Mumia Abu-Jamal: Black August
Die junge welt hat einen Artikel von Mumia Abu-Jamal zum Tod einer USamerikanischen Freiheitskaempferin veroeffentlicht. Marylin Buck starb wenige Wochen nach ihrer Entlassung aus dem Gefaengnis, nach 25 Jahren Haft. Sie waere nicht entlassen worden, haette sie nicht Krebs im finalen Stadium gehabt. Das US-Regime begraebt seine politischen Gegner bei lebendigem Leib im Gefaengnis oder bedroht sie mit dem Tod, wie Mumia selbst. Menschen wie Mumia und Marylin sind "die anderen USA", das "bessere Amerika". Ihre Namen werden in die Geschichte eingehen. Man wird ihnen Denkmaeler setzen, wenn die Bush und Obama schon laengst vergessen sind. Sie stehen fuer eine demokratische und sozialistische Zukunft in Nordamerika.
Hier der Text von Mumia:
Wenige Tage nach ihrer Haftentlassung starb die Freiheitskämpferin Marilyn Buck
Von Mumia Abu-JamalIm Rahmen einer langjährigen Repressionswelle des FBI wurde 1985 auch die untergetauchte weiße Antiimperialistin Marilyn Buck verhaftet und unter anderem wegen des Vorwurfs, an Assata Shakurs Befreiung beteiligt gewesen zu sein, angeklagt. Weil zwischenzeitlich offenbar geworden war, daß Assata Shakur als geachtete Repräsentantin der afroamerikanischen Bevölkerung sicher im politischen Asyl in Kuba lebte, rächte sich die US-Justiz an jenen, derer sie habhaft werden konnte. Marilyn Buck wurde zu 80 Jahren Haft verurteilt. Während der Jahrzehnte als politische Gefangene im US-Bundesgefängnissystem fing sie an zu schreiben und verfaßte mehrere Bücher und eine Vielzahl von Gedichten über die Lage ihrer Mitgefangenen, aber auch über andere politische Gefangene und aktive Kämpfer für die Sache der Befreiung der Schwarzen. Aus dem Jahr 2000 stammt ihr Gedicht »Black August« (Schwarzer August), in dem sie über den Monat schreibt, in dem alljährlich der Männer und Frauen aus dem schwarzen Freiheitskampf gedacht wird. Darin heißt es:
Marilyn Buck wurde am 15. Juli 2010 nach 25 Jahren krank aus der Haft entlassen. Kaum in Freiheit, verstarb die 62jährige nach nur 19 Tagen an den Folgen einer Krebserkrankung, die hinter Gittern nicht angemessen behandelt worden war. Linda Evans, selbst eine frühere langjährige politische Gefangene, gab der Öffentlichkeit bekannt, Marilyn sei am 3. August 2010 »friedlich und im Kreis ihrer Freunde« gestorben. Bis zum Schluß sei sie von ihrem revolutionären Geist beseelt gewesen.
Marilyn Buck mußte so viele Jahre in Haft zubringen, weil sie den schwarzen Befreiungskampf unterstützt hatte, was sie für das weiße Amerika zu einer »Verräterin« machte, für die es keine Gnade gibt. Wie der weiße Farmer und Gegner der Sklaverei John Brown vor dem amerikanischen Bürgerkrieg für seine schwarzen Brüder und Schwestern kämpfte und dafür 1859 gehenkt wurde, so kämpfte auch Marilyn Buck für die, die in Unfreiheit leben.