Mo Yan, Mao Zedong und die "westlichen Werte"
Was auf einer documenta herumsteht und -hängt, ist natürlich auch Kultur. Es ist die Kultur des Imperialismus in seiner Agonie-Phase. Und wenn der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels einem Herrn Liao Yiwu verliehen wird, repräsentiert dieser natürlich auch Kultur; die Kultur des Neokolonialismus, die unter dem Label "universelle westliche Werte" z. B. in die chinesische Gesellschaft eindringt und im Westen selbst der bourgeoisen Selbstversicherung dient, dass es schon richtig und menschheitsbeglückend ist, wenn die "internationale Gemeinschaft" der Ausbeuter die ganze Welt unter ihrem Joch zu halten versucht. Und wenn Mo Yan den Literatur-Nobelpreis erhält, repräsentiert auch er Kultur; die Kultur einer chinesischen Gesellschaft, die sich in einem widersprüchlichen Prozess des Übergangs zum Sozialismus befindet. Kultur schwebt nicht unparteiisch über der Gesellschaft, weder im Westen noch in der VR China. Sie ist auch Ausdruck von Klasseninteressen und Kräfteverhältnissen zwischen den Klassen. Kultur ist auch Klassenkampf, Kampf zwischen Reaktion und gesellschaftlichem Fortschritt.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass in den westlichen Medien Herr Liao Yiwu hochgeschrieben und der Kommunist Mo Yan gebasht wird (wenn man ihm auch einen gewissen Respekt nicht versagen kann). Hochgeschrieben wird der Imperialistenknecht, gebasht der Kommunist. Was denn sonst. Kultur ist auch Klassenkampf.
Zum neuen Nobelpreisträger Mo Yan steht bei kommunisten.de ein Beitrag, der auf die Wurzeln der heutigen fortschrittlichen Kultur in China verweist.
Hier der Wortlaut einer Rede Mao Zedongs von 1942, dem Schlusswort der "Aussprache in Yenan über Literatur und Kunst". Sie prägt bis heute die Kulturentwicklung in China glücklicherweise stärker als McDonalds&Freedom&Democracy. Ohne den Kampf um kulturelle Selbständigkeit und gegen die geistige Unterwerfung unter die "westlichen Werte" gäbe es das heutige China nicht.
http://www.kommunisten.de/attachments/3651_Yenan-Konferenz-1942.pdf