Kommunisten in Deutschland: Einigung - mit dem Ziel der Vereinigung

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Der RotFuchs-Förderverein ist nach der DKP der grösste Zusammenhang von Kommunisten und revolutionären Sozialisten in Deutschland. Er zählt über 1500 Mitglieder. Die Zeitung hat in der Printausgabe 30 000 Lesrinnen und Leser, im Internet sogar mehr. Leserinnen und Leser und die Mitglieder des Fördervereins gehören unterschiedlichen Parteien/Organisationen und viele zur Zeit parteilose Kommunisten und Sozialisten an. Das ist beispielhaft für das, was in Deutschland gebraucht wird - der Zusammenschluss aller Revolutionäre in einer gemeinsamen Partei.

 

Auf seiner 6. Mitgliederversammlung hat der RF-Förderverein eine Änderung der politischen Orientierung diskutiert und beschlossen, die hoffentlich für das gesamte kommunistisch-sozialistische "Spektrum" in Deutschland zum Leitfaden wird. "Dabei geht es um eine endlich wieder massengestützte und klassenkämpferische gesamtdeutsche Partei, die sich auf die Erkenntnisse von Marx, Engels und Lenin sowie anderer gedanklicher Wegbereiter des Sozialismus gründet.", steht dazu in der Dezember/2011-Ausgabe des Rotfuchs. Die bisherige Parole "Einigung -. nicht Vereinigung" wurde verändert in „Einigung – mit dem Ziel der Vereinigung!“

 

Dieser Parole sollten alle folgen, die ein Wiedererstarken der kommunistischen Bewegung in Deutschland für notwendig halten. Eine gemeinsame Partei ist dafür zwar nicht hinreichend, aber eine absolut notwendige Bedingung. Darauf muss überall hingearbeitet werden, konkret, im "politischen Alltag", an der "Basis" und mit Initiativen der Führungen der bestehenden Organisarionen und Parteien.

 

Hier der Bericht über die 6. Mitgliederversammlung des RF-Fördervereins im RotFuchs Dezember 2011. ( Die Stellen, die ich besonders wichtig finde, habe ich hervorgehoben.) 

 

 

Kämpferische Aufbruchstimmung

 

6. Mitgliederversammlung des RF-Fördervereins zog Bilanz
und steckte neue Ziele ab

 

 

Am 29. Oktober fand im Münzenberg-Saal des Berliner ND-Gebäudes die 6. Mitgliederversammlung des „RotFuchs“- Fördervereins e. V. statt. Er kann wohl mit Fug und Recht als einflußreiches Forum zur Bewahrung und Verbreitung der Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus betrachtet werden. Der Verein zählt heute – trotz schmerzlicher Verluste in den Jahren seines Bestehens – über 1500 Mitglieder, die 31 Regionalgruppen angehören. Hinzu kommen örtlicheLesergruppen, deren Wirken ebenfalls auf politische Bildung gerichtet ist.

     

Neben der „jungen Welt“, die natürlichauch andere Aspekte zu berücksichtigen hat als eine Monatszeitschrift, ist der vom RF-Förderverein herausgegebene„RotFuchs“ das derzeit meistgelesene Periodikum konsequenter Linkskräfte in der BRD. Seine Printausgabe erreicht inzwischen etwa 30 000 Interessenten. Hinzu kommen 32 000 bis 35 000 mehrheitlich jünger Downloader der Internet-Ausgabe. Der vor 14 Jahren begründete RF geht an Bezieher in 39 Ländern.

 

Die 6. Mitgliederversammlung fand kurz nach der von etwa 350 RF-Genossen wahrgenommenen Zentralen Veranstaltung in Rostock statt, auf der Götz Dieckmann mit einer richtungweisenden Rede wichtige neue Akzente gesetzt hatte. Wie diese
signalisierte sie den Übergang zu einer höheren Qualität unserer politisch-ideologischen Arbeit.

     

Das klar herausgearbeitete strategische Konzept des RF geht vom historischen Händedruck Wilhelm Piecks und Otto Grotewohls im April 1946 aus, mit dem der alte Vereinigungstraum von Kommunisten und Sozialisten auf marxistischer Grundlage verwirklicht wurde. Wir leisten einen aktiven Beitrag zur Herausbildung einer wirklich systemverändernden antikapitalistischen Formation.

     

Dabei geht es um eine endlich wieder massengestützte und klassenkämpferische gesamtdeutsche Partei, die sich auf die Erkenntnisse von Marx, Engels und Lenin sowie anderer gedanklicher Wegbereiter des Sozialismus gründet.

     

Das ist ein Kontrastprogramm zu den Absichten jener, welche Kurs auf einen Vereinigungsparteitag mit der SPD unter umgekehrten Vorzeichen nehmen, Willy Brandt huldigen, sich zum Antikommunismus bekennen und die DDR schmähen.

     

Die Bereitschaft zur Teilnahme an der Formierung einer solchen Kraft zog sich wie ein roter Faden durch die 6. MV des RF-Fördervereins. Diese verlief in einer Atmosphäre der Konstruktivität und des Optimismus. Ihre Teilnehmer gehören verschiedenen linken Parteien an oder sind derzeit parteilose Kommunisten und Sozialisten.

