Libyen: Die Freiheit, die sie meinen
Die Zeit der Menschenrechtssprüche in Sachen Libyen ist vorbei. Sie haben ihren Dienst getan - die Bürger der kriegführenden Mächte so weit zu verwirren und zu verhetzen, dass sie sich ruhig verhielten. Die NATO-Medien haben alles ihnen Mögliche getan, um hinter dem verlogenen Gerede die namenlosen Kriegsverbrechen zu verstecken, die derweil begangen wurden. "Schutz der Menschen in Libyen" - und hinter diesem Vorhang deren Abschlachtung: Die moralische Perversität des Imperialismus kann nicht mehr grösser werden. Aber sie wird wieder und wieder in den kommenden Kriegen zum Vorschein kommen, bis dieses geschichtlich überfällige Monster geschlagen ist.
In einem Artikel in Die Welt wird jetzt, nachdem die Invasion zunächst einmal gelungen zu sein scheint, mit der schönsten Offenheit die Aufteilung des libyschen Reichtums unter den Okkupanten besprochen. Der offenherzige Titel: "Die Jagd hat begonnen" Dabei geht es um künftiges Ölgeschäft, aber auch um die libyschen Vermögen, die in den Räuberstaaten gelagert sind. Von den angeblich 7,8 Milliarden, die angeblich in Deutschland liegen, hat die deutsche Kanzlerin mit grosszügiger Geste angekündigt, davon werde der sogenannte Übergangsrat zunächst eine Milliarde kriegen. Das heisst: Das Gros des Vermögens rücken die deutschen Räuber erst einmal nicht heraus. (Und ob die Milliarde herausgerückt wird, muss man erst einmal sehen.) So machen es alle anderen auch. Insgesamt geht es angeblich um 160 Milliarden im Ausland angelegten libyschen Vermögens. Nachdem die NATO-Mächte das Land zerstört haben, wollen sie jetzt am Wiederaufbau verdienen. Das wird ein Hauptweg sein, sich das libysche Auslandsvermögen entgültig anzueignen. Die Zerstörer werden daraus für den Wiederaufbau dessen bezahlt werden müssen, das sie zerstört haben.
Hier der Artikel in Die Welt:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/article13579675/Die-Jagd-hat-begonnen.html