Neulich bei Netto

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

 

 

Wenn Kapitalisten "Arbeitsplätze" anbieten, besteht der Handel nicht darin, dass die "Arbeitnehmer" ein bestimmtes Quantum an Arbeit zu leisten haben und dafür einen bestimmten Lohn bekommen. Der Kapitalist kauft nicht ein bestimmtes Quantum Arbeit, sondern er kauft Arbeitskraft. Das ist ein entscheidender Unterschied. Aus der gekauften Arbeitskraft holt er heraus, was geht, bis zur physischen und psychischen Grenze der "Arbeitnehmer". Das einzige Mittel, dass "Arbeitnehmer" haben, um diesem "Drang" Grenzen zu setzen, besteht darin, sich (gewerkschaftlich und politisch) zu organisieren und den Kapitalisten ein aushaltbares Mass an Ausbeutung abzuringen, z. B. mittels Tarifverträgen, in denen darüber Festlegungen getroffen werden. Selbst wo das geschieht, ist jeder Erfolg jederzeit wieder gefährdet, weil die Kapitalisten systematisch versuchen, selbst solche Kompromisse zu hintertreiben und Verträge einfach zu brechen, wo sie das können.

 

Eine wirkliche Lösung des Problems kann nur darin bestehen, dass die "Arbeitnehmer" die Kapitalisten zum Teufel jagen und die Arbeit auf eigene Rechnung und im eigenen Interesse selbst organisieren. Das ist zur Zeit weitab. In grossen Teilen der Wirtschaft sind die Arbeitenden nicht einmal gewerkschaftlich organisiert, gibt es keine oder sehr schlechte Tarifverträge, werden tarifliche Vereinbarungen und gesetzliche Bestimmungen in der Praxis massenhaft von den Kapitalisten einfach ignoriert. Lohnabhängige, die sich - sei es aus Angst oder weil sie das nicht für nötig halten - nicht einmal gewerkschaftlich organisieren, zahlen dafür einen hohen Preis, nämlich schändliche Löhne und Arbeitsbedingungen.

 

Einen interessanten Einblick in die Arbeitsbedingungen z. B: bei Discountern kann man hier gewinnen:

 

http://www.neulich-bei-netto.de/1

 

(Dank an Toto für den Link bei secarts Forum http://www.secarts.org/?site=forum& )

 

 

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