Syrien: Schwierigkeiten beim Regime Change
In der Online-Ausgabe der FAZ gab es heute keinen einzigen Artikel zu Syrien. Man ist nicht nur kleinlaut ( http://kritische-massen.over-blog.de/article-syrien-der-vulkan-raucht-kann-aber-nicht-spucken-108490295.html ) geworden, sondern geradezu verstummt.Es scheint, dass die militärische Offensive der "Rebellen" gescheitert ist. Ein Erfolg hätte nicht darin bestehen können, dass die Contra-Guerilla die reguläre Armee besiegt hätte. Dazu sind diese Kräfte viel zu schwach. Die Erfolgsaussicht konnte nur darin bestehen, eine Dynamik von Chaos und Terror zu erzeugen, in der das Baath-Rgime sich selber auflöst und zerstreut. Das ist nicht gelungen.
Der Anschlag auf hohe Staatsfunktionäre, der diese finale Phase einleiten sollte, war ein Wendepunkt, aber nicht einer im Sinn der "Rebellen". Nach dieser Bluttat hat die syrische Regierung ihre extrem defensive militärische Taktik aufgegeben und ist zur Offensive übergegangen. Das Ergebnis ist bisher, dass die Initiative auf der Regierungskräfte übergegangen ist und den Contras sehr schwere Verluste zugefügt werden konnten. Deren vergeblicher Versuch, die beiden wichtigsten Städte, Damaskus und Aleppo, und die Räume in den Grenzgebieten nicht nur zu beunruhigen, sondern zu beherrschen und zu halten, zeigt, dass sie aus verschiedenen Gründen zu nicht mehr fähig sind als zu Untergrund-Terror.
Auf diese Taktik müssen sie jetzt zurückschalten. Aber das ist nicht einfach die Rückkehr zum status quo antes. Sie haben Mannschaften und Material verloren und sind in der Defensive. Das wird ihre Moral schwächen und den Zulauf verringern. Die Dollars sind nicht mehr so verlockend, wenn sie am nächsten Tag den Kopf kosten können.
Mit der Organisierung und Finanzierung einer Söldner-Armee konnten die Imperialisten Syrien immerhin einen Bürgerkrieg aufzwingen. Aber das ist nur der Form nach ein Bürgerkrieg. Was den "Aufständischen" fehlt, ist die Massenunterstützung, die notwendig ist, wenn eine Guerilla zum offenen Kampf übergehen will. Das kann mit Geld, Waffenlieferungen und die Anleitung durch imperialistische Agenten und Spezialmilitärs nicht ersetzt werden.
Das ist eine generelle Schwäche der imperialistischen Subversions-Strategien. Das Verfassen von Handbüchern über Guerilla-Kampf, die Nachäffung einer wirklichen Guerilla mit gekauften Soldnern, die Imitation von Volksaufstand, obwohl das Volk gar nicht aufsteht, gehört zur dummen Überheblichkeit der USA und der westeuropäischen Mächte, mit Betrug, Täuschung und viel Geld alles steuern zu können. Die Grenzen des zynischen Kalküls, die Methoden des Volksaufstands zu imitieren, um sie für ihr Gegenteil - nämlich ausländische Intervention und koloniale Unterwerfung - zu verwenden, zeigen sich auch in Syrien.
Die Obama und Merkel, Hollande und Cameron werden deswegen in Syrien nicht aufgeben. Der Terror geht weiter.
Über den Stand der Dinge schreibt RedGlobe heute:
Tappten die Aufständischen in eine Falle? |
Donnerstag, den 26. Juli 2012 |
![]() Siegessicher: Syrische Soldaten in Damaskus
In Syrien ist es den Regierungstruppen offenbar zunächst gelungen, die Offensive der Kämpfer der »Freien Syrischen Armee« auf Damaskus zurückzuschlagen. Sowohl westliche Medien als auch die regierungsamtlichen Quellen in Damaskus gehen inzwischen davon aus, dass die Hauptstadt wieder weitgehend in der Hand des Regimes ist. Inzwischen wird sogar spekuliert, dass die Regierungstruppen die Aufständischen gezielt in eine Falle gelockt haben. Das jedenfalls berichtet der libanesische Fernsehsender Al-Manar, der von der mit Damaskus verbündeten Hisbollah betrieben wird.
Quelle: http://www.redglobe.de/naher-a-mittlerer-osten/syrien/5377-tappten-die-aufstaendischen-in-eine-falle
S. auch http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2012/07/26/was-in-aleppo-derzeit-wirklich-geschieht/
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