     

Begeistert wurde zu Beginn das pointierte und treffsichere Programm des Berliner politischen Kabaretts „Charly M.“ aufgenommen, das in der BRD Herrschende und in ihr herrschende Mißstände unter Beschuß nahm.

 

Im Mittelpunkt der Beratung stand dann der analytische, in die Zukunft weisende Bericht des Vorstandes, den Rolf Berthold erstattete. Er nannte die Hauptaspekte der geleisteten und der noch bevorstehendenArbeit. Allen daran Beteiligten sprach er den Dank aus: der Redaktion, den zahlreichen Autoren und künstlerischen Mitarbeitern, dem Vertrieb, der Verantwortlichen der Internet-Ausgabe, dem Korrektor, dem Gestalter und der Druckerei sowie allen Basis-Aktivisten, die Monat für Monat in den Regionalgruppen den Bildungsauftrag des Vereins erfüllen.

 

Mit seinen Leitartikeln und weiteren Grundsatzbeiträgen habe der RF wichtige politische Fragen aufgeworfen und zu aktuellen Debatten Position bezogen.

Unter den Veranstaltungen der beiden letzten Jahre rage das RF-Gespräch mit Angela Davis auf der Hauptbühne des vorjährigen ND-Pressefestes heraus, mit dem die Planungen der Veranstalter gesprengt worden seien. Besondere Anerkennung galt den einsatzbereiten Referenten, darunter Heinz Keßler, Egon Krenz, Christa Luft, Helga Hörz, Heinz Grote und Arnold Schölzel.

     

Zuvor hatte bereits Dietmar Koschmieder als Geschäftsführer der jW dem RF für dessen tatkräftige Solidarität in schweren Tagen, als andere zum Boykott aufriefen, gedankt und Gefühle herzlicher Verbundenheit übermittelt.

     

Den Berichten des Kassierers und der Revisionskommission folgte ein von Bruni Steiniger gestalteter Videobeitrag über die Rostocker RF-Großveranstaltung, der einen lebendigen Eindruck vom „Geschehen vor Ort“ vermittelte.

 

Höhepunkt der Diskussion, die Harry Machals, Vorsitzender der Rostocker Regionalgruppe, eröffnete, war die mitreißende Rede des 85jährigen Leo Kunz aus der RG Königs Wusterhausen: Der Sohn des im KZ Mittelbau-Dora von der SS ermordeten kommunistischen Widerstandshelden Albert Kunz aus Thälmanns Kampfstab erfüllte damit einmal mehr das Vermächtnis seines Vaters.

 

Walter Schmidt, Vorsitzender der RF-RG Bitterfeld-Wolfen, berichtete vom solidarischen Zusammenwirken mit Genossen der PDL und anderen Linkskräften am ehemaligen DDR-Chemiestandort.

 

Der Berliner Arbeiter Marco Oswald appellierte als einer der jüngsten Teilnehmer an die Versammelten, die neuen Generationen nicht aus demBlickfeld zu verlieren.

 

Bernd Gutte schilderte anschaulich erste Aktivitäten der gerade gebildeten RF-Lesergruppe Görlitz.

 

Ingrid Buchhorn, bis 1990 Vorsitzende des Rates des Kreises Güstrow, sprach in bewegten Worten davon, wie ihr der „RotFuchs“ zur politischen Heimat  geworden sei.

 

RF-Chefredakteur Klaus Steiniger nahm zum Erfurter PDL-Parteitag Stellung. Er charakterisierte Die Linke als bedeutendste parlamentarische Antikriegspartei und unverzichtbaren antifaschistischdemokratischen Faktor der BRD-Gesellschaft. Der RF solidarisiere sich mit allen Mitgliedern der Linkspartei – und das sei wohl die überwiegende Mehrheit –, die den sozialistischen Idealen die Treue wahren.

 

Mehrere Genossen – so der Saßnitzer Karl-Heinz Schulz, Andreas Krämer aus Chemnitz und Günter Burckhardt aus Berlin – sprachen zu Fragen der Aktionseinheit und Zusammenarbeit der Linken.

 

Götz Dieckmann begründete einen Änderungsantrag zu den Leitsätzen – dem Programm des RF-Fördervereins. Anstelle der bisherigen Formulierung „Einigung – nicht Vereinigung!“, solle es fortan heißen: „Einigung – mit dem Ziel der Vereinigung!“

 

Der Vorstandsbericht wurde einstimmig bestätigt. Auch die Wahl des neuen Vorstandes, dem Rolf Berthold wiederum als Vorsitzender, Götz Dieckmann und Wolfgang Dockhorn als dessen Stellvertreter angehören, erfolgte ebenso einmütig.

 

In der ersten Vorstandsberatung wurde Klaus Steiniger abermals als Chefredakteur
des RF berufen.

 

Die erfolgreiche und Orientierung gebende Beratung klang mit dem Gesang der Internationale aus.

 

RF

 

Quelle: http://www.rotfuchs.net/Zeitung/Aktuell/RF-167-12-11.pdf 

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