Taktik der verbrannten Erde in Pakistan

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Die "Taktik der verbrannten Erde" dient in Kriegen unterschiedlichen Zwecken. Die Nazi-Wehrmacht wandte sie zum Beispiel, als die Rote Armee sie zu vertreiben begann, in der Sowjetunion an, um den "Untermenschen" die Lebensgrundlage so weit wie moeglich zu zerstoeren. Im Kampf regulaerer Armeen gegen eine Guerrilla ist sie die Antwort auf das Konzept Maos, das eine solche "wie ein Fisch im Wasser schwimmen" muesse. Man drueckt das Wasser Bevoelkerung weg, damit die Fische Guerrilla ersticken.

Das passiert gerade in Pakistan in den sogenannten Stammesgebieten im Norden, an der Grenze zu Afghanistan. In den Medien ist von Fluechtlingsstroemen die Rede, es werden Zaheln von ueber drei Millionen Menschen genannt. Knut Mellenthin schreibt in der jw vom 6.6.2009, wie sie zustande kommen: Die pakistanische Armee fordert die Bevoelkerung per abgeworfener Flugblaetter, Lautsprecherdurchsagen und Radio auf, sich davonzumachen. Die Leute wissen aus Erfahrung, dass das ernst gemeint ist und fliehen tatsaechlich. Der naechste Schritt ist die systematische Zerstoerung der Staedte und Doerfer mit Bomben und Artillerie. Sie sorgt dafuer, dass die Menschen nicht so schnell wieder an ihre Heimatorte zrueckkehren koennen. Tun sie es doch, muessen sie wieder von vorne anfangen, was in einem zerbombten Gebiet und ohne Mittel leicht gesagt ist. Viele der Menschen, die in Pakistan jetzt wieder auf der Flucht sind, sind es zum wiederholten Mal.

Die Aktionen der pakistanischen Armee laufen unter dem Titel "Kampf gegen den Terror". Pakistan handelt auf den massiven Druck der Obama-Regierung hin. Der Krieg der USA und der uebrigen Imperialisten in Afghanistan zieht den Krieg in Pakistan nach sich. Die Bevoelkerung ist "gar nicht gemeint". Sie stoert bloss, als Wasser, in der die "Taliban" schwimmen.

Pech gehabt. Am falschen Ort geboren. Gemenschenrechtet.

Veröffentlicht in Asien

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