USA: Failing State in Sachen Demokratie
Die USA zählen offiziell gut 314 Millionen Einwohner. Knapp 230 Millionen sind Erwachsene. Davon haben 60,5 Millionen für Obama gestimmt. Übersetzt in Propagandasprache: Er "hat die Mehrheit gewonnen".
Romney erhielt ungefähr 57,5 Millionen Stimmen. Da sonstige Kandidaten kaum zählen, ergibt sich: An den Wahlen nahmen kaum 115 Millionen Menschen teil - 115 Millionen von 314 Millionen bzw. 230 Millionen Erwachsenen.
Übrigens ist es sehr schwierig, im Internet exakte Zahlen zur Präsidentschaftswahl zu finden. Ich habe eine Viertelstunde lang nach Anzahl der Wahlberechtigten, Anzahl der Wähler, die sich als solche registrieren liessen, Anzahl der erwachsenen Personen ohne Wahlrecht gegoogelt und keine dieser Zahlen gefunden. In den Medien ist davon die Rede, dass selbst die Feststellung der Wahlbeteiligung mehrere Wochen dauern werde ...
Fazit: Obama repräsentiert nur etwas mehr als 25 % der erwachsenen Einwohner der USA. Das ist die "Mehrheit" Obamas.
In den USA ist der Verfall der Massenbasis der bürgerlichen Demokratie besonders weit fortgeschritten. Aber der Tendenz nach gibt es diesen Verfall in allen bürgerlich-demokratischen Staaten. Auch in Europa sind Wahlbeteiligungen von um die 60 % inzwischen "normal", und in nicht wenigen Fällen machen weniger als die Hälfte, manchmal nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten ihre Kreuzchen; - ganz davon abgesehen, dass es ohnehin lächerlich ist, das Kreuzchenmalen für ein Zentralkriterium für Demokratie zu nehmen.