War die DDR ausländerfeindlich und rassistisch ?
Freya Klier hat auf WELT ONLINE behauptet, die DDR sei ein ausländerfeindlicher und rassistischer Staat gewesen. Nun, die Frau muss von etwas leben, und wenn sich der eigene besessene Hass auf die DDR vermarkten lässt - umso besser. Mit der Wahrheit hat das aber nichts zu tun, dafür umso mehr mit Lügen.
Bei http://ddr-kabinett-bochum.blogspot.com/ steht eine Antwort von Hans Fricke auf die Einlassungen der Dame. Hans Fricke hatte in der DDR mit, wie man heute sagen würde, der "Integration von Ausländern" zu tun und schreibt dazu aus seiner eigenen Erfahrung.
In den bürgerlichen Medien vergeht kaum ein Tag ohne Verleumdung gegen die DDR. Das jüngste Beispiel sind Äußerungen von Freya Klier auf WELT ONLINE, in der sie den Menschen in der DDR eine permanente Ausländerfeindlichkeit, im Umgang mit ausländischen Werktätigen in den Betrieben der DDR, unterstellt.
Wir dokumentieren einen Leserbrief von Hans Fricke, der von 1975 bis 1989 im Bereich des Industrieministeriums für Kohle und Energie der DDR tätig war.
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Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion WELT ONLINE,
dass Ihre Zeitung es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, ist mir nicht neu. Dass sie sich aber nicht scheut, offensichtlichen Schwachsinn zu veröffentlichen, war mir zumindest in dieser Dimension nicht bekannt.
Als ich die Auslassungen von Freya Klier in Ihrer gestrigen Ausgabe unter der in Betreff genannten Überschrift las, war ich spachlos, und das will für jemand der Hin und Wieder einen Blick in Ihre Zeitung wirft, schon etwas heißen.
Deshalb empfehle ich Ihnen, Frau Klier doch einmal darauf hinzuweisen, dass die DDR von 1949 bis 1989 der deutsche Staat war, dessen Territorium von seiner Westgrenze bis zur Oder-Neiße -Grenze im Osten reichte und der nichts mit dem Staat zu tun hatte, von dem sie offenbar in ihrem unermesslichen Hass auf die DDR das Bild eines, antisemitischen, rassistischen und ausländerfeindlichen States zeichnet, der nach ihrer Auffassung Schuld am Rechtsextremismus sei.
Was ich ihr übelnehme ist nicht so sehr ihr Drang, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit den von den heute Regierenden so geliebten und geschätzten Verleumdungen der DDR hervorzutun - das machen außer ihr viele andere auch - sondern die Kaltschnäuzigkeit, mit der sie Lügen verbreitet.
So erklärt sie allen Ernstes u.a., dass die ausländischen Werktätigen, die von ihren Regierungen in Betriebe der DDR delegiert worden waren -sie nennt sie 'Fidschis und Mozis'- um sich im Prozess der produktiven Arbeit zu Facharbeitern und Meistern zu qualifizieren, "in abgesonderten Wohntraks untergebracht" waren. Die offiziellen Gaststätten seien ihnen verwehrt gewesen, sie durften die Stadt nicht ohne Genehmigung verlassen, mussten in den Betrieben niedere Arbeiten verrichten und sollten gar nicht erst deutsch lernen.
Diese Behauptungen sind, bitte entschuldigen Sie den drastischen Ausdruck, erstunken und erlogen !
Wie kann jemand, der, dessen bin ich sicher, weder einen Blick in einen der Einsatzbetriebe der DDR für diese ausländischen Werktätigen, noch in eine ihrer Betriebsakademien oder in eines ihrer vorbildich ausgestatteten betrieblichen Wohnheime geworfen hat, so einen horrenden Blödsinn von sich geben?
