Solidarität mit scharf-links

Veröffentlicht auf von Sepp Aigner

scharf-links ist eine "plurale" Internet-Zeitung, die für viele, die sich selber als politisch links verorten, zu einer täglichen Lektüre geworden ist. Jetzt hat ein Gericht scharf-links zu einer Strafe verurteilt und ihr Gerichtskosten aufgehalst, die für ein Projekt, mit dem kein Geld verdient wird, betsandsgefährdend sind. Betrieben hat das die Nachrichtenagentur AFP, die zu den grossen Lügenagenturen gehört, die täglich den Mainstream manipulieren.

 

Ich bin mit vielen Inhalten bei scharf-links und der "Gesamttendenz" dieser Internet-Zeitung nicht einverstanden. Aber hier geht es um die freie Meinungsäusserung und darum, eine Zeitung nicht von einem Medien-Konzern und der bügerlichen Justiz fertigmachen zu lassen. Deshalb möchte ich den Aufruf von SoKo zu - auch materieller - Solidarität mit scharf-links weiterverbreiten und anregen, dass das auch andere Blogs und Leserinnen und Leser in ihrem Bekanntenkreis das tun:

 

 

 
SoKo ruft zur Solidarität: ‚scharf-links’ ist in Gefahr!


Bildmontage: HF

 

von SoKo

Die französische Nachrichtenagentur 'Agence France Presse' (AFP) hat in einem Verfahren gegen das linke online-Portal ‚scharf-links’ einen „Schadensersatz“ in Höhe von 1.625,- Euro plus der Kosten für das Verfahren erwirkt - damit muß die nicht-kommerzielle Onlinezeitung mit ca. 3.000,- Euro Kosten rechnen.

Das Vergehen: ‚scharf-links’ hatte einen Artikel des unabhängigen Pressedienstes ‚Saarkurier’ abgedruckt. Der ‚Saarkurier’ wiederum hatte der Redaktion von ‚scharf-links’ das Material als sein eigenes angeboten. Dieser Text jedoch, so argumentierte nun 'AFP', sei als urheberrechtliches Eigentum geschützt.

Das Gericht schloß sich dieser Wertung an und verurteilte ‚scharf-links’ nach §19 des Urhebergesetzes. Dabei sei es unerheblich, daß der Artikel erstens zunächst vom Saarkurier veröffentlicht worden war, und zweitens, gestützt auf allgemein zugängliche Pressemeldungen, ‚scharf-links’ über dieselbe Grundinformation verfügt habe wie 'AFP'.

Während der verantwortliche Redakteur des Saarkurier im Verfahren gegen ‚scharf-links’ außen vor gelassen wurde und auf Tauchstation ging, muß ’scharf-links’ nun die Folgen dieses seltsamen Urheberschutzes tragen. ‚scharf-links’ konnte gar nicht erkennen, daß es sich bei dem Saarkurier-Text um einen von 'AFP' gehandelt haben soll.

Die SoKo wertet dieses Urteil als eine bewußt Existenzgefährdung von ‚scharf-links’ und v.a. von dessen verantwortliche Redakteurin Edith Bartelmus-Scholich. Es zeigt sich hier, daß das "Urheberrecht" lediglich eine Schutzfunktion für Konzerne erfüllt. Kulturelle Produkte sind eine wichtige gesellschaftliche "Nahrung", die aber keineswegs von Konzernen zu verwalten ist.

Wir schätzen die Pressearbeit von ‚scharf-links’ als eine für bundesdeutsche politische Linke bedeutsames Internetportal und bitten alle Freundinnen und Freunde unseres Netzwerks dringend um finanzielle Unterstützung. Auch kleine und kleinste Solidaritätsspenden werden jetzt gebraucht. ‚scharf-links’ muß weiter erfolgreich arbeiten können!

Spendet unter dem Stichwort ‚Solidarität’ auf das Konto:
E. Bartelmus-Scholich
Kontonr.: 1349653
BLZ: 320 500 00 (Sparkasse Krefeld)
IBAN: DE73 3205 0000 0001 3496 53
BIC: SPKRDE33XXX

Arbeitsausschuss der Sozialistischen Kooperation (SoKo)
Köln, den 02.07.2012

 



 

Veröffentlicht in Medien

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A
<br /> Auch ich versuche mit meinen "Medien" zum Nachdenken, Hinterfragen - und gegebenfalls politischen Handeln zu "animieren". Allerdings trenne ich "cyberspace" (selbst diesen unterteile ich) und<br /> "real life".<br /> <br /> <br /> In der "heutigen Zeit" wird man es kaum jemanden ankreiden, wenn er sich hinter der Anonymität versteckt - es wird schließlich mit "harten Bandagen" gekämpft.<br /> <br /> <br /> Getrennt marschieren - gemeinsam zuschlagen ;-)<br />
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A
<br /> Das ist eben die Frage - biete ich dem Gegner eine "Angriffsfläche"?<br /> <br /> <br /> Ich erachte es für mich als sinnvoller keine "Angriffsfläche" zu bieten, und nicht "greifbar" zu sein. Allerdings muß das jeder selbst für sich entscheiden.<br /> <br /> <br /> Ich wurde vor vielen Jahren im Netz auf eine bestimmte Art & Weise "sozialisiert", die ich beibehalten habe - und es bis jetzt auch nie bereut habe ;-)<br />
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S
<br /> <br /> Klar macht das jeder, wie er will. Es hängt ja auch davon ab, welchenZweck man verfolgt. Der zweck meines Blogs ist letzten Endes, dass Menschen aus dem Beobachten und privaten Kritisieren<br /> rauskommen und sich engagieren. Das erfordert Mut. Ich fände es inkonsequent und auch nicht gerade glaubwürdig, wenn ich mich selber hinter Anonymität verstecken, also anderen etwas zumuten<br /> würde, wofür ich selber nicht einstehe. Sich in die Anonymität zu begeben bedeutet ja auch, sich in einen Bereich zu begeben, in dem man sich, eben wg Anonymität, gerade nicht organisieren kann,<br /> und den Bereich zu verlassen, in dem man das kann.<br /> <br /> <br /> <br />
C
<br /> Schlimme Zeiten !<br /> <br /> <br /> Etwas Ähnliches passiert gerade dem "Zentrum für politische Schönheit" (das ist die Gruppe, die die Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien anprangert) :<br /> <br /> <br /> Aktionskunst Politische Schoenheit<br /> <br /> <br /> Auch da gilt : Solidarität zeigen !<br />
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S
<br /> <br /> Danke für den Hinweis.<br /> <br /> <br /> <br />
A
<br /> Das wird in naher Zukunft immer häufiger passieren - es ist die beste Methode "Querulanten" mundtot zu machen.<br /> <br /> <br /> Hier hilft nur noch eins: "anonymes hosting" im Ausland.<br />
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S
<br /> <br /> Ich mach das nicht. Das ist wie freiwillig oder verbeugend "in den Untergrund gehen". Das könnte den Herrschenden so passen, dass wir uns selber illegalisieren. Den Job müssen schon sie machen,<br /> wenn sie meinen, sie könnten das. Und dann werden wir sehen, ob sie es können.<br /> <br /> <br /> <br />