Zu den Kommunal-/Regionalwahlen in Griechenland

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

Hervorstechender als die Verschiebungen in den Stimmergebnissen für die Parteien und Bündnislisten ist die Zunahme der Wahlenthaltung. Insgesamt scheinen nicht viel mehr als 50 % zur Wahl gegangen zu sein, in der bei weitem bevölkerungsreichsten, Athen und umliegende Region, nur gut 40 %. Das bedeutet wohl, dass die Mehrheit der Griechen mit den beiden grossen Parteien, der sozialdemokratischen PASOK und der rechten ND, "fertig" ist, aber über deren "Abstrafung" mittels Stimmenthaltung noch nicht hinausgeht und noch keine Alternative sieht.

 

PASOK scheint in der Grössenordnung von 10 % verloren zu haben. Die ND stagniert bei leichten Verlusten. Die faschistische LAOS konnte von der Krise nicht profitieren. (Das ist bemerkenswert, weil solche Parteien für die Kapitalisten in Krisenzeiten als Sackgasse für die Unzufriedenen funktionieren sollen. LAOS konnte diese Funktion nicht erfüllen.) Die Linke, die in etwa mit der deutschen Linkspartei vergleichbar ist, konnte sich halten. Die KKE (KP Griechenlands) erzielte als einzige Partei bedeutende Stimmengewinne und erreichte prozentual ihr bestes Ergebnis seit dem Ende der Diktatur.

 

Aber alle Prozent-Ergebnisse müssen an der Wahlenthaltung relativiert werden.

 

Udo Paulus fasst in einem Beitrag für die DKP-Wochenzeitung UZ die Ergebnisse so zusammen:

 

http://www.kommunisten.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=2563:wahlen-in-griechenland-mandatsgewinne-fuer-die-kke&catid=35:europa&Itemid=67

 

Hier ein Statement der KKE (englischer Text):

 

http://inter.kke.gr/News/2010news/2010-11-9-ekloges

 

Da die meisten Kandidaten die notwendige Stimmenzahl von 50 % plus einer Stimme im ersten Wahlgang nicht erreichten, wird über den Grossteil der Mandatsverteilung erst bei den Stichwahlen am kommenden Sonntag entschieden.

 

 

 

 

 

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