Beute Libyen: 35 % für Frankreich ?
Die Beute zuckt noch, aber die Räuber machen schon aus, wie sie zerlegt wird. Darüber werden sie sich wohl ernsthaft in die Haare geraten. Frankreich beansprucht allein schon 35 % des libyschen Öls. Die Macht, die bisher die Nase vorn hatte, Italien, muss wohl Federn lassen, wird aber nicht widerspruchslos gerupft werden können. Und die USA und ihre engsten Verbündeten, Grossbritannien, werden sich bestimmt nicht mit ein paar Prozent abspeisen lassen.
Wenn man sich nicht gütlich einigt, werden es die Libyer sein, die für den Verteilungskampf den Kopf hinhalten müssen. Dann werden die Beschützer libyscher Menschenleben zu den Zehntausenden, die sie schon erfolgrecih zu Tode beschützt haben, der Freiheit der Ölausbeutung noch mehr Tote hinzufügen müssen, indem jede Macht diesen oder jenen Haufen der "Rebellen" aufstachelt, über diesen oder jenen anderen Haufen herzufallen, der von den konkurrierenden NATO-befreundeten Mächten seinerseits gesponsert wird. So etwas nennt man dann Stellvertreterkrieg. Fest steht in jedem Fall, dass Libyen buchstäblich verraten und verkauft wird.
Hier die Meldung über die französischen Ansprüche:
Übergangsrat versprach Frankreich für seine Hilfe 35 % des libyschen Erdöls MOSKAU, 1. September. — Frankreich vereinbarte mit dem oppositionellen Nationalen Übergangsrat Libyens die Kontrolle über 35 % des libyschen Erdöls als Gegenleistung für seine Hilfe, schreibt heute die Tageszeitung Liberation. Die Zeitung versichert, Zugang zu einem an den Emir von Katar gerichteten Brief vom 3. April zu haben, wo der Nationalen Übergangsrat mitteilt, mit Paris „einen Vertrag über die Übergabe von 35 % des Erdöls an Frankreich als Gegenleistung für seine vollkommene und bedingungslose Unterstützung des Nationalen Übergangsrats“ unterzeichnet zu haben. Dazu erklärte der französische Außenminister, Alain Juppe, einem Sender gegenüber, er wisse nichts von dem Brief. Er bezeichnete aber die Tatsache, dass die Länder, die die Aufständischen unterstützten, nach dem Abgang von Gaddafi Privilegien erhalten, als „logisch“. Währenddessen genehmigte der Sanktionsausschuss der UNO die Übergabe von in Frankreich eingefrorenen libyschen Fonds in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an den Nationalen Übergangsrat. Frankreich plant, insgesamt 5 Milliarden Euro freizugeben und hat bereits 182 Millionen an die Oppositionellen übergeben. (Ria Novosti)
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