal der Spanischen Republik. Im November 1937 begrüßte er es in einem Schreiben an Alfred Cohn sehr, dass Brecht die spanische Linke mit dem Lehrstück „Die Gewehre der Frau Carrar“ unterstützte. Nach der Niederlage gegen den Franco-Faschismus organisierte Benjamin im Frühsommer 1939 im Burgundischen eine Lesung aus Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reichs“ vor Interbrigadisten mit. Er schrieb am 7. Juni 1939 an Margarete Steffin: „In der Gegend der [burgundischen] Abtei waren zwei Dutzend spanische Legionäre einquartiert. Ich hatte mit ihnen keine Fühlung; aber die Frau Stenbock-Fermor [eine Bekannte von Brecht und Benjamin] hielt Kurse bei ihnen ab. Da sie sich sehr für Brechts Sachen interessierte, so habe ich ihr nach meiner Rückkunft ‚Furcht und Zittern‘ [!] auf ein paar Tage geschickt und sie hat den spanischen Brigadiers (es waren meist Deutsche und Österreicher) daraus vorgelesen. ‚Den größten Eindruck‘ schreibt sie mir ‚machte auf sie das Kreidekreuz, der Entlassene, Arbeitsdienst und Stunde des Arbeiters und alles wurde als echt und einfach empfunden.‘“ (WB-Briefe V, 605f. und VI, 292)

 

Walter Benjamin hatte große Hoffnungen auf die französische Volksfront gesetzt. Er verteidigte sie, ist dann enttäuscht, desillusioniert. Ende 1937 glaubt er, dass durch die defensive Volksfrontpolitik die Kampfkraft der Arbeiterschaft geschwächt wurde: „Die Situation in Paris erscheint mir undurchsichtig; so wie die Streikbewegung in der Kette der ihr vorangegangenen steht, präsentiert sie sich unglücklich. Es ist der Führung in zwei Jahren gelungen, der Arbeiterschaft die elementare Grundlage instinktsicheren Handelns zu nehmen: den untrüglichen Sinn dafür, wann und unter welchen Umständen eine legale Aktion in eine illegale, eine illegale in eine gewaltsame übergehen muss. Ihre derzeitigen Aktionen erzeugen im Bürgertum Ängste, denen kein Wille und keine Macht wirklich einzuschüchtern korrespondiert.“ Ist der Aufbruch zur Volksfront aus der Mitte der 1930er Jahre verflogen, die soziale Bewegung (Fabrikbesetzungen, Streikkämpfe etc.) erloschen? Adaptiert sich die Intelligenz schleichend wieder nach rechts, gerät die Arbeiterklasse in die Isolation? Diese Fragen stellt Benjamin an der Jahreswende 1938/39. Er interessiert sich weiter für die (Geschichte der) Kämpfe der französischen Arbeiter. So berichtet er am 24. Jänner 1939 an Max Horkheimer über die Lektüre einer Darstellung der Klassenkämpfe vor 1914, über einen Soldaten, der zum Streikbruch gegen die eigenen Klassengenossen eingesetzt werden soll: „Diese Erzählung ist im Anschluss an eine Krise der Vorkriegsjahre entstanden, bei der im Angesicht eines drohenden Generalstreiks Truppen in der Hauptstadt zusammengezogen wurden. Sie schildert, was dabei im Kopfe eines gemeinen Soldaten vorgeht, der einem der fraglichen Detachements angehört.“ (WB-Briefe V, 638 und VI, 199–205)

 

Neben dem spanischen Unglück, dem Vormarsch des Franco-Faschismus – sein Freund Alfred Cohn muss im Frühjahr 1938 aus Spanien flüchten – bedrückte Benjamin vor allem die österreichische Katastrophe, der „Anschluss“ an NS-Deutschland. Im Frühjahr 1938 begegnete er dem österreichischen Flüchtling Otto Leichter, einem seit 1934 im illegalen Kampf gegen den Mussolini nahen katholischen Faschismus aktiven Austromarxisten aus dem Umfeld Otto Bauers. Leichter sollte Benjamin die Kritik der politischen Ökonomie für die laufenden Baudelaire-Studien weiter auseinandersetzen. Nach Leichters Flucht – seine Frau Käthe Leichter konnte Österreich nicht mehr verlassen, sie wurde 1942 im KZ Ravensbrück umgebracht – schreibt Benjamin am 28. Mai 1938 an seinen Sohn Stephan: „Ich sehe öfters einen ehemaligen Redakteur der Wiener Arbeiterzeitung, der sich mit genauer Not in Sicherheit bringen konnte und höre von ihm Schreckliches.“ (WB-Briefe VI, 89)

 

 

Anmerkungen:

1/ Zum Streit über die „Wende“ zum Marxismus vgl. Michael Löwy: Benjamins Marxismus, in: Das Argument 194/1992, 557–562. Über den „seltsamsten Marxisten, den diese an Seltsamkeiten nicht arme Bewegung hervorgebracht hat“ bzw. zur These, dass Benjamins „spätere Arbeiten mit Marxismus und dialektischem Materialismus“ wenig zu tun gehabt hätten, vgl. Hannah Arendt: Walter Benjamin (Essay, 1968/71), in: Arendt und Benjamin, hg. von Detlev Schöttker und Erdmut Wizisla, Frankfurt/M. 2006, 45–65. – Die seit 1971 in sieben Bänden erschienenen, von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser herausgegebenen „Gesammelten Schriften“ Walter Benjamins werden unter folgender Abkürzung samt Bandangabe zitiert:WBGS. Die zwischen 1995 und 2000 in sechs Bänden erschienenen, von Christoph Gödde und Henri Lonitz herausgegebenen „Gesammelten Briefe“ Benjamins werden zitiert als: WB-Briefe.

2/ Asja Lacis: Revolutionär im Beruf. Berichte über proletarisches Theater, über Meyerhold, Brecht, Benjamin und Piscator, München 1971, 60f.

3/ Vgl. Gershom Scholem: Walter Benjamin – die Geschichte einer Freundschaft, Frankfurt/M. 1975, 154ff.

4/ Vgl. Erdmut Wizisla: Benjamin und Brecht. Die Geschichte einer Freundschaft, Frankfurt 2004, 190f. und Gerhard Wagner: Wer schreibt, handelt. Kurt Hiller, in: junge Welt, 17.8.2010.

5/ Bertolt Brecht: Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit (1935), in ders.: Werke 22/1, Berlin–Weimar–Frankfurt/M. 1993, 78.

6/ Bertolt Brecht: Die drei Soldaten. Ein Kinderbuch (1930/32), in ders.: Werke 14, Berlin–Weimar– Frankfurt/M. 1993, 69.

7/ Bertolt Brecht: Deutsche Kriegsfibel 1937, in ders.: Werke 12, Berlin–Weimar–Frankfurt/M. 1988, 89.

8/ Walter Benjamin [Detlef Holz]: Deutsche Menschen. Eine Folge von Briefen (1936). [=Werke und Nachlass. Kritische Gesamtausgabe 10], Frankfurt/M. 2008, 84 und 169–172.

 

Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, Nr. 2/2011

 

Alfred Klahr Gesellschaft

 

Quelle: http://www.kominform.at/article.php/20110620103853566

 

 

Veröffentlicht in Kultur und Gesellschaft

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