Ich habe von 1975 bis 1989 im Bereich des Industrieministeriums für Kohle und Energie der DDR Verwantwortung für die Auswahl, den Einsatz, die berufliche Qualifizierung, die Unterbringung und Integration dieser ausländischen Kolleginnen und Kollegen aus Algerien, Mocambique, Vietnam und Kuba getragen, und bin heute noch stolz darauf, dass und wie es uns gemeinsam mit den vielen Arbeitskollektiven, Lehrern der Betriebsakademien, deutschen Betreuern und ausländischen Botschaften sowie Gruppenleitern gelungen ist, ihren Ländern nach Ablauf der Delegierungszeit selbstbewusste und gut ausgebieldete Facharbeiter, in nicht wenigen Fällen auch Meister,für ihre jungen Volkswirtschaften zur Verfügung stellen zu können.
Um das in der relativ kurzer Zeit von nur drei Jahren zu erreichen - die Meisterausbildung dauerte natürlich länger - bedurfte es großer Anstrenungen und erheblicher personeller und finanzieller Aufwendungen der Betriebe, die von ihnen nicht leicht zu verkraften waren. Wir zum Beispiel hatten in unseren Betrieben für jeweils drei ausländische Kollegen einen qualifizierten Lehrfacharbeiter eingesetzt. Das schnelle Erlernen der deutschen Sprache war ein Grundanliegen jedes Einsatzbetriebes - das allein schon beweist die "'Sachkenntnis" und den Warheitsgehalt der anderslautenden Behauptungen von Frau Klier.
Dass die ausländischen Kollegen in Wohnheimen untergebracht waren, entsprach dem ausdrücklichen Wunsch ihrer Delegierungsländer. Ob und wohin sich die Kollegen zu Besuchen abmeldeten, war nicht Sache der Betriebe, sondern unterlag der Entscheidung der von ihren Staaten eingesetzten ausländischen Gruppenleitern.
Großen Wert legten wir auf die Integration unserer ausländischen Kolleginnen und Kollegen. So war es selbstverständlich, dass sie als gleichberechtigte Mitglieder der Arbeitsbrigaden an den Brigadeversammlungen und den Feiern ihrer Brigaden ebenso teilnahmen wie an den Wohngebiets- und Straßenfesten. Auch Besuche bei den Familien ihrer deutschen Arbeitskollegen gehörten dazu.
Über die von Frau Klier behaupteten angeblich "verwehrten" Besuche offizieller Gaststätten durch die ausländischen Werktätigen und ihre Erklärung, sie "mussten in den Betrieben niedere Arbeiten verrichten" sage ich nur ein Wort: Quatsch !!
Die regelmäßigen gemeinsamen Beratungen des Staatssekretariats für Arbeit und Löhne der DDR, mit den zuständigen ausländischen Botschaften, den Räten der Bezirke, sowie den Einsatzministerien, Kombinaten und Betrieben zum erreichten Stand der Arbeit und der beruflichen Qualifizierung, an denen ich für den Bereich unseres Ministerims 14 Jahre lang persönlich teilgenommen hatte, garantierten die von beiden Seiten anerkannte gute und erfolgreiche Erfüllung der Regierungsabkommen.
Meine Besuche in den Delegierungsländern bewiesen mir zusätzlich die hervorragende Qualität unserer gemeinsamen Arbeit. Fast überall waren die von uns ausgebildeten ausländischen Kollegen in ihren neuen Wirkungsbereichen als geachtete Vorgesetzte und sogar als Meister tätig.
Ich weiß von ehemaligen Gruppenleitern und Betreuern der Betriebe, dass sie heute noch Post von ausländischen Kollegen bekommen, in denen diese sich für die gute Betreuung und solide berufliche Qualifizierung im Betrieb bedanken.
Das, was Frau Klier in Ihrer Zeitung aus politischen Gründen und ohne die geringste Sachkenntnis im Nachhinein mit Schmutz bewirft, war nach meinen jahrelangen persönlichen Erfahrungen vorbildliche tätige internationale Solidarität der DDR mit den Volkswirtschaften unabhängig gewordener bzw. um die Überwindung von Kriegsfolgen oder der Folgen der jahrelangen Würgegriffe der US-Administration kämpfenen Staaten.
