Libyen: Die "Rebellen" schwimmen wie die Ratten im Kessel.
So "berichtet" heute die NZZ über Libyen:
Noch an diesem Vormittag hatte die bürgerliche Propaganda verbreitet, Gaddafi befinde sich mit seiner Familie auf der Flucht. Er halte sich in der Nähe der tunesischen Grenze auf (- ein Widerspruch zu den seit Wochen umlaufenden Behauptungen, dieses Gebiet sei unter Kontrolle der "Rebellen"). Gestern oder vorgestern hatte die CIA den freien Medien als Tagesparole ausgegeben, sie müssten behaupten, dass Gaddafi den Gang ins Exil nach Südafrika vorbereite. In Wiessruslland und dann in Venezuela war er auch schon - jedesmal "fast", lauter Lügen, die die "seriösen" Zeitungen und TV-Kanäle jedesmal weiterverbreiten, ohne mit der Wimper zu zu zucken, ohne sich, wenn die Lügen als solche entlarvt sind, beim Publikum wegen Verbreitens von fascjnachrichten zu entschuldigen. Heute Nachmittag ist also Gaddafi wieder in Tripolis. Gaddafi selbst hat schlicht gesagt. er werde eher sterben als sich ergeben oder abhauen. Eine so klare Ansage können die freien Journalisten natürlich nicht ernst nehmen. Sie lügen selber jeden Tag. - Da kann es doch nicht sein, dass jemand einfach macht, was er sagt ?!
Dort, in Tripolis, heisst es, fänden wenigstens heftige Kämpfe statt. Die "Rebellen" hätten Teile der Stadt und den Flughafen genommen. Hier zum Vergleich ein russisches Video:
http://www.youtube.com/watch?v=8IOj-MHE-v4
Der allgemeine Rahmen der bürgerlichen Kriegspropaganda ist klar: Die "Rebellen" haben eine Offensive und die baldige Einnahme von Tripolis angekündigt. Jetzt wird die Offensive durchgeführt - ob in der Realität oder nur in der Propaganda, ist schon fast egal. Das hat den Charakter von Durchhaltepropaganda. Der August hat noch zehn Tage. Der NATO-Bombenterror ist auf bis September limitiert. Muss dieses Datum überschritten werden, weil das libysche Volk sich immer noch nicht ergeben hat, ist das eine Schlappe. Dann steht fest, dass die Kriegsverbrecher in den europäischen Hauptstädten und den USA wieder einmal das Maul zu voll genommen haben. Zu Beginn des Überfalls auf Libyen hatten sie getönt, es handele sich um eine Frage nicht von Wochen, sondern von Tagen. Mittlerweile handelt e sich um die Frage eines halben Jahres. Welchen Termin werden sie im September setzen ?
Die Imperialisten haben offensichtlich ein Problem: Sie können zwar ihren Banden, die am Boden operieren, den Weg nach praktisch überall hin freibomben. Aber dieses Gelichter ist nicht in der Lage, freigebombte Gebiete zuverlässig zu halten, weil fast überall die Unterstützung oder auch nur passive Duldung der Bevölkerung fehlt. Sie schwimmen nicht wie Fische im Wasser, sondern in jeder besetzten Ortschaft wie Ratten in einem Kessel, dessen Rand zu erreichen und zu fliehen sie froh sein können, wenn die Bewohner ihnen zeigen, was sie von ihnen halten.
Mit solchen Banden ist buchstäblich kein Staat zu machen. Wenn es ihren westlichen Führungsoffizieren und den westlichen Kommissaren beim "Übergangsrat" nicht bald gelingt, entscheidende Erfolge zu erringen, wenn sie nicht mit der Aussicht auf die nahe reiche Beute bei der Stange gehalten werden können, laufen sie auseinander oder gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Daher die Intensität der Propaganda-Offensive, deren Wirklichkeitsgehalt ziemlich fraglich ist.
Für die Seite der libyschen Bevölkerung ist die Frage, wie lange sie dem täglichen Terror der NATO-Menschenmetzger noch standhalten kann. Systematisch wird die Versorgung unterbunden, wird die Infrastruktur zerstört, werden die Häfen blockiert. (Man erinnere sich an das Getöne zu Beginn des Überfalls von den "humanitären Korridoren", mt denen man die "leidende Bevölkerung versorgen" müsse !) Nach den Massen, die in den Videos bei politischen Kundgebungen zu sehen sind - nie sieht man ein solches Video von Seiten der "Rebellen" ! - zu schliessen, ist der Widerstandswille noch nicht gebrochen.
Worauf von vielen seit Beginn des Krieges - auch in diesem Blog - hingewiesen wurde, muss dabei im Gedächtnis behalten werden. - Wenn die NATO ihr Ziel der Unterwerfung ganz Libyens und der Errichtung einer Marionettenregierung nicht erreichen sollte, hat sie eine zweite Option: die Somalisierung. Tripolis als Ruinenstadt, ein zweites Mogadishou, die Barbarisierung einer jungen Nation zu kleinen Warlord-Herrschaften, die sich jahrzehntelang gegenseitig bekämpfen und so den Imperialisten einen beständigen Vorwand für Einmischung liefern.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass die FAZ in diesen Tagen die "somalische Lösung" genauer besehen und befunden hat, das sei ja gar nicht so schlecht: http://www.faz.net/artikel/C31325/ostafrika-somaliland-galmuduug-und-jubaland-30487914.html . Ein Problem gibt es allerdings im Fall Libyens schon: Das Öl muss sicher gefördert und gestohlen werden können. Und wenn die Wasserreserven, die die libysche Regierung mit gigantischem Aufwand erschlossen hat, auch gestohlen werden sollen, muss es doch eine gewisse Stabiltät im wenigstens grössten Teil des Landes geben.