Mal andersherum - chinesischer Kapitalexport

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

Kapitalexport ist ein klassisches Mittel, mit dem monopolistische Kapitale aus den imperialistischen Zentren die Volkswirtschaften in anderen Weltregionen aussaugen. Das zunehmend schwächere Gewicht der traditionellen Kapitalexport-Staatenin der Weltwirtschaft führt jetzt zu einer Gegenbewegung. Die BRIC-Staaten fangen an, ihrerseits Unternehmen in Nordamerika und Europa aufzukaufen, allen voran China. Über Stand und Perspektiven des chinesischen Kapitalexports informiert dieser Artikel in German.China.org:

 

Chinesische Investitionen im Ausland steigen rapide an

 

 

Immer mehr chinesische Unternehmen investieren im Ausland. In der EU nahmen chinesische Investitionen vergangenes Jahr um 94 Prozent zu, in Afrika betrug der Zuwachs 59 Prozent. Doch chinesische Investoren haben im Ausland auch mit Problemen zu kämpfen. Kulturelle Unterschiede, fremde Gepflogenheiten und Protektionismus machen ihnen dort zu schaffen.

Laut Angaben des Handelsministeriums werden die chinesischen Direktinvestitionen im Ausland (ODI: outbound direct investment) in den kommenden Jahren rapide steigen. Es wird erwartet, dass die Wachstumsraten zweistellige Werte erreichen.

"Chinas ODI befindet sich noch im Anfangsstudium, aber der Wachstumstrend zeigt nach oben", erklärte Chen Runyun, Wirtschaftsberater in der Abteilung für Auslandsinvestitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit des Ministeriums.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die ODI in 2011 um 1,8 Prozent auf insgesamt etwa 49 Milliarden Euro.

Die Zahlen für Januar bis April dieses Jahres zeigen jedoch im Jahresvergleich einen Anstieg um 72,8 Prozent auf ungefähr 18,7 Milliarden Euro. Chinas gesamte ODI betrugen Ende April 2012 etwa 279 Milliarden Euro.

"Der Trend ist eindeutig. Die ODI befinden auf einem Weg des rapiden Wachstums, das vermutlich für einige Jahrzehnte anhalten wird", sagte Chen.

"Verschiedene Faktoren, einschließlich des zunehmend geschätzten Yuan, Chinas beträchtlichen Devisenreserven sowie heimischen Unternehmen, die ins Ausland expandieren, sind die treibende Kraft hinter dem schnellen Wachstum."

Laute einer aktuellen Stellungnahme des Ministeriums wird erwartet, dass die ODI zwischen 2011 und 2015 eine jährliche Wachstumsrate von 17 Prozent aufweisen und im Jahr 2015 rund 121 Milliarden Euro betragen werden. Des Weiteren gehe man davon aus, dass der gesamte Auftragswert der chinesischen Entwicklungsprojekte im Jahr 2015 146 Milliarden Euro erreichen werde.

"Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Direktinvestitionen im Ausland und Kooperation", heißt es in der Stellungnahme weiter.

Nachdem China im Jahr 2010 Japan und das Vereinigte Königreiche überholt hat, ist das Land nun der fünftgrößte globale Investor. Unter den Entwicklungsländern war China in den Jahren 2010 und 2011 der größte Investor.

Bis Ende 2010 konzentrierten sich die Investitionen im Ausland hauptsächlich auf die Bereiche Fertigung, Einzelhandel, Großhandel, gewerbliche Dienstleistungen und Bergbau. In dem jährlichen Arbeitsbericht der chinesischen Regierung erklärte Premierminister Wen Jiabao, dass China Unternehmen darin bestärken werde, in Schlüsselsektoren in Übersee zu investieren, dort einzukaufen und sich mit diesen Sektoren zusammenzuschließen. Diese umfasse den Energie- und Rohstoffsektor sowie die Landwirtschaft und Fertigung. Dies ist das erste Mal, dass explizit einzelne Sektoren in dem Regierungsbericht genannt werden. ...

 

Der ganze Text steht hier: http://german.china.org.cn/business/txt/2012-06/01/content_25541662.htm

 

 

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