BP boykottieren

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

 

ethecon-Aufruf:

 

ethecon ruft zu Boykott des BP-Konzerns auf | Drucken |  E-Mail
Umwelt
Donnerstag, den 17. Juni 2010 um 14:43 Uhr

Seid doch froh, dass wir keine Atomkraftwerke bauenAngesichts der dramatischen Katastrophe im Golf von Mexiko und der skandalösen Entwicklungen in diesem Zusammenhang, hat sich »ethecon - Stiftung Ethik & Ökonomie« mit einem internationalen Boykott-Aufruf an die Öffentlichkeit gewendet. BP sei mit einem ausgewiesenen Umsatz von 367 Milliarden Dollar der viertgrößte Konzern der Welt, schreibt die rührige Stiftung in einer Erklärung: »Die durch BP verursachte Katastrophe im Golf von Mexiko ist ein erschütterndes Beispiel, wie die hinter dem Konzern stehenden Kapitalbesitzer und die verantwortlichen Manager in ihrer rücksichtslosen Jagd nach Gewinn und Profit unseren Planeten an den Abgrund des Ruins treiben.« Mann rufe deshalb zum Boykott des BP-Konzerns und möglichst vieler seiner Tochterunternehmen und Marken wie AMOCO, ARAL, ARCO, BP-Solar CASTROL, am/pm, und WILD BEAN CAFÉ auf.

Axel Köhler-Schnura, Vorsitzender des Stiftungsvorstands und einer der Gründungsstifter von ethecon, fordert: »Boykottieren wir BP bis der Konzern die Katastrophe gestoppt, die Umwelt- und sozialen Schäden beseitigt und die langfristige Verantwortung für alle Folgeschäden übernommen hat! Boykottieren wir BP bis die verantwortlichen Manager und die hinter ihnen stehenden großen Kapitalbesitzer bestraft sind und für die von ihnen verursachten Schäden aufkommen!«

Neben dem Boykott ruft ethecon dazu auf, Protest-Emails an BP und die US-Regierung zu schicken und startet eine Unterschriftensammlung unter die im Boykott-Aufruf gestellten Forderungen (www.ethecon.org/de/bp). Gleichzeitig bittet ethecon um die möglichst umfangreiche Verbreitung des Boykott-Aufrufs per Email und auf Blogs, Facebook, Twitter etc.

 

Der Widerstand gegen die menschen- und naturverachtende Praxis von BP wird in den USA hart verfolgt. RedGlobe bringt dieses Beispiel. (In dem Fall hat das Opfer eine gewisse Prominenz. Ueber das, was mit den no-names angestellt wird, den ruinierten Fischern und Natuerschuetzern, die die Decke des Schweigens ueber die BP-Katastrophe zu durchbrechen versuchen, erfaehrt man gewoehnlich nichts.)

 

Gefängnisstrafe und Verbannung für Umweltaktivistin    

USA

 

Sonntag, den 22. August 2010 um 11:33 Uhr

 

Diane Wilson bei einer Aktion in WashingtonWegen zwei gewaltfreier Protestaktionen gegen die Umweltzerstörung durch den BP-Konzern hat das Superior Court of the District of Columbia, das Kammergericht von Washington DC, am Freitag die Aktivistin Diane Wilson zu fast zweieinhalb Jahre Haft verurteilt. nachdem sie eine Ausschuss-Sitzung des US-Senats und die Anhörung des BP-Geschäftsführers Tony Hayward zu Protesten genutzt hatte, verurteilten die Richter die Garnelenfischerin zu insgesamt 840 Tagen Haft. Allerdings verzichtete die Staatsanwaltschaft am Freitag zunächst darauf, Wilson tatsächlich ins Gefängnis zu schicken. Voraussetzung dafür, dass sie auf freiem Fuss bleiben kann, ist jedoch, dass sie ein Jahr lang nicht verhaftet wird - und zwar nirgendwo. Darüber hinaus wird sie für neun Monate aus Washington verbannt, sie darf den Sitz der Regierung in dieser Zeit nicht betreten. Damit sind weitere Protestaktionen in der Hauptstadt für sie unmöglich geworden.

Angesichts der Tatsache, dass sie ihre Stimme nicht mehr in Washington erheben darf, erklärte Diane Wilson: »Wenn mir das Wort verboten wird, dann werde ich mir anders Gehör verschaffen. Mit einem Hungerstreik.« Als Mitbegründerin von Copepink, einer Frauenorganisation für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Ökologie, wird sie mit dem Hungerstreik für die Beendigung der Tiefseebohrungen eintreten. Sie fordert ein Gesetz, das die Haftungsbegrenzungen für Öl-Firmen aufhebt und sie für sämtliche von ihnen verursachten Schäden verantwortlich macht. Diane Wilson wird ihren Hungerstreik im Rahmen einer bereits feststehenden Groß-Demonstration auf Washington am 3./4. September offiziell beginnen.

Die deutsche Stiftung »ethecon«, die Wilson vor einigen Jahren mit ihrem »Blue Planet Award« ausgezeichnet hatte, betrachtet die gewaltlosen Protestaktionen der Preisträgerin als Teil ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung. Der ethecon-Vorsitzende Axel Köhler-Schnura zeigte sich fassungslos über das Ergebnis der Gerichtsverhandlung: »Der BP-Konzern hat mit seiner rücksichtslosen Profitgier den Tod von elf Menschen und eine der schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten verschuldet. Statt die Schuldigen zu bestrafen, stellt sich der Staat auf die Seite der Konzerne und macht deren Kritiker mundtot. Das ist eine Rückkehr zum ,Business as usual'. Aus dem Desaster gelernt hat niemand.«

 

Beide Texte gefunden bei RedGlobe: http://www.redglobe.de/nordamerika/usa/3938-gefaengnisstrafe-und-verbannung-fuer-umweltaktivistin Danke.

 

 

Veröffentlicht in Vom Besten im Westen

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