Funktion und Charakter einer kommunistischen Partei
Nachstehend die Übersetzung eines Textes, in dem sich die griechische KP selbst definiert. In Deutschland gibt es gegenwärtig keine kommunistische Partei, die die darin gestellten Ansprüche auch nur annähernd einlösen könnte. Die DKP als die noch grösste kommunistische Organisation ist dafür zur Zeit viel zu schwach.
Ich nehme an, dass den meisten Lesern der "Zungenschlag" dieses Textes "radikal" vorkommt und befremdet. Unsere Köpfe sind mehr oder weniger eingenommen von dem Vokabular und Sprachduktus, auf den uns die Mainstream-Medien trainieren. "Bei aller Kritik muss man doch auf dem Teppich bleiben."
- Oder wird es allmählich Zeit, von diesem Teppich herunterzutreten ? Die sogenannte öffentliche Meinung, die von den grossen Medien täglich erzeugt wird, beraubt nämlich die abhängig Beschäftigten buchstäblich einer eigenen Sprache. Das Gesülze in der Tagesschau, die Phrasen und Stereotype, der Neusprech der political correctness treten an die Stelle einer Sprache, mit der man die eigenen Probleme, die Weltsicht aus dem Blickwinkel der Arbeitenden ausdrücken kann.
"Es ist Krieg", sagte der Milliardär Buffet einmal, "Es ist Klassenkrieg, und wir werden ihnen gewinnen." In gewisser Weise ist die Beherrschung der Köpfe dabei die zentrale Front. Die Milliardäre sind in jedem Land eine Handvoll Leute. Dass nicht geschieht, was im Interesse der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung ist, sondern das, was gut für die Handvoll Milliardäre ist, liegt nicht zuletzt daran, dass es die Weltsicht der Milliardäre und ihrer dienstbaren Propagandageister ist, die unsere Köpfe beherrscht. Mit einer klaren Sicht auf die eigene Lage und was ihrer Verbesserung entgegensteht, hätten die Lohnabhängigen natürlich die Macht, die der Milliardäre zu brechen und eine Gesellschaft durchzusetzen, in der sich nicht alles um die "Sachzwänge" des Profits, sondern alles um die Bedürfnisse der Menschen dreht.
Dafür ist die Wiedergewinnung einer eigenen Sprache eine Bedingung. "Es ist Klassenkrieg, und WIR werden ihn gewinnen", wenn wir vom bürgerlichen Teppich heruntertreten, mit der bürgerlichen Weltsicht radikal brechen und wieder eine eigene gewinnen.
Ich halte den hier verlinkten Beitrag deswegen nicht bloss seines Inhalts, sondern auch seiner Sprache wegen für lehrreich.
http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=396