Dass Frau Klier in Ermangelung der nicht mehr existierenden DDR ihren Frust über den mörderischen Rechtsterrorismus in der von ihr so geschätzten "freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen" Bundesrepublik nun auf "die Linkspartei als Nachfolgeorganisation der SED" abzuwälzen versucht, verwundert nicht, ist aber ebensowenig ernst zu nehmnen wie ihre haltlosen Anklagen gegen die DDR, der sie "einen über 40 Jahre gepflegten Antisemitismus sowie einen Zangengriff für die extreme Minderheit von Ausländern, die sich vorübergehend in der abgeschotteten DDR aufhalten durften" vorwirft.
Mit wenig freundlichen Grüßen
Hans Fricke
Wir dokumentieren einen Leserbrief von Hans Fricke, der von 1975 bis 1989 im Bereich des Industrieministeriums für Kohle und Energie der DDR tätig war.
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Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion WELT ONLINE,
dass Ihre Zeitung es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, ist mir nicht neu. Dass sie sich aber nicht scheut, offensichtlichen Schwachsinn zu veröffentlichen, war mir zumindest in dieser Dimension nicht bekannt.
Als ich die Auslassungen von Freya Klier in Ihrer gestrigen Ausgabe unter der in Betreff genannten Überschrift las, war ich spachlos, und das will für jemand der Hin und Wieder einen Blick in Ihre Zeitung wirft, schon etwas heißen.
Deshalb empfehle ich Ihnen, Frau Klier doch einmal darauf hinzuweisen, dass die DDR von 1949 bis 1989 der deutsche Staat war, dessen Territorium von seiner Westgrenze bis zur Oder-Neiße -Grenze im Osten reichte und der nichts mit dem Staat zu tun hatte, von dem sie offenbar in ihrem unermesslichen Hass auf die DDR das Bild eines, antisemitischen, rassistischen und ausländerfeindlichen States zeichnet, der nach ihrer Auffassung Schuld am Rechtsextremismus sei.
Was ich ihr übelnehme ist nicht so sehr ihr Drang, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit den von den heute Regierenden so geliebten und geschätzten Verleumdungen der DDR hervorzutun - das machen außer ihr viele andere auch - sondern die Kaltschnäuzigkeit, mit der sie Lügen verbreitet.
So erklärt sie allen Ernstes u.a., dass die ausländischen Werktätigen, die von ihren Regierungen in Betriebe der DDR delegiert worden waren -sie nennt sie 'Fidschis und Mozis'- um sich im Prozess der produktiven Arbeit zu Facharbeitern und Meistern zu qualifizieren, "in abgesonderten Wohntraks untergebracht" waren. Die offiziellen Gaststätten seien ihnen verwehrt gewesen, sie durften die Stadt nicht ohne Genehmigung verlassen, mussten in den Betrieben niedere Arbeiten verrichten und sollten gar nicht erst deutsch lernen.
Diese Behauptungen sind, bitte entschuldigen Sie den drastischen Ausdruck, erstunken und erlogen !
Wie kann jemand, der, dessen bin ich sicher, weder einen Blick in einen der Einsatzbetriebe der DDR für diese ausländischen Werktätigen, noch in eine ihrer Betriebsakademien oder in eines ihrer vorbildich ausgestatteten betrieblichen Wohnheime geworfen hat, so einen horrenden Blödsinn von sich geben?
Ich habe von 1975 bis 1989 im Bereich des Industrieministeriums für Kohle und Energie der DDR Verwantwortung für die Auswahl, den Einsatz, die berufliche Qualifizierung, die Unterbringung und Integration dieser ausländischen Kolleginnen und Kollegen aus Algerien, Mocambique, Vietnam und Kuba getragen, und bin heute noch stolz darauf, dass und wie es uns gemeinsam mit den vielen Arbeitskollektiven, Lehrern der Betriebsakademien, deutschen Betreuern und ausländischen Botschaften sowie Gruppenleitern gelungen ist, ihren Ländern nach Ablauf der Delegierungszeit selbstbewusste und gut ausgebieldete Facharbeiter, in nicht wenigen Fällen auch Meister,für ihre jungen Volkswirtschaften zur Verfügung stellen zu können.
