Heimerziehung in der DDR und der BRD

Vor einigen Monaten ging eine kleine Zwischendurch-Kampagne durch die deutschen Mainstream-Medien, mit der die Behandlung von Jugendlichen in geschlossenen Erziehungsanstalten in der DDR als grausam und unmenschlich charakterisiert wurde. Wenn ich mich recht erinnere, ging es dabei auch um den Jugendwerkhof in Thorgau. Bei http://www.lesenswuerdigkeiten.de/ steht jetzt ein Hinweis auf ein e-book, das sich mit eben diesem Jugendwerkhof beschäftigt und einen Vergleich der Jugendheime in Westdeutschland und der DDR anstellt. Die Rezenion ist interessant zu lesen - und, wie es scheint, das Buch auch:

Robert Allertz: Der Jugendwerkhof in Torgau

Robert Allertz: Der Jugendwerkhof in Torgau; spotless Verlag; leider nur als ebook verfügbar Die Geschichte der staatlichen Jugendhilfe in Deutschland ist mit allerhand Tragödien und Schicksalsschlägen verbunden. Robert Allertz hat ein Buch über den Jugendwerkhof in Torgau geschrieben und erzählt dem Leser allerlei über die staatliche Jugendhilfe in der DDR und der BRD – wobei er untersucht, ob alles, was über den Jugendwerkhof in Torgau geschrieben...

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Die erwähnte Kampagne ist natürlich ein kleiner Baustein zu dem Langzeit-Projekt "Delegitimierung der DDR", das nach der Einverleibung der DDR in die BRD vom seinerzeitigen Bundesinnenminister Kinkel in Gang gesetzt wurde und bis heute - und sicher noch für lange Zeit - betrieben wird. Die Denunziation der DDR als "Unrechtsstaat" wird ja um so dringlicher, als die heutige deutsche Realität für einen grossen Teil der Bürger nicht gerade erfreulicher und die moralische Verkommenheit der Kapitalistenknechte der bürgerlichen Parteien immer offensichtlicher wird. Wenn man selber keinen moralischen Kredit mehr hat, ist es praktisch, darauf zu verweisen, dass es ja noch Schlimmeres gibt. Notfalls wird dieses Schlimmere erfunden, wofür die DDR ein Beispiel ist.

"Unrechtsstaat" - das wird es, entgegen den Absichten der Herrschenden, nicht sein, was von der DDR geschichtlich bleibt. Lügen können durchaus lange Beine haben. Es kann den Lügnern von heute vielleicht egal sein, wenn sie in ein paar Jahrzehnten als solche erkannt werden. Hauptsache, man kann sich heute irgendwie durchwursteln. Aber die Wahrheit kommt ans Licht. Die Stimme derjenigen, die für sie eintreten, kann nicht zum Schweigen gebracht werden.

 Hier eine Auseinandersetzung eines ehemaligen DDR-Bürgers mit dem Vorwurf, die DDR sei ein "Unrechtsstaat" gewesen:

http://ddr-kabinett-bochum.blogspot.de/2012/07/war-die-ddr-ein-unrechtsstaat.html