Die Banker als Vorbild

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner



Die Herren Ackermann u. Co sind nicht beliebt. Sie kriegen den Hals nie voll, heisst es. Wenn fuer 25 % Rendite die Wirtschaft ruiniert werden muss, ruinieren sie halt die Wirtschaft. Sie pfeifen auf das Gemeinwohl. Gemeinwohl - das ist fuer sie ihr Wohl, das Wohl des Kapitals, das sie verwalten. Sie pfeifen auf Millionen Arbeitslose. Sie sacken den Staat aus, paarhundert Milliarden, wenn noetig. Dann ist zu wenig Geld fuer Bildung da ? Umso besser, aus der macht man Sauce Bolognese an Beilagen a la Americaine, noch ein neues Geschaeftsfeld. Es waere noch einiges anzufuehren.

All das ist vorbildhaft. Ueber die Banker zu meckern ist ungerecht. Sie erteilen naemlich anderen eine Lehre und illustrieren gleich an ungezaehlten praktischen Beispielen, wie man es richtig macht. So wie sie muss man es machen ! All die frommen Sprueche vom Allgemeinwohl, von der Sozialpartnerschaft, von der Solidaritaet der Starken mit den Schwachen, vom Sozialstaat muss man als das behandeln, was sie sind - die Stichwortliste fuer die Sonntagsreden, das X fuer das U, die Hirnbetaetigungsbehinderungstropfen fuer die Malocher-Michels und -Michaelas, fuer die unteren und mittleren und oberen gefuehlten Mittelschichten.

Was in Wirklichkeit zaehlt, besagt die Lehre der Banker und ihr praktisches Vorbild, ist die ruecksichtslose Durchsetzung der eigenen Interessen mit allen Mitteln, derer man habhaft werden kann. Zu wenig zum Leben ? - Loehne und Gehaelter rauf ! Die Bosse wollen nicht zahlen ? - Streik, bis sie zahlen muessen ! Zu wenig Arbeit ? - Wenn die Bosse sie nicht schaffen: enteignen ! Zu wenig Staatsknete fuer die sozialen Belnage ? - Dort holen, wo die Knete liegt !

Ginge es so herum, wuerden die Herren Ackermann u. Co jammern und meckern. Ach, waer das schoen.

Veröffentlicht in Westliche Werte Boerse

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