BND-Beihilfe zum Mord an Gaddafi ?
"Wir kamen, sahen - und er war tot" witzelte Hillary Clinton vor laufender Kamera. Weil sonst niemand lachte, begackerte sie ihren braunen Humor gleich selbst. Inzwischen ist den Köpfjägern aber aufgefallen, dass ihre menschenverachtende Brutalität nicht so gut ankommt. Sie gilt ja nicht nur einem Gaddafi, sondern Zehntausenden gewöhnlichen libyschen Bürgern, deren Leben von den NATO-Mordpiloten ausgelöscht worden ist, und sie gilt nicht nur den Libyern, sondern den Bewohnern jedweden Landes, dass die Imperialisten mit Krieg und Terror überziehen. Der CIA-Agent Jibril, der formal dem sogenannten Übergangsrat in Libyen vorsitzt, erzählt deshalb, ungerührt von den offenbaren Tatsachen, neuerdings, Gaddafi sei bei einem Feuerwechsel getötet worden, obwohl man ihn tags zuvor noch aus einem Abwaserkanal gezogen haben will, in dem er sich angeblich versteckt hatte. Auch heisst es jetzt, Gaddafis Leichnam werde doch nicht irgendwo verscharrt, sondern seiner Familie übergeben.
Ein letzter Rest Zivilisiertheit ist das nicht. Es ist erzwungen von der wachsenden Abscheu des Publikums vor den imperialistischen Gräueltaten. Die Videoaufnahmen, die es von den letzten Lebensminuten Gaddafis gibt, sprechen die selbe Sprache, die man schon seit Beginn des Krieges gegen Libyen kennt: Die zügellose Soldateska im Sold der Imperialisten ballert die Magazine unter blasphemisch-idiotischem "Gott-ist-gross"-Geplärr sinnlos in die Luft, Gefangene - in dem Fall Gaddafi - werden behandelt wie Vieh, das man zum Schlachten bringt, und man schlachtet; - Landsknechte, die sich benehmen wie die völlig verrohten Landsknechte im 30jährigen Krieg. Die bringen jetzt Libyen "Demokratie und Freiheit". Danach wird diese "Demokratie und Freiheit" auch aussehen, Schlächterdemokratie, nation-building-Freiheit, die Freiheit einer von den Imperialisten unterworfenen Kolonialbevölkerung.
Es gibt Meldungen, dass der deutsche BND in die Ermordung Gaddafis verwickelt ist. Interessanterweise kommen sie von der Kriegspostille DER SPIEGEL. Die Aufregung des Publikums darüber wird sich bald wieder legen. Was bleibt, ist ein Merkposten für die NATO-Freunde: Die deutsche Beihilfe zum Massenmord in Libyen war zwar diskret, aber durchaus nicht unbedeutend. Sogar bei der Ergreifung Gaddafis haben die Deutschen geholfen. Da müssten doch einige Geschäfte für Wintershall und Hochtief herausspringen ?! Da hat man doch auch ein deutsches Anrecht auf den Raub des libyschen Auslandsvermögens, das ja schliesslich auch in deutschen Banken gelagert ist ?!
Im hier gespiegelten Artikel bei Redglobe geht es um den BND, aber auch um die Stimmen in der internationalen Politik, die den "freien Westen" daran erinnern, dass man in zivilisierteren Weltgegenden die Mord-und-Totschlag-Kultur der neuen Kreuzritter nicht akzeptiert.
Deutschland in Mord an Gaddafi verwickelt? | | | |
![]() Gaddafi ermordet - mit Hilfe des BND ?
Wie das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« heute auf seiner Homepage berichtet, war Deutschland trotz der offiziellen Nichtbeteiligung tiefer in den NATO-Krieg gegen Libyen verwickelt, als bislang bekannt war. So habe der Bundesnachrichtendienst (BND) schon »seit Wochen« gewusst, wo sich der gestürzte Staatschef Muammar Al-Gaddafi aufgehalten habe. Zwar seien vom Geheimdienst keine Geodaten übermittelt worden, wo sich der Gesucht aufhalte, so der »Spiegel«, aber den »NATO-Partnern dürfte trotzdem klar gewesen sein, wo Gaddafi war«. Es sei jedenfalls nicht auszuschliessen, dass der BND direkt oder indirekt zum Bombenangriff auf den Fahrzeugkonvoi beigetragen habe, in dem sich Gaddafi befunden hatte. Dann wäre es »nicht das erste Mal, dass sich der BND in einen Krieg einmischt, an dem Deutschland offiziell nicht beteiligt ist«, erinnert der »Spiegel«. Schon 2003 hatten BND-Agenten während des Irak-Krieges die US-Aggressoren mit Informationen aus Bagdad versorgt.
Quelle: http://www.redglobe.de/afrika/libyen/4691-deutschland-in-mord-an-gaddafi-verwickelt
|