Israel: Die Politik der Zionisten vor dem Zusammenbruch ?

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Mit allen Mitteln versuchen die Zionisten das Bild zu vermitteln, Zionismus sei gleich Judentum. Sie verwenden die nicht-zionistischen Juden als propandistisches menschliches Schutzschild. Sie instrumentalisieren bedenkenlos die Abscheu vor dem Antisemitismus und der rassistischen industriell betriebenen Menschenvernichtung durch die Nazis, um Antifaschisten und Antirassisten vor ihren Karren zu zwingen. Sie denunzieren jede Kritik an der israelischen Staatspolitik und an der - selber rassistischen - zionistischen Ideologie als antsemitisch. - Die Angestrengtheit und Verbissenheit, mit der sie das in letzter Zeit tun, laesst vielleicht darauf schliessen, dass sie am limit fahren, die letzten Reserven mobilisieren - und mobilisieren muessen, weil auch bisherige Freunde immer mehr daran zweifeln, dass die kolonialistische Unterdrueckung der Palaestinenser und die faktische Apartheidpolitik eine laengerfristige Perspektive hat. 

In diesen Zusamménhang gehoert der Bericht einer Untersuchungskommission der UNO, der zu dem Schluss kommt, dass die israelische Armee sich im Gazagebiet "gravierender Verstoesse gegen die Genfer Konvention" schuldig gemacht und "Zivilisten terrorisiert und bestraft" hat. Der Vorsitzende dieser Untersuchungskommission ist der US-Richter Goldstone, ein international renommierter Juist, ehemals Chefanklaeger beim IGH bei den Prozessen zu Ruanda und Jugoslawien. Goldstone Antisemitismus zu unterstellen, waere laecherlich. Und er ist nicht nur kein Antisemit, sondern auch ein Freund Israels.  Und dieser schlecht angreifbare Mann fasst den UN-Bericht, den er verantwortet, so zusammen: "Wir kamen zu dem Schluss, dass es angesichts der Faktenlage massive Beweise fuer die Feststellung gab, dass Israel waehrend der Militaeroperationen in Gaza zahlreiche ernste Verstoesse gegen internationales Recht - sowohl gegen humanitaeres Recht als auch gegen Menschenrechtsgesetze - begangen hatte. (Unsere) Kommission kommt zu dem Schluss, dass die israelischen Streitkraefte Handlungen begingen, die Kriegsverbrechen gleichkommen und moeglicherweise, in gewisser Hinsicht, auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen." 

Dass Goldstone den Vorsitz dieser UN-Untersuchungskommission uebernommen hat, ist ein Politikum. Es weist darauf hin, dass bei vielen Menschen mit juedischem kulturellen Hintergrund etwas in Bewegung gekommen ist, das darauf hinauslaeuft, die bedingungslose Unterstuetzung der israelischen Hardliner in Frage zu stellen. Norman G. Finkelstein (naehere Angaben zu ihm im Quellenverweis) fuehrt dazu, bezogen auf die Juden in den USA, an: "... wenn man sich die juengeren Juden ansah - die juengere juedische Waehlerschaft ...., so waren sie alle gegen das Gaza-Massaker und dies vom ersten oder zweiten Tag an." "Richard Goldstone ist ein Liberaler. Er ist ein grosser Unterstuetzer Israels. Dies markiert den Bruch des liberalen Judentums mit der Unterstuetzung Israels. Wie ... wir wissen, sind die meisten Juden liberal gesinnt. 79 % der Juden waehlten bei der letzten Wahl Obama. Was wir jetzt sehen, ist das Zerbrechen der juedischen Unterstuetzung fuer Israel."

Der Bericht der UN-Untersuchungskommission unter Goldstone ueber das Gaza-Massaker, meint Finkelstein, stelle "einen grossen Wendepunkt"dar. "Es ist wie das Sharpville-Massaker damals in Suedafrika. Sharpville war nicht Soweto, aber Sharpville markierte einen Wendepunkt."

 Uri Averny, der Gruender von Gush Shalom, klagte kuerzlich, dass es gegenwaertig schwer sei, in Israel auch nur zehntausend Leute auf eine Kundgebung zu bekommen. Leute wie von Gush Shalom haben es schwer, in einer Atmosphaere nationalistischer Verhetztheit mit ihren Argumenten fuer Versoehnung und Gleichberechtigung aller Menschen in der Region durchzudringen. Den Kraeften des Friedens und der Versoehnung in Israel koennte so vielleicht Hilfe von einer wichtigen Seite zukommen - Juden in den USA, die mit der Kriegs- und Unterdrueckungspolitk des israelischen Staates brechen. 

Zitate und Informationen aus: http://zmag.de/goldstone-report-zu-gaza (30.9.: Die Verlinkung funktioniert nicht mehr. Vermutlich kann der Artikel aber auf der Seite von Zmag noch gefunden werden, wenn man sich die Muehe des Suchens machen will.)










 

Veröffentlicht in Israel

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post