Eine beruehmte Bloggerin
Wenn jemand in Westeuropa oder Nordamerika eine kubanische Bloggerin kennt, ist es Yoani Sanchez. Sie betreibt mehrere Blogs, schreibt Kolumnen und Artikel fuer diverse "westliche" Medien, erhaelt angesehene und lukrative Preise. Besonders verbunden ist ihr El Pais, ein linksliberales spanisches Blatt des Medienkonzerns PRISA. Das Time Magazine hat sie zu den "hundert einflussreichsten Personen des Jahres 2008 " gezaehlt. Das duerfte fuer Bloggerinnen und Bloger ziemlich einmalig sein. - Eine junge, gutaussehende, mutige Journalistin, die sich trotz aller Repression von Seiten der kubanischen Behoerden nicht davon abhalten laesst, die Wahrheit ueber Kuba zu schreiben und die elenden Verhaeltnisse in diesem Land ans Licht zu bringen ... So das Image. Entspricht das Image dem Inhalt dessen, was Yoani Sanchez tut ?
Yoani Sanchez Geschichten leben davon, dass sie als kritische Buergerin auftritt, die die Aergerlichkeiten des kubanischen Alltags aufgreift und diese den regierenden Kommunisten und der sozialistischen Gesellschaftsordnung in die Schuhe schiebt. Die Wuerze erhalten ihre Geschichten mit allfaelligen Hinweisen auf ihre angeblich bedraengte persoenliche Lage durch den politisch-administratien Druck, dem sie ausgesetzt sei. Niemals ist fuer Frau Sanchez an einem Teil dieser Aergerklichkeiten der Wirtschaftsboykott von Seiten der USA verantwortlich. In ihren Geschichten gibt es keine USA, die Kuba bedrohen, keinen Westen, der den Laendern in der ganzen Welt seine Wirtschafts- und politische Ordnung aufzuzwingen sucht, keine imperialistische Einmischung in die inneren Angelegenheiten Kubas und anderer Laender, keine Diversion der einschlaegigen Geheimdienste. Yoani Sanchez schreibt ueber ihre Verfolgung. Ueber die geplanten und versuchten Mordanschlaege der CIA und der Miami-Mafia der reichen Exilkubaner gegen Castro und viele andere Kubaner weiss sie nichts. Sie beklagt sich ueber die Unzulaenglichkeiten der kubanischen Internet-Verbindungen, aber dass die USA Kuba verweigern, sich an das Glasfaserkabel anzuschliessen, das nicht weit vor Kubas Kueste verlegt ist, weiss sie nicht.
Die kubanischen Kommunisten moegen Yoani Sanchez tatsaechlich nicht. Fidel Castro ist z.B. der Meinung, dass sie "Arbeit fuer die neokolonialistische Presse" leistet. Yoani Sanchez wird nicht behelligt. Sie verkehrt ungestoert in den Spitzenhotels Havannas und benutzt deren Internet-Verbindungen. Man verwehrt ihr nicht, sich von den westlichen Medien bezahlen zu lassen und damit so viel Geld zu verdienen, wie hundert berufstaetige Kubaner zusammen nicht verdienen. Aber die Kommunisten moegen sie nicht.
Was in Sanchez Geschichten nicht vorkommt, ist das: Die imperialistische Diversion gegen Kuba ist, was die Methoden betrifft, breit aufgestellt. Die Miami-Gangster schmeissen Bomben, ueberfallen kubanische Fischtrawler, dringen in den kubanischen Luftraum ein, ueben sich schon auch einmal am Einsatz biologischer Kampfmittel, "versorgen" die Kubaner rund um die Uhr mit ihren Hetzsendungen. Seit einiger Zeit gewinnen aber andere Methoden zunehmend an Bedeutung. Die CIA und andere westliche Geheimdienste (bis hin zum tschechischen) rekrutieren und bezahlen kubanische Buerger als "Menschenrechts-Aktivisten", "demokratische Regime-Kritiker", als "Damen in Weiss", sogar als "Reformer des Sozialismus", die diesen gar nicht abschaffen, sondern ihn im Gegenteil verbessern wollen.
Zu diesen Leuten gehoert Yoani Sanchez. Sie ist keineswegs die verfolgte Unschuld. Sie weiss genau, was sie tut, welche Rolle sie spielt, welche Funktion ihr zugedacht ist. Dafuer laesst sie sich bezahlen. Dafuer laesst sie sich von der stramm antikommunistischen deutschen IGFM (Internationale Gesellschaft fuer Menschenrechte) sponsern und von der "NGO" Reporter ohne Grenzen, die an der Leine der CIA laeuft, loben. Und sie lebt nicht schlecht von der unmenschlichen kommunistischen Verfolgung, der sie angeblich ausgesetzt ist. Sie dient einem Ziel, das mit Bomben wie mit verlogener Menschenrechtspropaganda, mit Terroranschlaegen wie Allerweltsgeschichten, mit Wirtschaftsboykott wie Bestechung verfolgt wird: aus dem souveraenen sozialistischen Kuba wieder eine Bananenrepublik zu machen.