Um das in der relativ kurzer Zeit von nur drei Jahren zu erreichen - die Meisterausbildung dauerte natürlich länger - bedurfte es großer Anstrenungen und erheblicher personeller und finanzieller Aufwendungen der Betriebe, die von ihnen nicht leicht zu verkraften waren. Wir zum Beispiel hatten in unseren Betrieben für jeweils drei ausländische Kollegen einen qualifizierten Lehrfacharbeiter eingesetzt. Das schnelle Erlernen der deutschen Sprache war ein Grundanliegen jedes Einsatzbetriebes - das allein schon beweist die "'Sachkenntnis" und den Warheitsgehalt der anderslautenden Behauptungen von Frau Klier.
Dass die ausländischen Kollegen in Wohnheimen untergebracht waren, entsprach dem ausdrücklichen Wunsch ihrer Delegierungsländer. Ob und wohin sich die Kollegen zu Besuchen abmeldeten, war nicht Sache der Betriebe, sondern unterlag der Entscheidung der von ihren Staaten eingesetzten ausländischen Gruppenleitern.
Großen Wert legten wir auf die Integration unserer ausländischen Kolleginnen und Kollegen. So war es selbstverständlich, dass sie als gleichberechtigte Mitglieder der Arbeitsbrigaden an den Brigadeversammlungen und den Feiern ihrer Brigaden ebenso teilnahmen wie an den Wohngebiets- und Straßenfesten. Auch Besuche bei den Familien ihrer deutschen Arbeitskollegen gehörten dazu.
Über die von Frau Klier behaupteten angeblich "verwehrten" Besuche offizieller Gaststätten durch die ausländischen Werktätigen und ihre Erklärung, sie "mussten in den Betrieben niedere Arbeiten verrichten" sage ich nur ein Wort: Quatsch !!
Die regelmäßigen gemeinsamen Beratungen des Staatssekretariats für Arbeit und Löhne der DDR, mit den zuständigen ausländischen Botschaften, den Räten der Bezirke, sowie den Einsatzministerien, Kombinaten und Betrieben zum erreichten Stand der Arbeit und der beruflichen Qualifizierung, an denen ich für den Bereich unseres Ministerims 14 Jahre lang persönlich teilgenommen hatte, garantierten die von beiden Seiten anerkannte gute und erfolgreiche Erfüllung der Regierungsabkommen.
Meine Besuche in den Delegierungsländern bewiesen mir zusätzlich die hervorragende Qualität unserer gemeinsamen Arbeit. Fast überall waren die von uns ausgebildeten ausländischen Kollegen in ihren neuen Wirkungsbereichen als geachtete Vorgesetzte und sogar als Meister tätig.
Ich weiß von ehemaligen Gruppenleitern und Betreuern der Betriebe, dass sie heute noch Post von ausländischen Kollegen bekommen, in denen diese sich für die gute Betreuung und solide berufliche Qualifizierung im Betrieb bedanken.
Das, was Frau Klier in Ihrer Zeitung aus politischen Gründen und ohne die geringste Sachkenntnis im Nachhinein mit Schmutz bewirft, war nach meinen jahrelangen persönlichen Erfahrungen vorbildliche tätige internationale Solidarität der DDR mit den Volkswirtschaften unabhängig gewordener bzw. um die Überwindung von Kriegsfolgen oder der Folgen der jahrelangen Würgegriffe der US-Administration kämpfenen Staaten.
Dass Frau Klier in Ermangelung der nicht mehr existierenden DDR ihren Frust über den mörderischen Rechtsterrorismus in der von ihr so geschätzten "freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen" Bundesrepublik nun auf "die Linkspartei als Nachfolgeorganisation der SED" abzuwälzen versucht, verwundert nicht, ist aber ebensowenig ernst zu nehmnen wie ihre haltlosen Anklagen gegen die DDR, der sie "einen über 40 Jahre gepflegten Antisemitismus sowie einen Zangengriff für die extreme Minderheit von Ausländern, die sich vorübergehend in der abgeschotteten DDR aufhalten durften" vorwirft.
Mit wenig freundlichen Grüßen
Hans Fricke