Korea: gespannte Lage

Der Nationale Verteidigungsrat der KVDR hat am 20.5. eine Erklaerung herausgegeben. Sie ist eine Antwort auf die suedkoreanischen Beschuldigungen, Nordkorea habe eines seiner Kriegsschiffe mit einem Torpedo versenkt.

Nordkorea streitet jede Verantwortung fuer das Sinken des Schiffes ab. Die vorgelegten Beweise seien gefaelscht. Die Absicht sei, gegen die KVDR Stimmung zu machen. Es handele sich um eine Schmierenkampagne der rechtesten Kreise in Suedkorea, die der feindseligen Haltung der USA und Japans gegenueber der KVDR entgegenkommt.

Der Verteidigungsrat fordert, eine Untersuchungskommission nach Suedkorea schicken zu fuerfen, die die angeblichen Beweise ueberprueft. Auf jegliche "Bestrafung" und "Sanktion" werde man prompt reagieren. Die von Suedkorea angekuendigten "entschiedenen Aktionen" wuerden unbarmherzig beantwortet werden, bis hin zum allgemeinen Krieg, wenn es um die Interessen der Nation geht.

Der ganze Text steht hier:

http://www.kcna.co.jp/index-e.htm

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua hat gestern, 20. Mai, einen Artikel unter der Ueberschrift "Erhoehte Spannung auf der koreanischen Halbinsel wegen des untergegangenen Kriegsschiffes" veroeffentlicht.

Dort werden suedkoreanische Statements zitiert, in denen es heisst: "(Suedkorea) wird entschiedene Massnahmen ergreifen." Seoul schliesse aber einen Militaerschlag aus.

Xinhua stellt den nordkoreanischen Standpunkt ausfuehrlich dar. (Im Gegensatz zu den westlichen Medien, die so gut wie ausschliesslich die suedkoreanische Version uebernehmen und die nordkoreanische Stellungnahme verschweigen. Aus letzterer wird nur kolportiert, Nordkorea drohe mit "totalem Krieg" (so wird der im englischsprachigen Text des nordkoreanischen Statements verwendete Begriff "all-out war" scharfmacherisch uebersetzt.)

Xinhua schreibt: China dringt auf Ruhe und Zurueckhaltung aller Seiten." 

Hier steht der Xinhua-Text: http://news.xinhuanet.com/english2010/world/2010-05/21/c_13307936.htm