Zehn Jahre Guantanamo
Guantanamo ist zum Symbol geworden. Die US-Regierung liess und lässt Bürger anderer Staaten, gleich wo auf der Welt, kidnappen und in Geheimgefängnissen verschwinden. Sie lässt foltern und morden. Wenn jemand wie Hillary Clinton (Ich kam, sah und er war tot) heute ihre verlogenen Menschenrechts-Tiraden herunterleiert - immer geht es um Menschenrechte anderswo, und das auch höchst selektiv - ist schwer zu sagen, ob ihre hochnäsige Dummheit oder ihre Unverschämtheit schwerer wiegt. Verteidigung der Menschrechte durch die US-Regierung ?! - Das ist längst zum schlechten Scherz geworden. Im Vergleich dazu wirkt die "klammheimliche Freude" einer Merkel über die viehische Ermordung Gaddafis beinahe noch zivilisiert, wenn das auch täuscht.
Guantanamo ist ein Symbol für die Barbarisierung imperialistischer Politik. Was da getan wird, ist nicht neu. Aber relativ neu ist, dass der imperialistische Terrror, der sich durch das ganze 20. Jahrhundert zieht und in Vietnam oder Korea nicht humaner war, nicht mehr nur von Undercover-Terrroristen ausgeführt und "offiziell" stets dementiert wird, sondern dass dieser Terrror als legitimes Mittel der Politik behandelt wird, das man inzwischen auch juristisch absichert. Willkür, Terror und Missachtung jedes Menschenrechts werden rechtsförmig gemacht.
Guantanamo ist ja vor aller Augen. Vor den Augen der Welt betreiben die USA auf einem Winkel Kubas, den sie illegal besetzt halten, ein KZ. Und zur Zeit werden in allen Bundesstaaten der USA Internierungslager eingerichtet, in die im Falle von Unruhen US-Bürger verschleppt werden sollen - nach dem Guantanamo-Muster, ohne Anspruch auf Recht und Gesetz, auf unbestimmte Zeit, ausgeführt vom Militär.
Wie so gut wie alle seine Versprechungen hat Obama auch das gebrochen, Guantanamo zu schliessen. Seine Amtszeit geht zu Ende. Das Lager besteht immer noch. Falls es Ende 2012 geschlossen wird - wovon jetzt wieder die Rede ist - , kann man absolut sicher sein, dass dies keine Abkehr von der Terror-Politik bedeutet, sondern diese in anderer Form weitergeführt wird. Es handelt sich nicht um die Methoden eines moralischen Monsters Bush. Es handelt sich um die Methoden des USamerikanischen Imperialismus. Und auch dies ist nur die dreistete Variante imperialistischer Unverschämtheit überhaupt. Die Missachtung der Souveränität anderer Staaten, die Respektlosigkeit, mit der sich die USA und die kleineren westeuropäischen Hyänen in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischen ist imperialistisches Allgemeingut. Daraus wachsen immer neue Kriege und die Barabarisierung, für die Guantanamo ein Symbol ist.
Ein Symbol der Schande wird zehn Jahre alt
| Dienstag, den 10. Januar 2012 um 12:48 Uhr |
| Am 11. Januar sind es zehn Jahre her, seit die USA auf Cuba in Guantánamo ein Gefangenenlager in Betrieb genommen haben, in dem im Laufe der Jahre mehr als 700 Personen aus etwa 40 Ländern völkerrechtswidrig festgehalten und gefoltert wurden. Nach der Wahl Barack Obamas gab es Hoffnung, dass dieses Schandlager geschlossen würde. Doch der Erlass aus dem Jahre 2009, mit dem der Präsident dem Pentagon verbot, neue Strafverfahren auf Cuba zu eröffnen, wurde am 7. März 2011 geändert. Neue Strafverfahren stehen an und es können in Guantánamo wieder Terrorverdächtige auch ohne Anklage unbefristet interniert werden. Bis zu den US-Wahlen im November 2012, spätestens aber nach den Wahlen soll das Lager geschlossen werden, so nun Justizminister Eric Holder im November 2011. Das Lager ist Symbol der Verletzung von Menschenrechten und Missachtung der Rechtsstaatlichkeit im sogenannten Kampf gegen den Terror.
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