Mehr deutsches Militär nach Kosovo

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Um 550 Mann wird das deutsche Besatzungskontingent im Kosovo aufgestockt, ergänzt um 150 österreichische Soldaten dieses neuen deutschen Bataillons. Damit wird die deutsche Truppenstärke von in letzter Zeit offiziell 900 Mann um mehr als die Hälfte vergrössert. Deutsche Polizisten und Zivilbeamte kommen hinzu, sicher auch eine grössere Zahl von Spionen. Deutschland hat das grösste Kontingent von allen Besatzungsmächten im Kosovo.

 

Anlass der Verstärkung ist ein Konflikt im serbisch besiedelten Teil des Kosovo, der von der Thaci-"Regierung" provoziert worden ist. Sie hatte bisher faktisch die Grenze zu Serbien im serbisch besiedelten Teil des Kosovo nicht unter Kontrolle und will diese jetzt durchsetzen. Dazu schickte sie Spezialeinheiten an diese Grenzübergänge, die die dortigen Grenzposten mit Gewalt vetrieben. Die serbische Minderheit antwortete mit Strassensperren.

 

Bezeichnenderweise sind es nicht französische oder USamerikanische Truppen, die jetzt verstärkt werden, sondern deutsche. Es ist auch eind eutscher General, der der serbischen Minderheit drohte, Gewalt gegen sie anzuwenden, während die EU-Vermittler zur "Wiederaufnahme des Dialogs" drängen. Thaci lehnt Verhandlungen über Zugeständnisse an die serbische Minderheit ab. Er sagt, in der Frage der Grenzkontrolle und der Kontrolle über die serbische Minderheit werde es "mit niemandem Kompromisse geben". Die Haltung des deutschen Militärs dürfte ihn bestärken, und die Deutschen versetzen sich mit der Aufstellung des neuen Bataillons in die Lage, die serbische Minderheit militärisch zur Räson zu bringen.

 

Den "unruhigen Balkan" zu beherrschen, war schon immer ein Ziel deutscher Vormachtspolitik. Ein Hauptmittel dafür war stets, die verschiedenen Völkerschaften gegeneinander auszuspielen. Das war der Hintergrund der tatkräftigen deutschen Nachhilfe bei der Zestörung Jugoslawiens. Damit waren die alten Nationalismen wieder entfesselt und ihre "Befriedung" war der beabsichtigte Einmischungstitel. Die übrigen Interventionsmächte sehen sich eher an den Rand gedrängt. Es ist Deutschland, das als "Ordnungsmacht" die wiedererstandenen Kleinstaaten des ehemaligen Jugoslawien hauptsächlich dominiert. Die jüngsten "Zwischenfälle" sind in diesem Projekt nur eine Episode, die von Deutschland allerdings zur Stärkung der eigenen Stellung gnadenlos genutzt wird.

Veröffentlicht in Deutschland

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