Syrien: Die FAZ, zwischen den Zeilen zu lesen
Den Bürgern der ehemaligen sozialistischen Staaten wurde im Westen nachgesagt, sie müssten immer zwischen den Zeilen lesen, um die eigentlichen Botschaften zu erfassen, die von der sozialistischen Presse in den Zeilen selbst nicht mitgeteilt wurden. Diese Übung kann auch nicht schaden, wenn man die heutigen westlichen Mainstream-Medien konsumiert.
Ein Beispiel dafür ist dieser Artikel in der heutigen FAZ - "Und ihr denkt, es geht um einen Diktator" http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/syrien-und-ihr-denkt-es-geht-um-einen-diktator-11830492.html , Ansonsten druckt die FAZ ja jeden Käse brav ab, den die Geheimdienste über die grossen Nachrichtenagenturen lancieren. Aber man ist ja selber nicht dumm, sondern will bloss dumm machen. Und schliesslich hat man nicht nur das dröge Bürgerpublikum, das täglich seinen Schuss Konservatives braucht, sondern auch Leser, auf die es ankommt. Man ist auch Selbstverständigungsplattform der Bourgeoisie. Dann wird es leicht strategisch, und die diversen "syrischen Aktivisten", Londoner "Informationsbüros" und "nicht unabhängig verifizierbaren" sonstigen Geheimdienstquellen müssen mal draussen bleiben.
Die FAZ versucht also zu skizzieren, worum es in Syrien wirklich geht, und wird geo-strategisch. Dazu gräbt sie die grossen Geo-Strategen des 20. Jahrhunderts aus und ordnet den Angriff auf Syrien in die "grossen Linien" der Geopolitik ein.Aber zwischen den Zeilen steht noch etwas anderes. Da steht der Appell an die "deutsche Politik", sich zu überlegen, wie Deutschland in diesen grossen Linien vorkommt; und ob das, wie es vorkommt, genügt. Zwischen den Zeilen, bei beiläufiger Erwähnung eines gewissen Carl Schmitt und eines gewissen Adolf Hitler steht: Überlegt euch, wo der deutsche Platz an der Sonne ist. - Streck dich, deutsches Ferkel, damit du wieder eine ordentliche deutsche Kampfsau wirst !